Chaos, dann Ruhe
Der geborene Entertainer Christiansen sagte über seine Runde: „Ich hatte viel Spaß. Es ging etwas schwierig los, denn mein Stock ist gebrochen, bevor ich wirklich richtig in die Gänge gekommen bin. Ich musste mit einem Stock laufen, der zu kurz für mich war. Doch später konnte ich ihn gegen meinen anderen umtauschen. Der hatte allerdings die falsche Befestigung, sodass ich ihn wieder tauschen musste. In meinem Kopf herrschte Chaos, aber das hat mir vor allem am Schießstand Ruhe verliehen.“
Geburtstagsgruß an Mazet
Über seine Verbeugung vor Mazet sagte er: „Ich wollte etwas für Ziggy tun, denn heute ist sein Geburtstag. Ich denke, er hat sich gefreut.“ (Mazet erwiderte die Verbeugung mit einem Lächeln und nickte Christiansen zu.)
In Hinblick auf den großen Vorsprung fügte er hinzu: „Ich war schon oft in dieser Situation. Selbst wenn man eine Minute vorn liegt, ist es nicht einfach, dort zu stehen und zu wissen, dass man noch alles verlieren kann. Ich brauche meistens einen Nachlader. Also war es schön, dass ich ihn (Mazet) heute stolz machen konnte (mit dem fehlerfreien Schießen).“
Frankreich kam mit sechs Nachladern und einem Rückstand von 28,87 Sekunden nach Christiansens lockerer Schlussrunde auf Platz zwei. Rang drei ging an Deutschland mit neun Nachladern und einem Abstand von 1:06,9.
Zwanzig Mannschaften waren beim zweiten Staffelrennen der Saison an den Start gegangen. Es herrschten 3°C und leichter Wind. Laegreid führte das Feld zum ersten Liegendschießen, doch Frankreichs Eric Perrot schoss schnell und sauber im Stehendanschlag und übergab letztendlich als Erster an Emilien Jacquelin mit einem Vorsprung von 9,1 Sekunden auf Tarjei Boe. Deutschland lag auf Rang 13 mit einem Rückstand von 59 Sekunden.
Jacquelin und Tarjei lieferten sich einen harten Kampf. Der Franzose schoss schneller, doch der erfahrene Norweger flog über den Schnee und übergab sechs Sekunden vor Frankreich an seinen Bruder.
JTs unvergleichliches Stehendschießen
JT zog dem Feld vor dem Liegendschießen weit davon, verfehlte aber zwei Scheiben. Er traf dann mit seinen Nachladern. Fabien Claude räumte alle Scheiben sofort ab und machte sich auf die Verfolgung. Nawrath brachte Deutschland aus Rang drei. JTs Stehendschießen war tadellos: Er stellte sich an seinen Stand, musste nur einmal Nachladen und war nach 23 Sekunden wieder unterwegs.
JT übergab an Christiansen mit einem grandiosen Vorsprung von 56 Sekunden. Er überreichte Christiansen auch einen Ersatzstock bei der Übergabe. Christiansen blieb liegend fehlerfrei und schaffte dasselbe auch stehend. Dann hielt er inne und verbeugte sich vor seinem Trainer Siegfried Mazet, bevor er dem Sieg entgegen eilte. Frankreich wurde Zweiter, Deutschland belegte Rang drei.
Italien kam mit einem Abstand von 1:24,1 auf Platz vier. Rang fünf ging an die Ukraine mit einem Rückstand von 2,24,9. Und Schweden landete 2:36,4 hinter Norwegen auf Platz sechs.
Fotos: IBU/Jasmin Walter