Nach Beni Dolls zweitem Saisonsieg im Sprint und dem zweiten Platz der deutschen Männerstaffel in Oberhof bin ich von den Leistungen des DSV-Teams weiterhin begeistert. Benni hat dabei schon mehrfach gezeigt, dass er ein Siegertyp ist. Bemerkenswert finde ich in dieser Saison aber auch Philipp Nawrath, der im zweiten Rennen des Winters seinen ersten Weltcup-Sieg überhaupt feierte, dadurch ins Gelbe Trikot schlüpfte und seitdem konstant gute Leistungen abliefert. Das ganze Team hat sich äußerst positiv entwickelt. In nahezu jedem Rennen zählen die Deutschen zu den Podiumskandidaten. Ich bin überzeugt, dass die DSV-Männer auch in Ruhpolding gute Ergebnisse abliefern werden. Die Bedingungen in Oberbayern dürften dabei besser sein als in Oberhof. Die bisherigen Erfolge haben dem gesamten Team einen ordentlichen Schub verliehen und sollten das Selbstbewusstsein vor dem nächsten Heim-Weltcup weiter gesteigert haben.
Daneben bin ich natürlich besonders stolz darauf, wie sich Franziska Preuß an die Weltspitze zurückgekämpft hat. Ich weiß, wie groß ihr Potenzial ist und wie viel sie in den Sport investiert. Ich habe nie daran gezweifelt, dass sie ihr altes Niveau wieder erreicht. Durch den tollen Saisonstart im ersten Rennen in Östersund hat sie enormes Selbstvertrauen getankt und auch eine gewisse Lockerheit gewonnen.
Justine Braisaz-Bouchet überstrahlt mit ihrer Form momentan die Frauen-Konkurrenz. Sie hat eine unglaublich hohe Grundschnelligkeit und kann sich in der Loipe meist von ihren Kontrahentinnen absetzen. Ihre Technik ist einfach wunderbar: Sie läuft ökonomisch und dynamisch zugleich. Sie lässt die Ski gut laufen und verfügt über die nötige Power. Darüber hinaus vertraut die Französin ihrer Stärke im Stehendanschlag. Wenn sie sauber durchs Liegendschießen kommt, ist sie kaum zu schlagen.
Meiner Meinung nach ist es ein Privileg, in Ruhpolding vor diesen Fans zu laufen. Wenn man dankbar für die Nähe des Publikums ist, kann aus dem Druck schnell eine zusätzliche Motivation werden. Wenn ich an meine eigenen Wettkämpfe in meinem Heimstadion zurückdenke, überkommt mich etwas Wehmut. Es gibt nichts Besseres, als die Anspannung vor den Rennen, die fantastische Atmosphäre entlang der Strecke und den Jubel der Fans, wenn man ein gutes Resultat errungen hat. Daran kann man sich wirklich gewöhnen.