Frische Motivation nach Mutterglück

Nachdem sie in der vergangenen Saison wegen der Geburt ihrer Tochter Romana pausiert hatte, arbeitet Paulína Bátovská Fialková derzeit intensiv an ihrem Comeback. Sie ist fest entschlossen, wieder die Form zu erreichen, die ihr bisher neun Podestplätze im Weltcup eingebracht hat. Dabei weiß sie vor allem zu schätzen, dass ihre Kleine nachts durchschläft. Auch ihr Mann und ihre Familie sind eine wichtige Unterstützung.

Wie geht es dir? Wie fühlt es sich an, wieder voll im Training zu sein?

Ich fühle mich gut und bin extrem motiviert, so wie in meinen Anfangsjahren. Zuerst war das Training ganz schön hart. Doch jetzt merke ich, dass es immer besser wird und ich wieder in den richtigen Rhythmus komme.

Wie verlief deine Schwangerschaft und wie gefällt dir deine neue Rolle als Mutter, nachdem die kleine Romana in dein Leben getreten ist?

In den ersten Monaten meiner Schwangerschaft war ich oft sehr müde. Ich fühlte mich schnell erschöpft und konnte gar nicht an Sport denken. In der zweiten Schwangerschaftshälfte war das anders – ich war voller Energie und habe hier und da sogar etwas unternommen. Ich genieße es zutiefst, Mama zu sein. Romana ist mein kleiner Sonnenschein, auch wenn es draußen regnet. Wir haben uns ziemlich schnell eingegroovt. Ich bin sehr dankbar, dass sie ein derart pflegeleichtes Kind ist.

Wie hat es sich für dich angefühlt, eine Saison zu pausieren, nachdem du fast dein ganzes Leben im Biathlon verbracht hast? Hast du dir einige Rennen angeschaut? Hast du es vermisst?

Das Training habe ich nicht so sehr vermisst 😄. Aber als die Saison losging und ich mir die Rennen im Fernsehen angeschaut habe, hatte ich schon ein bisschen Sehnsucht nach der Wettkampfatmosphäre. Ich habe mir jeden Wettkampf mindestens zweimal angesehen und viele Details analysiert 😄. So etwas habe ich früher nie gemacht.

Als du letztes Jahr bekanntgegeben hast, dass du Nachwuchs erwartest, hast du dich zu deinen Zukunftsplänen bedeckt gehalten. Viele Athletinnen planen ihr Comeback heutzutage minutiös und trainieren oft bis kurz vor den Entbindungstermin. Wie bist du die ganze Sache angegangen? Wann hast du beschlossen, dass du in den Weltcup zurückkehren möchtest?

Nach der Saison 2022/23 war für mich der Zeitpunkt für ein Karriereende noch nicht gekommen. Ich wusste nur, dass ich sowohl mental als auch körperlich ein paar Dinge in meinem Leben ändern musste. Ich fühlte mich etwas ausgebrannt. Während der Schwangerschaft habe ich jedoch keine Comebackpläne geschmiedet. Ich bin aber bis zur Entbindung immer halbwegs aktiv geblieben. Mein Gewehr habe ich allerdings nicht vermisst. Das Wichtigste für mich war, dass es meiner Tochter gut geht und ich wollte abwarten, wie mir das neue Leben als Mutter gelingt. Erst dann habe ich mir erste Gedanken über das Training und ein mögliches Comeback gemacht. Meine Kleine ist das perfekte Kind und ich erhalte genug Schlaf. Da habe ich irgendwann gespürt, dass es möglich ist, wieder mit dem Training zu beginnen.

Wie sehen deine Pläne für den restlichen Sommer und den Herbst aus? Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, wie deine Tochter auf der Tour dabei sein kann?

Im Sommer stehen einige Trainingscamps in Österreich und in Osrblie auf dem Programm. Dabei trainiere ich wieder bei meinem alten Coach Martin Bajčičák und werde auch mit den Männern und Junioren trainieren. In der Saison werden mich mein Mann oder meine Eltern begleiten, um auf die Kleine aufzupassen. Mal sehen, wie ich Training und Reisen unter einen Hut bekomme.

Wenn es gut funktioniert, werde ich wie geplant in die Saison starten. Aber es wäre für mich auch kein Problem, erst später in die Saison einzusteigen. Wir werden ein paar Leistungstests durchführen, um meine Form zu analysieren. Und natürlich will ich meine kleine Tochter zumindest bei einigen Weltcups dabei haben. Mal schauen, wie alles wird.

Justine Braisaz-Bouchet oder Baiba Bendika haben in jüngster Vergangenheit ähnliche Erfahrungen gemacht. Hast du dich schon mit anderen Biathlon-Mamas ausgetauscht?

Justine und Baiba sind nach ihrer Schwangerschaft noch stärker zurückgekommen. Das imponiert mir sehr. Doch ich weiß auch, dass nicht jede Biathletin, die Mutter geworden ist, ein derartiges Comeback feiern wird. Daher gehe ich die ganze Sache ohne allzu große Erwartungen an. Ich habe mich letztens mit Anaïs Chevalier-Bouchet und einigen Athletinnen mit kleinen Kindern aus anderen Sportarten unterhalten. Alle haben gesagt, dass die Familie einiges mitmachen muss, um das alles zu ermöglichen.

Header iconA new biathlon comeback mum - Paulina Batovska Fialkova

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