Johannes concluded the Individual with an easy skating round, not trying, not entertaining fans - as did Emilien Jacquelin in his botched Mass Start at the World Championships Pokljuka 2021 - just thinking the thoughts of perhaps naturally the most gifted biathlete ever, who has won all the titles many times over and has always been a family man.
„Wenn man in diesem Sport die Nummer eins bleiben will, zahlt man einen hohen Preis, auch die Menschen, die einem nahestehen“, ließ Johannes die Welt mit Tränen in den Augen an seinem Seelenleben teilhaben. „Nur wenige können nachvollziehen, wie hart man arbeiten muss, um jedes Jahr an der Spitze zu bleiben. Mein früherer großer Rivale Martin Fourcade kann es wahrscheinlich nachfühlen.“
Ob Zufall oder nicht, auch Johannes hängt in dem Jahr sein Gewehr an den berühmten Nagel, in dem er 32 wird und seine zwölfte komplette Saison im Weltcup absolviert – genau wie einst Fourcade.
Obwohl er seit Hochfilzen das Gelbe Trikot trägt, waren die Leistungen von Johannes in diesem Winter nicht so rund wie in den Vorsaisons. Einige Fehler waren vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass er darüber grübelte, ob die gewohnte Routine – morgens joggen, mittags trainieren, nachmittags ausruhen und abends essen – ihm noch die nötige Erfüllung und Zufriedenheit bringt, auch wenn sie ihm noch mehr Siege, Medaillen und Ruhm bescheren würde. Nun ist die Entscheidung gefallen.
„Es fühlte sich anders als in der Vorsaison oder dem Winter davor an. Zwar bin ich unglaublich stolz auf all meine Erfolge, doch letzten Endes sind die nächsten Rennen, Siege und Medaillen nicht mehr so wichtig, wenn man mehr Zeit von der Familie getrennt als zu Hause ist. Es fühlt sich einfach nicht mehr richtig an. Ich weiß, ich könnte noch weiter siegen, weil ich ein wunderbares Talent habe. Ich muss kaum trainieren, um die Nummer eins zu bleiben, aber das reicht nicht, um noch ein Jahr weiterzumachen. Doch ich bin hochmotiviert, das Gelbe Trikot in dieser Saison zu verteidigen. So viel kann ich versprechen.“
Weiterhin sagte er:
„Nachdem die Entscheidung gefallen ist, habe ich den Biathlon im Kopf schon ein Stück weit losgelassen.“
Es sah nicht danach aus, denn Johannes belegte im Massenstart den dritten Platz hinter Sturla Holm Laegreid und dem Weltcup-Debütanten-Sieger Tommaso Giacomel. Die Trefferquote des Italieners lag bisher bei etwa 75 %, bis er mit seinem ersten perfekten 20/20 glänzte! In der Woche von Boes großer Entscheidung und Franziska Preuß’ Brillanz rutschte ein weiterer Karrieredebüt-Sieg fast unbemerkt aus den Schlagzeilen: Wie sein enger Freund Giacomel im Massenstart wurde Vebjoern Soerum im Einzel zum Weltcup-Debütanten-Sieger.
Zur großen Freude der zahlreichen Fans – über alle Wettkampftage hinweg waren über 80.000 in die Chiemgau Arena gepilgert – verhalf Franziska Preuß der DSV-Staffel als Schlussläuferin zum ersten Staffelsieg in Ruhpolding seit 2017/18. Dabei war die Staffel nur eines von drei Highlights für die Führende im Gesamtweltcup, die sowohl im Einzel als auch im Massenstart auf dem zweiten Platz landete. Ihre Herausforderinnen Lou Jeanmonnot (Frankreich) und Elvira Öberg (Schweden) konnten zwar jeweils einen Sieg feiern, sammelten unterm Strich aber weniger Weltcup-Punkte als die Deutsche. Preuß hat nunmehr 749 Zähler auf dem Konto, Jeanmonnot 607 und Elvira deren 571.
Wie ihr Teamkollege Tommaso Giacomel sparte sich auch Dorothea Wierer ihr bestes Rennen in Ruhpolding für den Massenstart auf. Sie landete auf Rang 4 und feierte damit ihre erste Flower Ceremony in der Saison 2024/25 – und das eine Woche vor ihrem Heimrennen in Antholz-Anterselva.
Frankreichs Emilien Claude (Zweiter im Männer-Einzel), Jeanne Richard (Dritte im Massenstart) und die Schweizerin Amy Baserga (Dritte im Frauen-Einzel) reihten sich in die Liste der ersten Weltcup-Podestplatzierungen der Saison 2024/2025 ein.
Sivert Guttorm Bakken und Karoline Erdal im Kurz-Einzel sowie Isak Frey und Marte Krakstad Johansen in den Sprints haben Norwegen Siege beim IBU-Cup in Brezno-Osrblie beschert. Darüber hinaus triumphierte Norwegen auch in der Mixed- sowie in der Single-Mixed-Staffel und gewann damit alle sechs Wettkämpfe in der Slowakei.
Während die weltbesten Juniorinnen Amandine Mengin und Voldiya Galmace Pauline ins französische IBU-Cup-Team aufgestiegen sind, nutzten andere Athletinnen ihre Siegchancen: Im Massenstart 60 setzte sich die Deutsche Lea Zimmerman durch, in Sprint 1 die Tschechin Ilona Plecháčová und in Sprint 2 die Italienerin Fabiana Carpella. In der Gesamtwertung führt nun die Italienerin Francesca Brocchiero, die im Massenstart 60 Zweite und in den beiden Sprints jeweils Vierte wurde.
Bei den Junioren setzte sich der Grönländer Sondre Slettemark durch, während der Kroate Matija Legović durch seinen Erfolg im 2. Sprintrennen die Gesamtführung verteidigte.
Photo: J. Svoboda. I. Stančik, Nordic Focus