Während sie ihren Koffer für die Reise von Utah nach Canmore in der kanadischen Provinz Alberta packte, stellten wir Anna fünf brennende Fragen und eine Zusatzfrage darüber, was sie bei ihrem ersten Trip in die USA am meisten überrascht hatte.
Biathlonworld: In Nove Mesto begann Ihre Erfolgssträhne mit guten Rennergebnissen. Was hatte sich zwischen Antholz und den Weltmeisterschaften verändert?
Anna Gandler: Ich hatte schon im Sommer gesundheitliche Probleme (Erkältungen) und dann wieder über Weihnachten. Leider hat mich jede einzelne Erkältung zurückgeworfen und ich musste immer wieder von vorn anfangen. Ich habe die Wettkämpfe in Obertilliach als harte, aber gute Trainingseinheiten genutzt. Zum Glück war ich in Nove Mesto dann wieder in Form,
BW: Hätten Sie vor der Saison gedacht, dass Sie Ihre persönliche Bestleistung im Sprint im 1.800 Meter hoch gelegenen Soldier Hollow schaffen?
AG: Nein, niemals. Hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich ihn für verrückt erklärt. Normalerweise habe ich große Probleme in der Höhe, wie man in den vergangenen zwei Jahren in Antholz sehen konnte. Aber im Moment bin ich viel besser in Form als die letzten beiden Male in Antholz. Vielleicht ist das der Grund.
BW: Sie sind in den Sprintrennen in Hochfilzen und Soldier Hollow fehlerfrei geblieben und mussten im WM-Sprint nur einmal in die Strafrunde. Ist der Sprint jetzt ihre Lieblingsdisziplin?
AG: Der Sprint war schon immer meine Lieblingsdisziplin, aber gleichzeitig mache ich mir in diesem Wettkampf die meisten Gedanken, weil fast immer die Verfolgung daran hängt. Deshalb schieße ich nicht immer so gut.
BW: Was haben Sie in den vergangenen Wochen über sich gelernt?
AG: Dass ich auch in der Höhe gute Rennen abliefern kann 😂
BW: Sie haben gesagt, mit Ihrem Platz in den Top 6 haben Sie Ihr Ziel für diese Saison erreicht. Ist noch Raum für ein besseres Ergebnis in der nächsten Woche?
AG: Sicher… Mein nächstes Ziel ist ein Treppchenplatz!
Biathlonworld Zusatzfrage: Was hat Sie bei Ihrer ersten Reise in den Wilden Westen der USA am meisten überrascht?
AG: Ich war noch nie in Amerika. Ich war überrascht, wie groß hier alles ist, vor allem die Häuser und Autos. Und die Menschen sind sehr freundlich. Sie haben jeden angefeuert. An der Strecke herrschte eine tolle Atmosphäre.
In dieser Woche stehen noch drei weitere Rennen an. Anna Gandler wird alles geben, um eine weitere persönliche Bestleistung zu schaffen und vielleicht sogar auf dem Treppchen zu landen!
Fotos: IBU/Christian Manzoni, Vianney Thibaut