Triumph des Willens

Oksana Masters gewann bei den Paralympics 2024 in Paris doppeltes Radsportgold im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen. Damit wiederholte sie ihre Erfolge von den Paralympischen Sommerspielen Tokio 2020. Aber auch andere Parabiathlon-Asse konnten in Paris überzeugen.

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Oksana Master: Der Superstar

Die in der Ukraine geborene US-Amerikanerin Oksana Masters hat schon zahlreiche paralympische Erfolge in verschiedenen Disziplinen gefeiert. In Paris wiederholte sie ihr Gold-Double aus Tokio im Einzelzeitfahren und Straßenrennen.

„Es fühlt sich unglaublich an, meinen paralympischen Titel zu verteidigen. Hierher zu kommen und das Rennen abzuliefern, dass ich mir erhofft hatte, macht diesen Erfolg sehr besonders. Ich bin wirklich sprachlos und schwebe gerade auf Wolke sieben. Es war ein ehrlicher und hart erkämpfter Sieg. Ich bin unheimlich stolz, dass ich dieses Rennen für Team USA abliefern konnte.“

Oksana Masters feierte aber auch bei den Winter-Paralympics Erfolge. In Peking triumphierte sie 2022 in den paralympischen Biathlonrennen über 6 km und 12,5 km sitzend. Bis dato kann sie sieben Paralympics-Teilnahmen (Sommer und Winter) in verschiedenen Disziplinen wie Rudern, Skilanglauf, Biathlon und Radsport vorweisen. Bei der Ausgabe 2012 schrieb sie Geschichte, als sie zusammen mit ihrem Partner Rob Jones Bronze gewann und damit die allererste US-Medaille im Trunk-and-arms-Mixed-Doppelzweier holte.

Zu ihren vielen sportlichen Talenten sagt sie:

„Ich will der Welt nur zeigen: Wenn du mehrere Sportarten machen willst, kannst du das auch tun. Dabei spielt es keine Rolle, ob du das erste oder zehnte Mal eine Goldmedaille gewinnst. Wichtig ist, dass du nicht aufgibst. Ich bin sehr froh über das Team in meinem Rücken, ohne das ich es nie soweit geschafft hätte.“

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Kendall Gretsch: Goldene Triathletin und Biathletin

Die US-Amerikanerin Kendall Gretsch gewann in Paris die Silbermedaille im Paratriathlon in der Klasse PTWC. Die paralympische Distanz geht dabei über 750 m Schwimmen, 20 km Radfahren (Handbike) und 5 km im Rollstuhl. Gretsch feierte ihr Paralympics-Debüt 2018 bei den Winterspielen in PyeongChang, wo sie Biathlon-Gold über 6 km sitzend gewann. Bei der Auflage 2022 in Peking holte sie sich dann auch den Sieg über 10 km. Bei ihrer ersten Sommer-Paralympics-Teilnahme in Tokio 2020 holte sie sich den Titel im PTWC-Paratriathlon in einem wahren Herzschlagfinale, als sie sich am Ende 1 Sekunde vor der amtierenden Weltmeisterin Lauren Parker durchsetzte. Mit diesem Erfolg avancierte sie zu einer von nur fünf Team-USA-Mitgliedern, die sowohl bei Sommer- als auch bei Winter-Paralympics Gold gewonnen haben.

Pavlo Bal: Teil der Ukrainischen Medaillenjagd in Paris

Der Ukrainer Pavlo Bal wurde in Paris Dritter im Straßenrennen der Männer in der Klasse H5 (Handbike). Bei den Parabiathlon-Weltmeisterschaften 2021 in Lillehammer holte sich Bal den Titel über 12,5 km sitzend.

„Es erfordert konsequente, harte Arbeit, viel Disziplin und Siegeswillen, um eine Medaille zu gewinnen. Man muss sehr hart und überlegt trainieren. Das Paracycling ist für mich ein anderer Sport. Ich habe erst vor Kurzem damit begonnen und musste daher sehr viel investieren, um dieses Ergebnis einzufahren.“

Bal weist auch auf einen erheblichen Unterschied in der Vorbereitung auf Sommer- und Winterspiele hin:

„Im Vergleich zu den Winter-Paralympics war der Trainingsprozess völlig anders und weitaus schwieriger. Der Grund dafür ist einfach: Bei den Wintersportarten hast du ein Team um dich herum. Es gibt viele Leute mit verschiedenen Aufgaben, um die du dich nicht kümmern musst. Als Athlet musst du nur trainieren und im Wettkampf abliefern. Im Paracycling mussten mein Coach und ich sehr viele organisatorische Aufgaben übernehmen und einige Hürden überwinden, da wir die ersten Ukrainer waren. Es gab niemanden, den wir hätten fragen können. Wir haben hart gearbeitet. Wir haben Fehler gemacht. Wir haben viel gelernt. Aber am Ende hat sich alles ausgezahlt.“

Andrea Eskau: Paralympische Legende

Die Deutsche Andrea Eskau ist eine wahre paralympische Legende und wurde in Paris Vierte im Straßenrennen der Frauen in der Klasse H5. Im Parabiathlon gewann sie Gold bei den Winter-Paralympics 2014 in Sotschi (6 km sitzend) und PyeongChang 2018 (10 km sitzend, 12,5 km sitzend). Zudem holte sie paralympisches Gold im Paracycling 2008 in Peking (Straßenrennen), 2012 in London (Einzelzeitfahren, Straßenrennen) und Rio 2016 (Straßenrennen).

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Benjamin Daviet: Biathlon und Rudern

Zusammen mit Perle Bouge kam der Franzose Benjamin Daviet in Paris im PR2-Mixed-Doppelzweier auf den fünften Rang. Im Para-Biathlon tritt Daviet in der stehenden Klasse an und hat für Frankreich an den Paralympischen Winterspielen 2014 in Sotschi, 2018 in PyeongChang sowie 2022 in Peking teilgenommen. Dabei siegte er 2018 über 7 km und 12,5 km stehend sowie 2022 über 12,5 km stehend.

Aaron Pike: Der Marathon-Mann

Der US-Amerikaner Aaron Pike beendete den paralympischen Marathon von Paris in der Klasse T54 auf dem 7. Platz. In seiner Parasport-Karriere widmete er sich zunächst dem Rollstuhlrennsport und startete über 1.500 m, 5.000 m und die Marathon-Distanz bei den Paralympics 2012 in London. Er nahm an den paralympischen Sommerspielen London 2012, Rio 2016, Tokio 2020 und Paris 2024 sowie an den paralympischen Winterspielen Sotschi 2014, PyeongChang 2018 und Peking 2022 teil.

Photo: Olympic Information Services

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