Dank ihrer phänomenalen Konstanz und Podestplätzen an jedem Wettkampfort, darunter zwei Siege, führt Franziska Preuss die Gesamtwertung vor der Weihnachtspause klar mit 565 Punkten an. Die Topform der deutschen Frauenmannschaft bestätigte auch Selina Grotian, die mit gerade einmal 20 Jahren im Massenstart von Annecy ihren ersten Weltcupsieg schaffte. Mit diesem Erfolg reiht sich Grotian in eine illustre Reihe junger Weltcup-Siegerinnen aus Deutschland ein, darunter Legenden wie Magdalena Neuner, Uschi Disl und Martina Glagow. Vanessa Voigt liegt, obwohl sie den Massenstart ausgelassen hatte, auf Platz fünf der Weltcup-Gesamtwertung.
Auch wenn die deutschen Männer mit den Frauen nicht ganz mithalten können, lieferten auch sie in Frankreich ab: Danilo Riethmüller sicherte sich einen ersten Podestplatz im Weltcup mit einem zweiten Platz im Massenstart, Philipp Horn wurde Vierter im Sprint und Achter in der Verfolgung und Philipp Nawrath Sechster im Sprint und Siebter im Massenstart.
Johannes Thinges Bö schaffte seinen 88. Weltcupsieg, baute seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus und holte auf Ole Einar Björndalens Rekord von 95 Siegen auf. Martin Uldal stahl ihm die Show mit dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere und schaffte diesen Meilensteine wie schon Sturla Holm Lägreid in seinem ersten fünften Weltcupstart. Nebenbei bewies Tarjei Bö, dass er für Erfolge noch lange nicht zu alt ist, und wurde mit seinem fulminanten Auftritt im Massenstart der fünftälteste Sieger in einem Weltcuprennen.
Die französischen Männer wollten mehr, doch am Ende der Woche standen nur ein zweiter (Eric Perrot) und dritter (Emilien Jacquelin) Platz im Verfolger auf dem Zettel. Quentin Fillon Maillet war schnell genug, um an jedem Tag um das Podium zu kämpfen – hatte aber mit einer Genauigkeit von nur 74 % die vielleicht schlechteste Schießwoche seiner Karriere!
Sebastian Samuelsson und Elvira Öberg waren auf der Strecke wie gewohnt im Turbotempo unterwegs, doch wegen vieler Schießfehler ließ sich manches Rennen doch eher wie ein Strafrunden-Marathon an. Samuelsson lief neun Strafrunden, Öberg gar zehn, und die Trefferquoten sanken auf 82 % (Samuelsson) und 80 % (Öberg). Samuelsson haderte mit dem Stehendschießen und verfehlte dort fünfmal, während Elviras Trefferquote im Liegendanschlag in Frankreich auf dürftige 76 % sackte. Trotz der Rückschläge blieben sie dank ihrer Laufform weiter in Schlagdistanz, was den Sieg im Gesamtweltcup angeht – die Frage ist, wie lange sie diesen Kraftakt noch durchhalten, wenn die Trefferquoten sich im Januar nicht verbessern.
Paula Botet und Johan Olav Botn, die Führenden in der IBU Cup Gesamtwertung, dominierten dort das Feld mit Weltklasse-Laufzeiten. Botet konnte im 1. Trimester zwei Siege und vier weitere Podestplätze einfahren, Botn schaffte einen Sieg nach sechs aufeinanderfolgenden zweiten Plätzen. Beide warten auf eine langersehnte Rückkehr in den Weltcup 2025.
Auf der Suche nach der Form, mit der sie im letzten Winter die Massenstartwertung im IBU Cup gewonnen hatte, kehrte Anaelle Bondoux in den IBU Juniorencup zurück und gewann Sprint und Massenstart 60. Mandine Menign und Guillaume Poirot, ebenfalls aus Frankreich, führen die Gesamtwertung im IBU Juniorencup an.
Foto: IBU: Authanayou, Deubert, Vianney; Nordic Focus: Manzoni