Die drei Athleten wurden vom IBU-Vorstand in Anerkennung ihrer herausragenden Biathlonkarrieren und ihrer bedeutenden Beiträge zum Sport ausgewählt. Die drei haben zusammen 11 Gesamtsiege, 103 Weltcup-Einzelsiege, 35 Weltmeisterschaftsmedaillen und 8 olympische Medaillen errungen.
Die Schwedin Magdalena Forsberg gewann zwischen den Saisons 1996/1997 und 2001/2002 sechsmal in Folge den Titel in der Gesamtwertung – ein Rekord, der bis heute ungebrochen ist. Sie holte 36 Weltcup-Einzelsiege, sechs Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften sowie zwei olympische Bronzemedaillen, bevor sie 2002 zurücktrat.
Der Franzose Raphael Poiree hat 38 Einzelsiege im Weltcup vorzuweisen und gewann bei den Olympischen Winterspielen eine Silbermedaille in der Verfolgung und zwei Bronzemedaillen in der Staffel. Bei den Weltmeisterschaften holte Poiree sechs Goldmedaillen, drei davon im Massenstart, wo er sich mit seiner berühmten Schnellfeuertechnik einen Vorsprung vor der Konkurrenz verschaffte, manchmal sogar vor seinem größten Rivalen Ole Einar Björndalen, mit dem er sich 23-mal das Podest teilte, und der ebenfalls Mitglied der Hall of Fame ist. Poiree trat am Ende der Saison 2006/2007 zurück.
Die Tschechin Gabriela Soukalova gewann 19 Wettkämpfe im Weltcup, drei Medaillen – darunter Silber im Massenstart – bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi 2014 und insgesamt sechs IBU-Weltmeisterschaftsmedaillen, darunter Gold im Sprint in Hochfilzen 2017. In der Saison 2015/2016 gewann sie die IBU-Weltcup-Gesamtwertung und holte mit der tschechischen Mixed-Staffel bei den BMW IBU-Weltmeisterschaften in Nove Mesto na Morave 2013 eine wichtige Bronzemedaille. Im Frühjahr 2019 ging sie offiziell in den Ruhestand.
"Es ist eine große Ehre, in die IBU Hall of Fame aufgenommen zu werden. Das hätte ich in den ersten Tagen des Jahres 1994 nicht vorhersehen können. Ich erinnere mich, dass das erste Rennen keine Leistung für die Hall of Fame war, denn ich weiß noch, wie ich mich dem Schießstand für das letzte Stehendschießen näherte und die Trainer mir zuriefen: "Schieß schnell, denn du wirst nicht treffen." Ich habe nicht auf die Leute gehört, die an der Strecke standen – aber auf einen habe ich sieben Jahre lang jeden Tag gehört, und ich höre immer noch auf ihn: Wolfgang Pichler." (Magdalena FORSBERG)
„Ich habe in einem kleinen Ort gewohnt, 300 Leute – ich kannte Biathlon gar nicht, also sagte ich: ,Okay, ich probiere es.´ Es war so toll, vor allem das Schießen, weil es ein Spiegelbild deiner selbst ist. Ich hatte einen Trainer, der mich die ganze Zeit begleitete. Eines Tages hielt er mich an, sah mir in die Augen und sagte: ,Eines Tages wirst du Weltmeister sein!´ Er gab mir einen Traum. Ich habe viel von meinem großen Freund und Konkurrenten Ole Einar Björndalen gelernt: Er war der erste Biathlet, der sich professionell dem Biathlon zuwandte. Da er auf den Skiern schneller war, habe ich mit Jean-Pierre Amat an meinem Schießen gearbeitet. Wir haben es revolutioniert. Sport ist die beste Schule für dein Leben.“ (Raphael POIREE)
„Ich fühle mich geehrt, hier neben den anderen Biathlonlegenden zu stehen – ich muss zugeben, dass ich so früh nach dem Ende meiner Karriere nicht mit so etwas gerechnet habe. Ich bin sehr dankbar dafür, weil ich meine Karriere aus gesundheitlichen Gründen nicht so beenden konnte, wie ich es mir gewüncht hätte. Der heutige Tag ist also ein großartiger Abschluss meines sportlichen Lebensabschnitts.“ Ich freue mich über all die schönen Momente meines Sportlerlebens. Es war ein perfektes Gefühl, nach den Rennen noch oft auf dem Podium zu stehen. Andererseits schätze ich all die Fehler, die ich gemacht habe, und all die Momente, in denen ich nicht auf dem Podium bleiben konnte, vielleicht viel mehr. Denn es waren diese Momente, die mich besser und stärker machten. (Gabriela SOUKALOVA)
Photo: C. Manzoni / IBU