Das französische Duo Anais Bescond und Emilien Jacquelin sicherte sich heute Nachmittag den Gewinn der Einfachen Gemischten Staffel, als Bescond ihre Rivalinnen am Schießstand stehenließ und den Sieg in 38:33,4 ins Ziel brachte. Die beiden brauchten nur insgesamt fünf Nachlader. Platz zwei ging an die Esten Regina Oja und Rene Zahkna mit drei Nachladern und einem Rückstand von 5,9 Sekunden. 12,1 Sekunden hinter den Siegern erkämpfte das seit Jahren eingespielte Duo Lisa Theresa Hauser und Simon Eder aus Österreich Rang drei mit sechs Nachladern.
„Ziemlich gute Arbeit“Jacquelin sagte über seinen ersten Sieg in der Single-Mixed-Staffel: „Heute mit Anais zu starten, war super. Das Laufen war ziemlich kräftezehrend, weil über Nacht Neuschnee gefallen ist und die Strecke langsamer ist als sonst. Beim Schießen spielte sich der Kampf hauptsächlich zwischen Vetle Christiansen und mir ab. Danach hat Anais ziemlich gute Arbeit geleistet. Ihr Stehendschießen war unglaublich. Ich muss ihr danken!“
„Etwas Besonderes“Bescond stand nur einen Tag nach ihren ersten Einzelsieg in knapp zwei Jahren heute schon wieder ganz oben auf dem Podest. „Das ist super, vor allem, wenn man es als Team schafft. Ich mag die Single-Mixed-Staffel. Sie ist etwas Besonderes, denn wir haben ein sehr starkes französisches Herrenteam. Es ist toll, ein Teil dieses Triumphes zu sein.“
Kanada kam auf Platz vier mit sechs Nachladern und einem Rückstand von 16 Sekunden. Die Ukraine musste viermal nachladen und einmal in die Strafrunde. Sie landete 28,8 Sekunden hinter den Siegern auf Rang fünf. Platz sechs ging an die Schweiz mit sieben Nachladern und einem Rückstand von 40,7 Sekunden.
Frankreich und NorwegenErneut herrschten perfekte Biathlonbedingungen an diesem Wettkampftag auf der Pokljuka. Es war leicht bewölkt und es herrschte fast Windstille bei angenehmen Temperaturen. Auf der ersten Runde führte die Ukraine eine Vierergruppe an, in welcher alle Athleten fehlerfrei geblieben waren und innerhalb von vier Sekunden lagen. Bescond ging nach dem Wechsel sofort in Führung. Nach dem Liegendschießen schob sich aber Karoline Knotten auf Platz eins, während alle anderen einmal nachladen mussten. Die Französin schob sich aber dank eines perfekten Stehendschießens schnell wieder an der jungen Norwegerin vorbei. Sie wechselte zwei Sekunden vor Oja. 12 Sekunden später übergaben auch die Kanadierin und die Norwegerin an ihre Partner.
Österreich holt aufJacquelin konnte sich nach dem Wechsel etwas von Zahkna lösen und Christiansen kämpfte sich auf Platz drei nach vorn. Alle drei kamen zusammen zum Liegendschießen. Der Norweger schoss tadellos, während Jacquelin einmal nachladen musste. Sie gingen allerdings zusammen zurück auf die Strecke. Stehend brauchten beide zwei Nachlader, doch Christiansen war schneller und übergab an Knotten mit einem Vorsprung von fünf Sekunden auf Frankreich. Eder brachte Österreich auf Rang drei nach vorn und schickte anschließend Lisa Theresa Hauser auf die alles entscheidenden letzten Runden.
Bescond: Meisterin des letzten StehendschießenBescond und Knotten musste beide liegend einmal nachladen. Die Französin ging zwei Skekunden vor der Norwegerin zurück auf die Strecke, während Hause alle Scheiben abräumte und nur noch sechs Sekunden zurücklag. Vor dem letzten Stehendschießen konnte sich die Österreicherin sogar auf Rang zwei nach vorn schieben.
Der französische Star leistete sich keinen Patzer und verschaffte sich so einen Vorsprung von 18 Sekunden vor Hauser und Oja. Bescond konnte den Sieg ungehindert nach Hause fahren, während hinter ihr der Kampf um Rang zwei und drei tobte. Oja zog der Konkurrenz auf der letzten Abfahrt davon und sicherte sich Platz zwei. Hauser erkämpfte den letzten Treppchenplatz.
Von 101 auf 2Zahkna war sprachlos über die Leistung seiner Teamkollegin, die den ersten Staffelpodiumsplatz der estnischen Biathlongeschichte errungen hatte. „Wir sind an so etwas nicht gewöhnt. Das ist das erste Mal, dass wir unsere Startnummern (nach dem Wettkampf) noch einmal übergezogen haben. Das heute Rennen war sehr spannend. Die Abstände waren ziemlich gering. Jeder Nachlader konnte die Position verändern. Regina schießt immer gut, aber heute ist sie unglaublich stark gelaufen. Ich bin geehrt, hier zu sein. Das ist einfach unbeschreiblich… Im Einzel bin ich auf Rang 101 gelandet. Heute bin ich Zweiter. Das ist Biathlon. Es ist unglaublich, wie sich alles innerhalb von zwei Tagen verändern kann!“
Photos: IBU/Petr Slavik