Das schwedische Team startet erfahrungsgemäß gut in die Saison. Doch in diesem Jahr hat es in den ersten beiden Weltcup-Wochen nochmal eine Schippe draufgelegt.
Elvira Öberg beeindruckte mit einer phänomenalen Laufstärke und hätte sich im Sprint trotz zweier Schießfehler fast noch den Sieg geholt. Die jüngere der Öberg-Schwestern trägt nun zum ersten Mal das Gelbe Trikot und untermauerte ihre Superform gestern mit dem Sieg im Massenstart.
Da Linn Gestblom die Saison verpassen wird und Mona Brorsson ihre aktive Karriere beendet hat, wittern neue Gesichter ihre große Chance. Ella Halvarsson, die in der Saison 2023/24 aufgrund einer langwierigen Covid-Erkrankung kaum Rennen bestreiten konnte, hat sich binnen kürzester Zeit zu einer ernsthaften Podiumskandidatin entwickelt.
Bei den Männern ist Sebastian Samuelsson läuferisch auch in bestechender Form, hat am Schießstand allerdings ein paar Scheiben zu viel verfehlt.
Nachdem sie im letzten Winter meist im Schatten der französischen Frauen unterwegs waren, sind Frankreichs Männer um Jacquelin, Fillon Maillet und Perrot fantastisch in die neue Saison gestartet.
So stehen für sie ein Staffelerfolg sowie starke Leistungen in den Individualdisziplinen zu Buche: Jacquelin und Perrot feierten Siege, während Quentin Fillon Maillet im Massenstart einmal mehr seine Stärke auf der Schlussrunde unter Beweis stellte. In der Weltcup-Gesamtwertung trägt Eric Perrot das Gelbe Trikot und liegt einen Zähler vor Sturla Holm Lægreid.
Zwar war es nicht der Traumstart wie 2023 in Östersund, doch dem DSV-Team gelang mit dem Podium in der Single-Mixed-Staffel, Rang 3 von Philipp Nawrath im Sprint und der ersten Flower Ceremony von Julia Tannheimer ein solider Saisonauftakt.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer dürfte die gute Form von Franziska Preuß sein: Nachdem sie die Staffelrennen am Auftaktwochenende noch verpasst hatte, holte sie im Massenstart den dritten Rang.
Vittozzi, Tandrevold, Jeanmonnot, Simon und Braisaz-Bouchet haben in der Biathlon-Saison 2023/24 nahezu alle wichtigen Titel unter sich ausgemacht. Doch bei der ersten Weltcupstation der neuen Saison konnte nur Jeanmonnot an ihre Leistungen des letzten Winters anknüpfen.
Vittozzi steigt aufgrund von Rückenproblemen erst später in die Saison ein, Tandrevold klagte in Kontiolahti über Herzrhythmusstörungen und wird in Hochfilzen aussetzen, Julia Simon hatte nach der Frauenstaffel Probleme im Sprint sowie im kurzen Einzel und Braisaz-Bouchet sucht zu Saisonbeginn noch nach ihrer Form am Schießstand. Dadurch werden die Wettkämpfe offener und das Rennen um den Gesamtweltcup könnte bei den Frauen eine ganz andere Richtung als im Vorwinter einschlagen.
Bei den Männern sind die Bø-Brüder Tarjei und Johannes Thingnes gemessen an ihrem Leistungsvermögen eher mäßig in die neue Saison gestartet. Aber Vorsicht: Bei der nächsten Weltcup-Station in Hochfilzen hat sich oft erst gezeigt, wer im Kampf um den Gesamtweltcup wirklich ein Wörtchen mitreden kann.
Während die Karten in der Weltcup-Gesamtwertung offenbar neu gemischt werden, bleibt im IBU-Cup erst einmal alles beim Alten.
Johan Olav Botn, Isak Frey und Martin Uldal haben sich in die Pole Position gebracht, um im Falle eines schwächelnden Kollegen im Weltcup-Team sofort eine Etage nach oben zu rücken. Analog dazu machen auch Paula Botet, Camille Bened und ihre Kolleginnen ernsthaft Druck auf einige bekanntere Namen aus dem französischen Weltcup-Team der Frauen.
Wer weiß, vielleicht laufen sie schon bald an der Seite von Oceane Michelon, die im Vorjahr den IBU-Cup gewinnen konnte und nach den ersten Wettkämpfen im Weltcup gleich das Blaue Trikot der besten U23-Athletin erobert hat.