Baiba Bendika feierte mit Platz fünf im Sprintrennen der BMW IBU-Weltmeisterschaften in Nové Město na Moravě ihr bestes Ergebnis bei Welttitelkämpfen überhaupt. Dabei erlebte sie dieses Karriere-Highlight gerade einmal sechs Monate nach der Geburt ihres ersten Kindes, was ihre Leistung besonders hervorhebt. Ihrem beeindruckenden Sprint-Ergebnis ließ sie mit Platz elf in der Verfolgung ein weiteres Top-Resultat und ihre beste Platzierung in einem Jagdrennen in den letzten vier Jahren folgen.

Was bedeutet der fünfte Platz im Sprint bei den Weltmeisterschaften für dich?

Es fühlt sich super an, bei der WM ein derart gutes Ergebnis abzuliefern, vor allem jetzt als Mama. Das ist schon etwas ganz Besonderes für mich. Ich freue mich, all die positiven Emotionen gemeinsam mit meiner Familie zu teilen.

Inwieweit hat sich deine Perspektive als Mutter verändert?

Es ist jetzt schon etwas anderes, da abseits des Sports viel mehr auf mich wartet. Natürlich ist es schön, wenn die Ergebnisse stimmen. Doch dann gibt es eben Tage wie heute im Einzel, wo ich zwar die viertschnellste Laufzeit hatte, aber acht Scheiben verfehlt habe. Aus sportlicher Sicht ist das sehr enttäuschend. Dafür kann ich morgen mit meinen kleinen Sohn mehr Zeit verbringen. Das ändert alles.

Bei der Analyse deiner besten Ergebnisse fällt auf, dass du ein fantastisches Rennen pro Saison hast. Worauf kommt es an einem Tag wie beim Sprint am letzten Donnerstag für dich an?

Jeder Wettkampf ist anders. Manchmal möchte man zwar ein bestimmtes Gefühl mitnehmen, aber das gelingt nicht immer. Daher geht es letztlich darum, nie aufzugeben, weiter hart zu arbeiten und Chancen zu nutzen, wenn sie sich bieten.

Das lettische Team hatte von Anfang an hervorragend präparierte Ski, während einige große Nationen Probleme mit den Bedingungen hatten. Wie war die Zusammenarbeit mit den Wachsleuten?

Ich bin wirklich stolz darauf, dass unser kleines Team derart wettbewerbsfähige Ski bereitgestellt hat. Wir sind eine eingeschworene Truppe und ich möchte bei dieser Gelegenheit unserem Wachsteam einmal mehr für die großartige Arbeit danken. Ich hoffe, daraus schöpfen auch die anderen kleineren Teams Mut, denn es hat gezeigt, dass man auch als kleine Nation Erfolg haben kann.

Hast du jemals eine bessere Atmosphäre als bei diesen Weltmeisterschaften erlebt?

In Nové Město sind die Wettkämpfe immer etwas ganz Besonderes. Die Leute unterstützen alle Nationen, das ist wunderbar. Es spricht für sich, dass die Ränge auch bei Regen proppenvoll waren.

Und die Bonusfrage: Wer wird Königin oder König von Nove Mesto?

Ich würde mit der Königin und Julia Simon gehen.

Photos: IBU/ Vianney Thibaut, Nordic Focus