Fünf brennende Fragen an Camille Bened und Isak Frey

Camille Bened und Isak Frey haben die Gesamtwertung im IBU Cup für die Saison 2024/2025 gewonnen, was eine größere Leistung ist, als man vielleicht meint. Bened kämpft um einen Platz im A-Kader der Mannschaft, die derzeit den Frauen-Biathlon dominiert und muss sich gleichzeitig der Attacken aufstrebender Talente wie Amandine Mengin und Voldiya Galmace-Paulin erwehren. Derweil hat Frey fast alle Ehren abgeräumt – Junioren-Sprintweltmeister, mehrfaches EM-Gold und jetzt die große Kristallkugel im IBU Cup – und sich seinen Startplatz im BMW IBU Weltcup schon verdient.

BW: Was war der erste Gedanke, der euch durch den Kopf ging, als ihr wusstet, dass ihr die Gesamtwertung gewonnen habt?

CB: Erst habe ich mich gefreut und war überglücklich. Dann hat sich mein Rücken verkrampft. Ich bin Mittwoch fies gestürzt. Am Morgen des entscheidenden Rennens habe ich mich gefühlt wie eine alte Frau. Ich konnte mich kaum bewegen. Aber mit gutem Aufwärmen und Adrenalin habe ich es durch den Tag geschafft. Danach hatte ich wieder Schmerzen. Ich habe außerdem gedacht, dass ich gute Chancen habe, in der nächsten Saison im Weltcup zu starten.

IF: Ich war tatsächlich überrascht. Mir war nicht klar, dass ich genug Vorsprung auf Sivert (Bakken) habe, um eine Woche vor Saisonende den Sieg in der Tasche zu haben. Als die Trainer mir gesagt haben, dass ich die Gesamtwertung gewonnen habe, war das sehr cool.

BW: Was bedeutet es für euch, die Gesamtwertung im IBU Cup zu gewinnen?

CB: Die Gesamtwertung zu gewinnen heißt, dass man unter den besten Athletinnen im Feld die ist, die über vier Monate hinweg die konstanteste Leistung erbracht hat. Und das ist alles andere als einfach. Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich fast zwei Saisons krankheits- oder verletzungsbedingt verpasst habe. Ich bin sehr stolz auf diesen Erfolg. Da geht ein Traum in Erfüllung. Ich habe natürlich noch andere, größere Träume, aber die Gesamtwertung im IBU Cup zu gewinnen war einer davon. Letztes Jahr habe ich gesehen, wie Oceane Michelon die Kristallkugel in den Händen hielt, dieses Jahr bin ich dran.

IF: Es ist eine wahnsinnig gute Saison gewesen, ein wilder Ritt von den Eröffnungsrennen in Idre Fjäll bis hierher in Otepää. Das war eines meiner Ziele vor Saisonbeginn, deswegen bin ich sehr glücklich.

BW: Was war für euch der prägende Moment der Saison?

CB: In der ersten Woche in Otepää in der Verfolgung Zweiter zu werden, weil mir das den Sieg in der Verfolgungswertung eingebracht hat – die erste Kristallkugel meiner Karriere.

IF: Es ist schwierig, einen einzelnen Moment zu benennen. Ich glaube, meine Stabilität ist meine größte Stärke gewesen. Das Highlight war wohl, im Einzel bei den Offenen Europameisterschaften Gold zu gewinnen.

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BW: Was ist das Erste, was ihr nach Saisonende machen werdet?

CB: Ich werde mit meiner Familie feiern. Mein Vater, meine Mutter und meine Schwestern sind immer für mich da, in den guten und in den besten Zeiten. An diesem Sieg haben von der Familie über Trainer und Betreuer bis hin zu Freunden viele Menschen einen Anteil.

IF: Ich bin nicht extrovertiert, ich hab‘s nicht so mit Partys. Ich werde mit meinen Freunden und meiner Familie Golf spielen gehen.

BW: Wenn ihr eine Sache über eure Zukunft erfahren könntet, was würdet ihr gerne wissen?

CB: Dass ich bei den Olympischen Winterspielen 2030 in den Französischen Alpen in Annecy - Le Grand Bornand eine Goldmedaille gewinne.

IF: Dass ich Olympiasieger werde.

Foto: Hendrik Osula

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