„Ich hatte erwartet, dass Johannes und Sebastian mich schlagen würden“.
Ein wenig überwältigt von seinem ersten Sieg sagte Uldal: „Unglaublich. Ich weiß noch nicht so recht (wie ich mich fühle). Ich hatte wirklich erwartet, dass Sebastian und Johannes mich in der letzten Runde schlagen würden, ich hatte kein so gutes Gefühl. Ich habe nicht wirklich auf mein Handy geguckt, weil ich einfach abgehauen bin und mich umgezogen habe. Dann habe ich die Liste gecheckt... und er war hinter mir. Es war der Wahnsinn!“
Zu der Frage, wie nah sein Teamkollege JT Bö dran war, ihn zu überholen, sagte er: „Ich habe nur 10 Minuten, nachdem er fertig war, nachgesehen, weil ich ganz allein war. Ich habe nachgesehen und... Wow!“
Bö, der das Gelbe/Rote Trikot trägt, schoss im Liegen einmal daneben, erholte sich aber und übernahm 1800 Meter vor dem Ziel die Führung von seinem Teamkollegen, rutschte aber im Ziel mit 1,4 Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz ab. JT, der hier bereits 5 Sprintsiege errungen hat, sprach von einem „sehr engen Kampf mit Martin und auch Samuelsson: heute war es ein Fehler zu viel. Ich war bereit für einen weiteren Sieg hier in Frankreich, aber es hat nicht ganz gereicht...Ich habe mein Bestes gegeben, aber das war nicht gut genug. Ich kann es nicht rückgängig machen.“
Zum Sieg des 23-jährigen Uldal sagte er: „Es ist beeindruckend. Sein Rennen heute ist einen Weltcup-Sieg wert, er hat ihn sich redlich verdient. Wir haben jetzt einen neuen Herausforderer im Team, und ich schätze, er hat auch ein Ticket für die Weltmeisterschaft. Ein toller Tag für ihn.“
Der Schwede Sebastian Samuelsson wurde mit ebenfalls mit einer Strafe und 10,8 Sekunden Rückstand Dritter. Philipp Horn aus Deutschland holte sich mit 28,6 Sekunden Rückstand und einer Strafe den vierten Platz – eine Karrierebestleistung. Uldals und Bös Teamkollege Sturla Holm Laegreid belegte mit einer Strafe und 32,3 Sekunden Rückstand den fünften Platz. Horns Teamkollege Philipp Nawrath schoss fehlerfrei und wurde mit 41,6 Sekunden Rückstand Sechster.
Das letzte Wochenende des Trimesters begann mit starkem Regen, warmen 8°C und leicht flatternden Windfahnen. Uldal gab das Tempo vor und räumte im Liegendanschlag schnell alle Scheiben ab. Laegreid tat es ihm gleich und lag 6 Sekunden zurück. Samuelsson setzte sich mit einem sauberen Liegendanschlag an die Spitze des Feldes und hatte 5 Sekunden Vorsprung. JT kam schneller als alle anderen zum Liegendanschlag, schoss aber einmal daneben und fiel 19 Sekunden hinter Uldal zurück.
Uldal schoss 10/10 und ging damit in Führung. Samuelsson kassierte eine Strafe und kam 13 Sekunden hinter Uldal aus der Strafrunde. JT brachte sich mit einem schnellen und sauberen Stehendschießen zurück ins Rennen und lag mit 7,6 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Mit einer starken letzten Runde sicherte sich Uldal den ersten Platz. Der Mann im Gelben/Roten Trikot führte bei Kilometer 8,2, musste sich aber auf den letzten 1800 Metern geschlagen geben und wurde Zweiter.
Fotos: IBU/Christian Manzoni, Nordic Focus