Große Freude über Heimsieg
Doll, der in Oberhof seinen Premierensieg feierte und erstmals auf dem Podium stand, sagte: „Es fühlt sich richtig gut an. Das Wetter könnte zwar etwas besser sein, aber die Fans sind eine große Unterstützung. Es macht riesigen Spaß, vor dieser Kulisse zu laufen.“
Unerwartet in Führung
Obwohl sich der DSV-Athlet gut fühlte, war er etwas überrascht, dass er nach dem Stehendschießen in Führung lag. Seinen Sieg widmete er auch dem deutschen Wachsteam: „Ich hatte super Ski heute. In der ersten Runde habe ich gespürt, dass ich läuferisch vorne mitmischen kann. Das gute und schnelle Schießen hat am Ende natürlich geholfen. Ich war etwas überrascht, dass ich nach dem zweiten Schießen in Führung lag. JT Bø war vor mir gestartet. Als ich zur ersten Zwischenzeit kam, war ich erstaunt, 20 Sekunden vor ihm zu liegen.“
Nach einem Fehler im Stehendanschlag erkämpfte sich Sturla Holm Lægreid den Silberrang. Im Ziel lag er nur 1,8 Sekunden hinter Doll. Sein Teamkollege Endre Strømsheim kam nach ebenfalls einer Strafrunde und 5,4 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Damit feierte der Norweger die zweite Podestplatzierung seiner Karriere.
Johannes Thingnes Bø, Träger des Gelben Trikots, leistete sich bei den Schießeinlagen jeweils einen Fehler und kam 19,6 Sekunden hinter dem Sieger auf Platz vier. Damit verteidigte er die Spitzenposition in der Weltcup-Gesamtwertung. Rang fünf teilten sich der Slowene Jakov Fak und Dolls Teamkollege Johannes Kühn. Beide trafen alle zehn Scheiben und lagen 29,8 Sekunden hinter dem Sieger. Zugleich feierten sie damit jeweils ihre beste Saisonleistung.
Das Sprintrennen der Männer, das den Auftakt ins Kalenderjahr 2024 bildete, wurde aufgrund von Regen und Wind um einen Tag verschoben. Zum neuen Starttermin am Freitagvormittag zeigte sich in Oberhof bei +2 °C der typische Nebel. Die Strecke war aufgeweicht und langsam. JT Bø startete mit einem Fehlschuss im Liegendanschlag ins Jahr 2024, setzte sich aber vorläufig an die Spitze. Nach seinen fünf Treffern übernahm dann Benedikt Doll mit 16 Sekunden Vorsprung die Führung. Strømsheim blieb ebenfalls fehlerfrei und setzte sich auf Position zwei. Lægreid ging mit 4,7 Sekunden Rückstand als Vierter zurück auf die Strecke.
JT lief eine schnelle Runde in Richtung Stehendschießen, verfehlte gleich die erste Scheibe, behauptete nach vier Treffern dann aber knapp die Führung. Auch Doll schoss einmal daneben, ging jedoch mit komfortablen 20 Sekunden Vorsprung auf die Schlussrunde. Trotz eines Fehlers setzte sich Strømsheim 6,7 Sekunden hinter Doll auf Position zwei. Auch Lægreid musste einmal in die Strafrunde und kehrte knapp hinter seinem Teamkollegen als Dritter auf die Strecke zurück.
Doll lieferte eine stabile Schlussrunde ab. Als er die Ziellinie mit der bis dato schnellsten Zeit überquerte, jubelten ihm die Fans zu. Lægreid und Strømsheim kämpften bei schwierigen Bedingungen verbissen ums Podium. Nach einer furiosen Schlussrunde schob sich Lægreid noch vor seinen Teamkollegen auf Rang zwei, verpasste den Sieg allerdings knapp.
Fotos: IBU/Svoboda, Nordic Focus