Drei Biathlon-Asse haben bei den nationalen Sommerbiathlon-Meisterschaften am vergangenen Wochenende mit Doppelsiegen aufhorchen lassen. Im französischen Les Tuffes siegte Oceane Michelon in Sprint und Verfolgung, während im norwegischen Lillehammer Johan-Olav Botn und Karoline Offigstad Knotten jeweils das Double aus Sprint und Massenstart holten.

Michelon ungefährdet

Die schnelle Oceane Michelon, die vor drei Wochen vergebens auf eine Einladung für das Massenstartrennen beim Martin Fourcade Nordic Festival wartete, gewann wie ihre Teamkollegin Lou Jeanmonnot im Vorjahr das international besetzte Rennen auf Skirollern. Am vergangenen Wochenende holte die amtierende Siegerin in der Gesamtwertung des IBU-Cup ihr erstes Gold bei den nationalen Meisterschaften, als sie nach fehlerfreiem Schießen im Sprint am Samstag auch noch die Verfolgung am Sonntag für sich entschied. Lou Jeanmonnot und Jeanne Richard blieben im Sprint ebenfalls ohne Fehler, waren allerdings 32,8 bzw. 42,9 Sekunden langsamer als die Siegerin. Die Schweizerin Lena Häcki-Groß und Julia Simon leisteten sich jeweils zwei Fehlschüsse und kamen auf den Plätzen fünf und acht ins Ziel.

In der Verfolgung ließ Michelon drei Scheiben stehen, setzte sich aber trotzdem in 30:30,4 Minuten durch. Gegenüber Nordic Magazine räumte sie ein: „Ich habe versucht, ruhig zu bleiben und nicht darüber nachzudenken, dass ich das Rennen anführe.“

Während Jeanmonnot auf einen Start verzichtete, kam Simon nach einem Schießfehler mit 24,4 Sekunden Rückstand auf den zweiten Rang. Zwei Fehlschüsse und 30,5 Sekunden Rückstand bedeuteten Rang drei für Richard, nachdem sie sich ein hartes Duell mit der letztlich viertplatzierten Häcki-Groß geliefert hatte.

Jacquelin und Perrot triumphieren bei den Männern

Emilien Jacquelin konnte sich einen Fehlschuss leisten, um den Kurzsprint in 16:33 Minuten für sich zu entscheiden. Der fehlerfreie Antonin Guigonnat, der in diesem Sommer in den IBU-Cup versetzt wurde, holte sich Silber. Quentin Fillon Maillet und Eric Perrot leisteten sich jeweils zwei Fehler am Schießstand und kamen auf die Plätze drei und vier.

Bei der Verfolgung am Sonntag fiel Jacquelin auf den fünften Rang zurück, während Perrot trotz dreier Schießfehler in 30:30,5 Minuten gewann. Fillon Maillet (ebenfalls drei Fehler, +15,5 Sekunden) wurde Zweiter, Oscar Lombardot (ein Fehler, +1:18,7 Minuten) Dritter.

Botn und Knotten in Lillehammer erfolgreich

In Lillehammer feierten Johan-Olav Botn und Karoline Offigstad Knotten jeweils Doppelsiege in Sprint und Massenstart. Während JT Bø, Vetle Sjåstad Christiansen und Endre Strømsheim am Wochenende pausierten, drückte mit Botn der Zweitplatzierte in der letztjährigen IBU-Cup-Gesamtwertung den Wettbewerben genauso seinen Stempel auf wie Knotten bei den Frauen. Im Sprint siegte Botn trotz zweier Schießfehler in 22:58 Minuten und sicherte sich so seinen ersten Titel bei den nationalen Meisterschaften. Vebjørn Sørum (zwei Fehler) und Espen Uldal (ein Fehlschuss) kamen mit drei bzw. sechs Sekunden Rückstand auf die Plätze zwei und drei. Im Massenstart am Sonntag brachte Botn 18 von 20 Patronen im Ziel unter und siegte in 34:16 Minuten. 40 Sekunden dahinter kam Martin Uldal (vier Fehler) ins Ziel, gefolgt von Sørum (zwei Fehlschüsse, +1:03 Minuten).

Knotten dominierte die beiden Wettkämpfe der Frauen. Im Sprint blieb sie fehlerfrei und siegte in 18:48,4 Minuten. Im Massenstart leistete sie sich zwei Fehlschüsse, gewann aber dennoch in 35:04 Minuten. Ragnild Femsteinevik kam in beiden Wettbewerben nach jeweils zwei Fehlern auf den Silberrang. Frida Dokken belegte mit einem Schießfehler Rang drei im Sprint, während Ingrid Landmark Tandrevold nach einem enttäuschenden Sprintrennen im Massenstart zurückschlug und sich nach zwei Fehlern Bronze erkämpfte.

Fotos: Nordic Focus