Getting to know … Darya Dolidovich

Darya Dolidovich kam 2022 mit ihrer Familie aus ihrem Heimatland Belarus als Flüchtling nach Polen. Dort begann für sie ein neues Leben – in einem neuen Land, mit einer neuen Sprache und einem neuen Sport.

Ein 32. Platz im Sprint beim IBU Juniorencup in Jakuszyce. Das ist für Darya Dolidovich das beste Ergebnis ihrer bisherigen Karriere. Für die 20-Jährige ist das Grund zum Feiern, denn sie ist erst seit zwei Jahren Biathletin. Als Kind und Jugendliche war sie Langläuferin und trainierte bei ihrem Vater Sergei Dolidovich, der selbst auf eine erfolgreiche Karriere als Langläufer und mehrfacher Olympionike zurückblicken kann. Doch vor drei Jahren änderte sich das Leben für Darya und ihre Familie. Sie mussten aus Belarus fliehen und leben seitdem in Polen.

Ein Neustart mit Biathlon

Für Darya Dolidovich war das neue Umfeld der Auslöser, warum sie den Sport wechselte. „Ich hatte schon lange mit Biathlon anfangen wollen, weil mich der Sport so sehr fasziniert. Ich konnte in Belarus keinen Trainer finden, also habe ich die Idee in Polen wieder aufgegriffen,“ erklärt die 20-Jährige. Die bekannte polnische Skilangläuferin Justyna Kowalczyk stellte für Darya den Kontakt zur polnischen Biathlon-Mannschaft her. So kämpfte sich Darya Dolidovich zurück in den Wettkampfsport.

„Der Einstieg war sehr hart für mich. Ich musste in einem neuen Umfeld zurechtkommen, die Sprache lernen, und auch das Schießen mit dem Biathlongewehr war für mich völlig neu. Das war eine stressige Zeit.“ Dazu kamen aufgrund ihrer unklaren Situation als Flüchtling immer wieder längere Trainingspausen. Darya Dolidovich bekam Hilfe vom polnischen Biathlonverband. Sie kann nun mit der polnischen Mannschaft in Trainingslager fahren und reist während der Wettkampfsaison auch mit der Mannschaft. „Man hat mich sehr herzlich aufgenommen. Ich komme mit meinen Mannschaftskameradinnen und den Trainern gut zurecht. Sie helfen mir in jeder Situation und der Verband ist immer für mich da.“

Biathlon-Flüchtlingsmannschaft

Im Sommer trainiert Darya Dolidovich weiter mit ihrem Vater. Da sie in ihrer neuen Heimatstadt keine Trainingsgruppe hat, ist es für sie allerdings manchmal schwierig, sich zu motivieren. „Die vielen Trainingsstunden, die ich alleine absolviere, sind schwierig. Aber das ist mein Weg, wenn ich im Biathlon erfolgreich sein will.“ Sie will in der nächsten Saison im IBU Cup antreten und irgendwann zu den Winterspielen fahren. Da sie nicht als Athletin für Belarus oder Polen antritt, sondern ihr von der Internationalen Biathlon Union der Status als Mitglied der Biathlon-Flüchtlingsmannschaft zuerkannt worden ist, muss sie keine internen Qualifikationskriterien erfüllen. „Ich bin sehr dankbar für das Leben, das ich jetzt führen kann. Ich fühle mich in Polen zuhause, und ich bin froh, dass es meiner Familie und mir gut geht. Ich bin dankbar für die Unterstützung des Internationalen Olympischen Komitees und des Polnischen Olympischen Komitees, die mir helfen, meinen Traum zu verwirklichen.“

Fotos: IBU I Deubert, Koksarov

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