Franziska Preuß und die deutsche Damenstaffel verließen Kontiolahti mit starkem Rückenwind – und nutzten die große Unterstützung der deutschen Fans in Hochfilzen voll aus. Preuß holte im Sprint ihren erst zweiten Sieg im BMW-IBU-Weltcup, wurde Dritte in der Verfolgung und führte die deutsche Frauenstaffel als Schlussläuferin zum ersten Sieg nach Oberhof 2020/2021.
Es kommt noch besser für Deutschland: Während Preuß das Gelbe Trikot holte und behielt, stand Vanessa Voigt als Zweitplatzierte in der Verfolgung zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Podest, Selina Grotian holte mit Platz fünf im Sprint ihre erste Top-Sechs-Platzierung überhaupt, und Julia Tannheimer ging auf der zweiten Etappe der Staffel auf Tuchfühlung mit Justine Braisaz-Bouchet, behielt am Schießstand die Nerven, als die Französin strauchelte, und legte den Grundstein für den deutschen Sieg.
Die Französinnen holten einen Sieg in der Verfolgung (Lou Jeanmonnot) und zwei zweite Plätze im Sprint (Sophie Chauveau) und in der Staffel. Da nur Jeanmonnot in Topform ist, hoffen Julia Simon und Braisaz-Bouchet im ausverkauftem Annecy-Le Grand Bornand auf mehr Erfolg.
Bei den französischen Männern gab es zwei Podestplätze: Emilien Jacquelin wurde Zweiter in der Verfolgung und Fabien Claude Dritter im Sprint. Eric Perrot kam im Gelben Trikot nach Hochfilzen, konnte aber nicht mit den Besten mithalten und kam weder im Sprint noch in der Verfolgung unter die Top 10. Quentin Fillon Maillet kam in Hochfilzen auf eine miserable Treffsicherheit von 73% und wirkte nicht ganz auf der Höhe.
Jacquelin erzielte die schnellste Zeit im Sprint und in der Verfolgung, führte die französische Staffel als Schlussläufer zum zweiten Sieg in Folge und blickt mit großen Erwartungen auf Annecy-Le Grand Bornand.
Nachdem Frankreich in Kontiolahti den Sprint, den Massenstart und die Staffel für sich entscheiden konnte, lastete in Hochfilzen ein enormer Druck auf den Norwegern. JT Bö holte seinen vierten Doppelsieg in Sprint und Verfolgung, und Sturla Holm-Laegreid fügte seinen bisher vier Podestplätzen in dieser Saison als einziger Athlet zwei weitere hinzu.
Nach einem traditionell glänzenden Saisonstart in den nordischen Ländern ist Schweden wieder einmal nicht reibungslos im mitteleuropäischen Schnee angekommen. Sebastian Samuelsson kämpfte hart und wurde Sechster im Sprint und Vierter in der Verfolgung, aber sein großes Ziel, der Gesamtsieg, ist bereits in Gefahr, da Bö nach nur fünf Wettkämpfen 121 Punkte vor ihm liegt.
Obwohl Samuelsson kämpferisch blieb, verlor Elvira Öberg wegen ihrer durchwachsenen Schießleistung – sie erreichte 76,5 % in den Einzelwettkämpfen – das Gelbe Trikot und verbrauchte in sieben Strafrunden viel Energie. Sicher hofft sie, dass sie in Frankreich, wo sie in der Vergangenheit dreimal gewonnen hat, wieder mehr Glück hat.
Elias Seidl aus Deutschland gewann den Sprint und die Verfolgung beim IBU-Junior-Cup in Ridnaun-Val Ridanna und übernahm die Führung in der Gesamtwertung der Junioren. Bei den Juniorinnen standen neun verschiedene Athletinnen auf dem Podest. Obwohl sie keinen Wettkampf gewann, zeigte Alina Nussbricker die konstanteste Leistung und führt die Gesamtwertung bei den Juniorinnen an.
Foto: IBU/Yevenko, Deubert; Nordic Focus/Christian Manzoni