Die Gewinner des IBU OK-Exzellenzpreises für Nachhaltigkeit 2023 sind die OKs aus Oberhof (Deutschland) in der Weltcup-Wertung und aus Martell (Italien) in der IBU Cup/Juniorencup-Wertung.
Beide Sieger-OKs bekamen die Nachhaltigkeitspreise sowie die Sieger-Schecks über 10.000 € beziehungsweise 5.000 € während des IBU OK-Meetings in Prag am 24. Juni überreicht.
Dieser Preis, der jährlich und nun schon zum zweiten Mal verliehen wird, wurde von der IBU ins Leben gerufen, um wirkungsvolle und reproduzierbare Klimaschutzmaßnahmen zu würdigen, die erfolgreich von IBU-Wettkampfausrichtern umgesetzt wurden. Das Ziel ist, den Beitrag der Organisationskomitees zu den Zielen der IBU Nachhaltigkeitsstrategie 2020 - 2030 hervorzuheben, die sich in fünf Schwerpunktbereiche untergliedern: Klima, Sport, Austragungsorte und Veranstalter, Menschen sowie Sensibilisierung und Kommunikation.
Neben den Siegern in den einzelnen Kategorien gab es auch erwähnenswerte Einreichungen aus Östersund (Schweden), Hochfilzen (Österreich), Shchuchinsk (Kasachstan) und Madona (Lettland). Die Einreichungen wurden von einer externen, fünfköpfigen Jury bewertet, der IBU Athletenbotschafter*innen und Nachhaltigkeitsexpert*innen aus der Welt des Sport angehören. Alle Jurymitglieder gingen nach dem gleichen Verfahren vor: Zunächst bewerteten sie einzeln alle Einreichungen nach der Qualität in den fünf Bewertungskategorien, dann trafen sie sich online, um bei strittigen Ergebnissen zu einem Konsens zu kommen.
Zu den ehrgeizigen und innovativen Einreichungen in diesem Jahr sagte IBU Präsident Olle Dahlin:
„Es ist ungemein inspirierend zu sehen, mit wie viel Leidenschaft und Engagement sich die Biathlonfamilie für Klimaschutz und andere Nachhaltigkeitsthemen unserer Zeit einsetzt. Ich bin besonders stolz auf unsere Organisationskomitees, die sich schwer ins Zeug legen, um für diese Herausforderungen praktische Lösungen zu finden. Sie nutzen die Ressourcen, die ihnen vor Ort zur Verfügung stehen, um die Vorteile in ihrer Region und im Biathlon und der Sportwelt insgesamt sichtbar zu machen. Meine Glückwünsche an Oberhof und Martell zu dieser Auszeichnung“
Die Entscheidung zwischen dem ersten und zweiten Platz war in der IBU Weltcup-Wertung sehr knapp, da die Projekte in Oberhof und Östersund sich fast nichts schenkten. Das schwedische OK wurde für seine Detailtreue gelobt, da für diesen Austragungsort präzise Daten zu Mobilität und dem CO2-Fußabdruck vorlagen. Am Ende bewertete die Jury jedoch nach Betrachtung der Gesamtpunktzahl in dieser Kategorie das Projekt in Oberhof als wirkungsvoller und reproduzierbarer. Die Jury bezog sich dabei auf Initiativen in Oberhof zur kostenlosen ÖPNV-Nutzung mit dem Veranstaltungsticket und zur Nutzung von Treibstoff aus hydrogeniertem Pflanzenöl für die Schneemanagement-Fahrzeuge zur Präparierung der Strecken.
In der Wertung der IBU Cups/Juniorencups war es Martells clevere Nutzung der regionalen Gegebenheiten, um die gesamte Veranstaltung mit grünem Strom durchzuführen, die für den ersten Platz ausschlaggebend war. Das italienische OK beeindruckte die Jury auch damit, dass die nicht für die Veranstaltung genutzte Energie aus dem neuen Wasserkraftwerk in das öffentliche Netz eingespeist wurde und dass das OK mit dem Preisgeld Solarzellen auf dem Dach des Service-Gebäudes installieren möchte.
Die OKs in Hochfilzen und Shchuchinsk wurden für die tiefgreifenden Nachhaltigkeitsaktivitäten gelobt, angefangen von der Nutzung regionaler Produkte, um Fahrwege zu reduzieren und die Wirtschaft vor Ort zu stärken, bis hin zur Umsetzung einer Kampagne gegen Nahrungsmittelverschwendung. Das OK in Madona wurde für seine Bemühungen zur Vermeidung und Verringerung von Abfall bei der Veranstaltung gelobt.
Auch im nächsten Jahr wird der Nachhaltigkeitspreis wieder verliehen. Dafür werden Einreichungen aus der Saison 2022/2023 noch bis Ende April 2024 entgegengenommen.
Fotos: OC NMNM/Tomas Hermann