Johannes mit 20 WM-Goldmedaillen
Es ist seit geraumer Zeit allgemein bekannt, dass die Boe-Brüder die erfolgreichsten Geschwister der Biathlonhistorie sind. In der Saison 2023/24 schrieben sie ein neues Kapitel ihrer außergewöhnlichen Geschichte. Während des Winters standen Johannes und Tarjei in sechs Rennen zusammen auf dem Podest. Seit dem WM-Sprint in Kontiolahti 2015 konnten sie sogar 24 Mal zusammen das Treppchen besteigen. Doch Tarjei war dabei nur zweimal besser als sein Bruder: Einmal im Dezember 2020 im Sprint in Kontiolahti und noch einmal vier Monate später in der Verfolgung in Nove Mesto.
Tarjeis zweiter Frühling
Genau wie guter Wein scheint auch Tarjei Boe mit den Jahren immer besser zu werden. Vor allem, wenn man sich sein Comeback in diesem Winter im Alter von 35 Jahren ansieht. Zwar konnte er nur einmal siegen, doch er stand neunmal auf dem Podest. Nach den Rennen in Hochfilzen schlüpfte er ins Gelbe Trikot – zum ersten Mal seit Januar 2012. Seine Rückkehr auf den ersten Platz in der Weltcupgesamtwertung nach 4.354 Tagen ist ein weiterer Rekord in der Biathlongeschichte.
Die Boedest-Statistik
Es ist seit geraumer Zeit allgemein bekannt, dass die Boe-Brüder die erfolgreichsten Geschwister der Biathlonhistorie sind. In der Saison 2023/24 schrieben sie ein neues Kapitel ihrer außergewöhnlichen Geschichte. Während des Winters standen Johannes und Tarjei in sechs Rennen zusammen auf dem Podest. Seit dem WM-Sprint in Kontiolahti 2015 konnten sie sogar 24 Mal zusammen das Treppchen besteigen. Doch Tarjei war dabei nur zweimal besser als sein Bruder: Einmal im Dezember 2020 im Sprint in Kontiolahti und noch einmal vier Monate später in der Verfolgung in Nove Mesto.
Den Sprint in Canmore gewann er mit einem unfassbaren Vorsprung von 1:02,7 vor dem Zweitplatzierten. Damit siegte zum fünften Mal ein Athlet in einem Sprintrennen mit über einer Minute Abstand. Natürlich schaffte auch Ole Einer Björndalen drei Siege mit über einer Minute Vorsprung (Nagano 1998, Hochfilzen 2001, Holmenkollen 2004). Den Rekord hielt bis dato Raphael Poiree, der im März 2004 Michael Greis mit 1:01,8 schlug. Es dauerte zwei Jahrzehnte, bis dieser Rekord gebrochen wurde.
Perrot, der erste WM-Sieger aus dem 21. Jahrhundert
Bereits im jungen Alter als Biathlet erfolgreich zu sein, ist nicht einfach. Daher muss man vor denen, die es schaffen, den Hut ziehen. Eric Perrot zählt nach seinem Sieg im Sprint in Soldier Hollow nun auch zu diesen Ausnahmetalenten. Außerdem ist er der erste Weltcupsieger, der im 21. Jahrhundert geboren wurde. (Bei den Damen hält Elvira Oeberg mit Jahrgang 1999 den Rekord.) Perrot schrieb zusätzlich Geschichte als jüngster Gewinner eines Weltcuprennens seit 2013, als Johannes Boe sein unglaubliches Talent zum ersten Mal unter Beweis stellte.
Französische Dominanz
Jeder Biathlonfan, der sich in der Geschichte des Biathlonsports auskennt, erinnert sich an Namen wie Anne Briand, Emmanuelle Claret und Corinne Niogret. Mitte der 1990er Jahre bildeten sie eins der stärksten Damenteams und gewannen dreimal die Nationenwertung. Fast drei Jahrzehnte sind vergangen, bis die Französinnen erneut derartige Erfolge feiern können. Loe Jeanmonnot, Justine Braisaz-Bouchet und Julia Simon glänzten in dieser Saison und gewannen 14 von 25 Rennen. Die Krönung der französischen Dominanz war der WM-Sprint in Nove Mesto, als das Team die ersten vier Plätze belegte. Das schaffte zuletzt die Sowjetunion bei den ersten Damenweltmeisterschaften 1984.
Sechs Damen in Gelb
Der Kampf um die Große Kristallkugel im Damenfeld glich in der Saison 2023/24 einer Achterbahnfahrt. Am Ende triumphierte Lisa Vittozzi, doch sie musste sich gegen starke Konkurrentinnen durchsetzen. Franziska Preuss, Karoline Knotten, Lou Jeanmonnot, Ingrid Landmark Tandrevold und Justine Braisaz-Bouchet durften alle Geld tragen. Insgesamt gab es sechs unterschiedliche Führende in der Gesamtwertung. Dieses Szenario erinnert stark an die Saison 2008/09, als sich am Ende Helena Eckholm durchsetzte. Dazwischen liegen zwar 15 Jahre, doch es gibt große Ähnlichkeiten: die Italienerin und die Schwedin trugen nur zweimal das Gelbe Trikot – einmal nach dem ersten Rennen der Saison und dann erneut im letzten Saisonrennen. Dazwischen liefen andere in Gelb.
Vittozzis präzises Schießen
Lisa Vittozzis Schlüssel zu ihrem ersten Weltcupgesamtsieg war ihre unglaubliche Treffsicherheit. In den Einzelrennen schaffte die Italienerin eine Trefferquote von 94%. Das hat bisher noch keine Weltcupgesamtsiegerin geschafft. Vittozzi übertrumpfte damit sogar Gabriela Soukalovas 92,8% aus der Saison 2015/16. Die Italienerin behielt in insgesamt zehn Rennen eine weiße Weste und brach damit Helena Ekholms 15 Jahre alten Rekord von neun fehlerfreien Rennen auf dem Weg zur Großen Kristallkugel. Besonders Vittozzis Sprintergebnisse stachen heraus: In dieser Disziplin räumte sie 79 von 80 Scheiben ab.