Eckhoff überglücklich
Die Lokalmatadorin zeigte sich nach ihrem Sieg vor heimischer Kulisse überglücklich: „Ich freue mich riesig. Am Holmenkollen ist es immer etwas Besonderes für mich. Hier bin ich mein erstes Rennen gelaufen, hier habe ich unzählige Male trainiert und der letzte Wettkampf liegt mittlerweile schon drei Jahre zurück. Dazu waren mein Freund und meine Mutter an der Strecke. Das fühlt sich einfach toll an!“
Spannender Zieleinlauf
Im Stehendanschlag ging ausgerechnet Eckhoffs letzter Schuss daneben. Auf ihren Zielspring angesprochen, sagte sie: „Als die letzte Scheibe schwarz blieb, habe ich mich geärgert. Umso mehr freue ich mich, dass ich am Ende doch noch die Schnellste war. Die Bedingungen waren sehr schwierig heute. Als ich die Scheiben fest im Visier hatte, habe ich ziemlich schnell geschossen. Auch mit meinen letzten 500 Metern bin ich sehr zufrieden.“
Die Tschechin Marketa Davidova landete nach zehn Treffern mit 17,9 Sekunden Rückstand auf dem vierten Platz, gefolgt von der ebenfalls fehlerfreien Anais Chevalier-Bouchet (Frankreich), die im Ziel 40,3 Sekunden Rückstand aufwies. Auch Davidovas Teamkollegin Jessica Jislova zeigte eine makellose Schießleistung und lief 54,2 Sekunden hinter der Siegerin auf dem sechsten Platz ein.
Bei der Flower Ceremony wurden die Finnin Kaisa Makarainen und die Norwegerin Tora Berger als gemeinsame Gewinnerinnen der Weltcup-Gesamtwertung 2013/14 jeweils mit einer Großen Kristallkugel geehrt.
Durch ihren dritten Platz sicherte sich Marte Olsbu Roeiseland den Sieg in der Sprint-Disziplinwertung und gewann damit die erste Kristallkugel ihrer Karriere. Über ihre Trophäe freute sie sich riesig: „Ich bin glücklich, meine erste Kristallkugel in den Händen zu halten. Es fühlt sich fantastisch an. Sie ist ganz schön schwer und größer als gedacht. Die Kugel wird bei mir zu Hause einen ehrenvollen Platz erhalten. Ich bin sehr stolz darauf.“
Marketa Davidova wurde die kleine Kristallkugel für Platz 1 in der Einzel-Disziplinwertung überreicht, den sie sich bereits beim Rennen in Antholz sicherte.
Mit dem heutigen Sprint wurde bei den Frauen auch die Nationenwertung der Saison 2021/22 entschieden: Norwegen sicherte sich mit 6856 Punkten knapp vor Schweden (6765 Punkte) Platz 1.
Der legendäre Holmenkollen begrüßte die 81 Athletinnen beim letzten Sprintrennen des BMW IBU-Weltcups 2021/22 in typischem Frühlingserwachen. Nachdem es die letzten beiden Tage regnerisch und neblig war, zeigte sich die Arena hoch über Norwegens Hauptstadt heute bei strahlendem Sonnenschein und milden +8 °C. Am Schießstand warteten allerdings teils heftige Winde auf die Skijägerinnen. Erste Starterin des Tages war Hauser, die sich durch ihr fehlerfreies Liegendschießen gleich Hoffnung auf eine gute Platzierung machen durfte. Olsbu Roeiseland landete ebenfalls fünf Treffer und setzte sich knapp 12 Sekunden vor die Österreicherin. Dann kam Eckhoff, die 1,9 Sekunden schneller als ihre Landsfrau war und den Kampf um Platz 1 zu einem Dreikampf machte. Die späteren Starterinnen hatten es heute schwer, noch ernsthaft in den Kampf ums Podium einzugreifen. Davidova, Paulina Fialkova und Denise Herrmann schlossen ihren Liegendanschlag zwar allesamt schnell und fehlerfrei ab, blieben dabei aber 14, 18 bzw. 26 Sekunden hinter den beiden Norwegerinnen.
Lisa Theresa Hauser zeigte auch im Stehendanschlag keine Nerven und räumte alle Scheiben souverän ab. Olsbu Roeiseland kam mit großem Vorsprung zum Stehendschießen, setzte allerdings ihre letzte Patrone daneben und fiel so hinter die Österreicherin zurück. Auch Eckhoff verfehlte eine Scheibe, lag nach ihrer Strafrunde aber nur 1,9 Sekunden hinter Hauser. Davidova warf nach zweiter makelloser Schießeinlage ihren Hut in den Ring und ging nur 5,8 Sekunden hinter der Führenden auf die Schlussrunde. Auch Chevalier-Bouchet blieb fehlerfrei und lag 11 Sekunden zurück. Herrmann leistete sich indes eine Strafrunde und fiel 38 Sekunden zurück. Jislova zeigte abermals eine starke Leistung am Schießstand und ging mit 27 Sekunden Rückstand auf die Schlussrunde.
Auf der Schlussrunde schien Olsbu Roeiseland ihren berüchtigten Turbo nicht mehr zünden zu können und blieb 600 Meter vor dem Ziel 6 Sekunden hinter Hauser. Unterdessen setzte sich Eckhoff bei der 5,9-km-Marke 4 Sekunden vor die Österreicherin an die Spitze. Bei Kilometer 6,9 schmolz ihr Vorsprung auf weniger als 2 Sekunden, doch auf der Schleife hinter dem Schießstand und den letzten 200 Metern holte sie noch einmal alles aus sich heraus und lag im Ziel letztlich 7 Sekunden vor Hauser. Davidova büßte auf der letzten Runde Zeit ein und verpasste dadurch das Podium. Auch Chevalier-Bouchet, Herrmann und Jislova konnten das Tempo nicht hoch genug halten, um noch aufs Treppchen zu laufen.
Hauser wieder auf dem Podest
Obwohl sie kein großer Fan von Startnummer 1 ist, war Lisa Theresa Hauser froh, frühzeitig ins Rennen zu gehen. Schließlich wurde der Schnee mit zunehmender Dauer immer weicher. Am Ende freute sie sich über Platz 2, mit dem sie eine lange Durststrecke beendete: „Ich gehe nicht so gern als Erste ins Rennen. Aber heute war es die beste Startnummer, weil die Strecke immer weicher geworden ist. Ich hatte also ein wenig Glück und freue mich riesig über das Podium. Zuletzt stand ich in Östersund auf dem Podest und nun beim Saisonfinale wieder. Das ist perfekt! Auch wenn ich zwischendurch nicht unter den Top 3 war, habe ich eine gute Saison abgeliefert.“
Fotos: IBU / Christian Manzoni