Simon genoss den heutigen Staffelerfolg wie schon ihren Triumph in der gestrigen Verfolgung sichtlich. Besonders hob sie die tolle Atmosphäre bei über 20.000 Fans im Stadion und an der Strecke hervor: „Das war ein fantastisches Rennen von uns. Ich freue mich wirklich sehr, dass wir diesen Wettkampf und die Staffelwertung gewonnen haben.“
Nach ihrem letzten Stehendschießen grüßte sie in die Menge und warf den Fans Küsschen zu. Auch bei der Zieldurchfahrt winkte sie dem begeisterten Publikum. „Die Leute hier sind positiv verrückt. Sie feuern wirklich alle an, das ist unfassbar. Ich bin sehr happy, hier zu laufen und so gute Ergebnisse zu erzielen. Dafür bin ich wirklich dankbar.“
Justine Braisaz-Bouchet, dritte Läuferin für Frankreich, gab zu Protokoll, dass der Sieg in der Staffelwertung das Tagesziel war: „Das war nicht ohne, da wir vor dem Start nur auf dem zweiten Platz lagen. Unser Hauptziel an diesem Wochenende war die kleine Kristallkugel für die Staffelwertung. Das ist uns gelungen und darüber freue ich mich extrem.“
Lou Jeanmonnot ergänzte: „Ich bin sehr zufrieden. Das war unser Hauptziel. Gestern Abend haben wir noch darüber gesprochen, da wir letzte Saison die kleine Kristallkugel verpasst haben. Daher ist heute ein großer Tag für uns.“
Hinter den Französinnen kamen die Norwegerinnen mit elf Nachladern auf dem zweiten Platz ins Ziel (+25,1 Sekunden). Deutschland kam mit acht Nachladern und 47,6 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Die Schweiz wiederholte mit Platz vier ihr bestes Saisonergebnis (+1:36,3 Minuten, acht Nachlader). Dahinter kam Österreich mit einer Strafrunde, zehn Nachladern und einem Rückstand von 2:29,4 Minuten auf den fünften Platz. 5,5 Sekunden hinter Team Austria landete Schweden auf Rang sechs (zwei Strafrunden, 15 Nachlader).
Insgesamt 21 Staffeln gingen bei äußerst milden und nahezu windstillen Bedingungen in das letzte Rennen des Wochenendes. Jeanmonnot führte das Feld nach fehlerfreien Liegend- und Stehendschießen an und gab ihrer Teamkollegin Michelon auf Position zwei 10 Sekunden Vorsprung auf Finnland und 16,5 Sekunden auf Tschechien mit auf den Weg.
Wie Startläuferin Jeanmonnot blieb auch Michelon ohne jeden Nachlader, sodass Frankreich zur Halbzeit des Rennens 44 Sekunden vor Österreich, Deutschland und Norwegen lag. Trotz dreier Extrapatronen liegend und einem Nachlader stehend konnte Frankreichs dritte Läuferin Justine Braisaz-Bouchet den Vorsprung vor den zweitplatzierten Norwegerinnen auf 46 Sekunden ausbauen.
Schlussläuferin Julia Simon kam liegend mit einem Nachlader aus und vergrößerte den Abstand zu Maren Kirkeeide dahinter auf 51 Sekunden. Die Siegerin der Verfolgung besiegelte den französischen Triumph mit einer ähnlich schnellen Stehendeinlage wie ihr Landsmann Fillon Maillet bei den Männern. Anschließend warf Simon den Fans Küsschen zu und startete freudestrahlend in ihre Schlussrunde, die zu einer Ehrenrunde werden sollte. Dabei lachte sie mit ihren Coaches, ehe sie mit der französischen Flagge die Ziellinie überquerte. Während Kirkeeide den zweiten Platz für Norwegen nach Hause brachte, holte Selina Grotian Bronze für Deutschland.
Fotos: IBU/Igor Stancik, Nordic Focus