„Wen interessiert‘s, ob ich danebenschieße... im Ziel war ich Erster“
Der Sieger erklärte, er sei konzentriert gewesen: „Ich hab mich gut gefühlt. Ich war beim Liegendschießen ruhig. Bis zum letzten Schießen hatte sich der Druck aufgebaut. Ich denke, alle haben meine Fehler gesehen. Ich habe mit meiner Schulter Druck auf die Waffe gegeben und die ist nach unten gesackt (ein klarer Fehler tief). Die letzten vier habe ich getroffen, war auf der letzten Runde müde, aber am Ende geht es um den Sieg. Also, wen interessiert‘s, ob ich daneben schieße oder nicht? Im Ziel war ich Erster!“
„Der beste Austragungsort im Weltcup.“
Für JT war es der 88. Sieg seiner Karriere, 11 Jahre nach dem ersten und der neunte im Biathlonstadion Sylvie Becaert. Er sagte, das Stadion sei „momentan der beste Austragungsort im Weltcup. Ich liebe es, hier zu sein. Auch die Fans lieben uns. Wir kämpfen auf der Strecke zusammen. Da ist eine enorme Energie im Spiel. Das lieben wir an unserem Sport.“
Das französische Duo aus Eric Perrot mit 20 Treffern und Emilien Jacquelin mit nur zwei Fehlern begeisterte das Publikum mit einem zweiten und dritten Platz bei 27,6 und 47,5 Sekunden Rückstand. Jacquelin genoss jeden Moment: „Mir machen die Zeit auf der Strecke und am Schießstand mehr Spaß als auf dem Podest zu stehen. Ich hoffe, die Fans haben es genossen... das ist ein tolles Gefühl, so etwas zu teilen.“
Perrot fügte hinzu: „Genau, auf der Strecke und am Schießstand so eine Show abzuliefern ist großartig, und auch, den großen Moment mit Emilien zu teilen, der das ganze Rennen vor mir lief. Beim letzten Mal war es knapp, und es war toll, dass es jetzt mit einem Doppel geklappt hat. Das mit der Mannschaft und der Familie vor Ort zu feiern ist wirklich klasse.“
Bös Mannschaftskamerad Vebjörn Sörum wurde mit zwei Fehlern und 57,5 Sekunden Rückstand Vierter. Platz fünf ging an Sebastian Samuelsson aus Schweden mit fünf Fehlern und 1:03,6 Rückstand, knapp vor dem Norweger Sturla Holm Lägreid mit drei Fehlern und 1:05 Rückstand.
Der Verfolgungssamstag lieferte Laborbedingungen: blauer Himmel, Temperaturen um den Gefrierpunkt, kein Wind am Schießstand und ein vollbesetztes Stadion. Sprintsieger Martin Uldal und JT kamen gleichzeitig fehlerfrei durch das erste Liegendschießen. Jacquelin und Lägreid trafen ebenfalls und lagen 31 Sekunden zurück. JT kam ohne Fehler durch das zweite Liegenschießen und ging alleine zurück auf die Strecke. Uldal verfehlte zweimal. Jacquelin, Samuelsson und Lägreid kamen alle mit weißer Weste durch und lagen nun 23 Sekunden zurück.
Nach fünf perfekt zentrierten Schüssen im ersten Stehendschießen war JT im Nu wieder raus. Jacquelin patzte einmal und hatte nun 44 Sekunden Rückstand, Perrot lief auf Rang drei weitere 7 Sekunden dahinter.
Der Führende setzte seinen ersten Schuss im letzten Stehendschießen deutlich daneben, doch der Sieg war bei seinem Vorsprung trotzdem sicher. Perrot traf alles und setzte sich vor Jacquelin, womit das Podest komplett war.
Fotos: IBU/Christian Manzoni, Nordic Focus