„Das war die Hölle“
Die Siegerin, die mit dem Sieg im Gesamtweltcup wieder auf Rang zwei hinter Ingrid Landmark Tandrevold vorrückte, erklärte, der Sieg spät in der Saison bedeutet ihr viel: „Natürlich bin ich zufrieden. Das war die Hölle da draußen heute, echt: Frühjahrsschnee, die Höhe. All die starken Mädels hier sind in den Top sieben oder acht. Es war toll, den Sieg holen zu können. Der Schnee war für die frühen Starterinnen gut, wir sind sehr glücklich, und das Podest mit Lou zu teilen ist auch toll.“
Zu den schwierigen Bedingungen in der Höhe sagte sie weiter: „Das war die Hölle. Es war für alle Mädels und die Männer in der Staffel hart. Ich war bereit zu kämpfen.“
Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen im gelbroten Trikot wurde ohne Fehler Zweite mit 13,4 Sekunden Rückstand. Braisaz-Bouchets Mannschaftskameradin Lou Jeanmonnot lief ebenfalls ohne Fehler auf Platz drei mit 19,2 Sekunden Rückstand.
Die nächsten drei blieben alle ohne Fehler, darunter die Italienerin Lisa Vittozzi mit 29,1 Sekunden Rückstand auf Platz vier. Tandrevolds Mannschaftskameradin Karoline Offigstad Knotten wurde mit 48,2 Sekunden Rückstand Fünfte. Platz sechs mit 1:02 Rückstand war eine persönliche Bestleistung für die Österreicherin Anna Gandler. Das bislang beste Ergebnis der 23-Jährigen war ein 7. Platz im Massenstart bei der IBU WM im letzten Monat gewesen.
Der weiche Schnee und Temperaturen von +4 Grad blieben den Frauen für ihren Start am Spätnachmittag erhalten. Am Ende dominierten die erste Startgruppe diesen anstrengenden Nachmittag in der Höhe. Der Wind frischte früh auf, aber Vittozzi, Jeanmonnot und dann Julia Simon übernahmen fehlerfrei nach dem Liegendschießen die Führung. Tandrevold blieb mit fehlerfreiem Schießen in Kontakt zur Spitze, allerdings 13 Sekunden hinter Simon, Braisaz-Bouchet schon 17 Sekunden zurück.
Knotten, die zweite Starterin, war die erste Läuferin, die mit 0-0 durchkam und sich tapfer durch ein böiges Stehendschießen kämpfte. Gandler tat es ihr gleich und ging in Führung, danach gelang Vittozzi das Kunststück. Jeanmonnot schoss ein ungewöhnliches Schießmuster, die Waffe vom Wind angegriffen, kam aber fehlerfrei durch. Braisaz-Bouchet mähte nach dem Fehler im Liegen alle Stehendscheiben nieder und ging in Führung. Tandrevold kam ohne Fehler durchs zweite Schießen, war aber sieben Sekunden langsamer als der französische Star.
Die Massenstart-Weltmeisterin von 2024 baute die Führung auf der letzten Runde aus und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Tandrevold konnte im tiefen Schnee keinen Boden mehr gutmachen und kam vor Jeanmonnot ins Ziel, womit das Podium komplett war.
Fotos: IBU/Christian Manzoni