Sprintsiege im IBU Cup für Jorde und Kuklina 

Bei strahlendem Sonnenschein hatten die Männer erneut gute Bedingungen für ihren 10 km Sprint. Nach dem gestrigen Rennen waren die Russen und Norweger heute die Favoriten, und die Norweger räumten alles ab. Sindre Fjellheim Jorde gewann das Rennen in 23:54,4 mit 10 perfekten Treffern. Auch wenn die Sonne sich bis zum Rennen der Frauen verzogen hatte, waren die Bedingungen dort weiter gut. Den 7,5 km Sprint der Frauen konnte die Russin Larisa Kuklina in 20:24,1 mit perfektem Schießen für sich entscheiden.

10 km Sprint der Männer

Jorde gewann mit fehlerfreiem Schießen, Erlend Bjöntegaard musste sich nach einem Fehler im Stehendanschlag mit 6,2 Sekunden Rückstand auf den Mannschaftskameraden und Platz zwei zufriedengeben. Johannes Dale verpasste bei jedem Schießen einmal, war aber der Schnellste auf der Strecke und konnte das norwegische Podest komplettieren.

Überraschungssieger Jorde 

Alle Augen waren heute auf Bjöntegaard gerichtet, der als starker Biathlet mit der Startnummer eins als klarer Favorit auf die Strecke ging. Er enttäuschte nicht und setzte fünf Treffer im Liegendanschlag, aber die Führung war schnell dahin, als Mannschaftskamerad Haavard Gutuboe Bogetveit vorbeizog und nach dem ersten Schießen in Führung ging. Bjöntegaard rutschte zurück auf Rang fünf mit 8,3 Sekunden Rückstand. Dale, der vor dem Liegendschießen in Führung gelegen hatte, fiel mit einem Fehler auf Rang 14 zurück. Jorde lag trotz perfektem Schießen nur auf Rang sieben, 9,9 Sekunden hinter Bogetveit. Aleksander Fjeld Andersen, der gestern den Sprint gewonnen hatte, kam ohne Fehler durch, lag aber nur auf Rang drei mit 7,5 Sekunden Rückstand auf den Mannschaftskameraden. 

Bei 4,6 km lag Bogetveit noch vorn, Andersen hatte sich aber schon auf Rang zwei vorgekämpft. Bjöntegaard war weiterhin Vierter, Jorde hatte einen Platz gutgemacht und Dale hatte auf der zweiten Runde ganze sechs Plätze aufgeholt. Aber wer würde ungeschoren durch das Stehendschießen kommen? 

Karten im Stehendschießen neu gemischt 

Bjöntegaard machte den Anfang und verfehlte einmal. Er wusste, dass der Sieg damit vielleicht dahin war, hoffte aber, den Fehler auf der letzten Runde herauslaufen zu können. Dale verfehlte einmal, Bogetveit gleich zweimal, und so hoffte Bjöntegaard weiter, aber auch Andersen und Jorde mussten noch schießen. Jorde lag vor dem Stehendschießen auf Rang sechs und wusste, dass er mit seiner Laufform fünf Treffer brauchte, um überhaupt Chancen auf den Sieg zu haben. Der 25-jährige Norweger traf fünfmal satt ins Schwarze und ging in Führung, aber auch er musste Andersens Schießen abwarten, um sicher zu sein, dass er gewonnen hatte. Andersen kam zwar auf Rang zwei zum Stehendschießen, ein Fehler war aber heute einer zu viel für ihn, und Jorde hatte den ersten Sieg im IBU Cup in der Tasche. 

Jorde freute sich über seinen Sieg: „Heute war das Schießen perfekt! Der Sieg bedeutet mir eine Menge – letztes Jahr bin ich nicht so viele Rennen gelaufen, aber jetzt bin ich wieder gut in Form, und es fühlt sich richtig gut an.“ 

Top 6 fast komplett norwegisch

Der einzige Russe unter den Norwegern war Vasilii Tomshin auf Rang vier, mit einem Fehler und 12,8 Sekunden Rückstand. Platz fünf ging an Haavard Gutuboe Bogetveit mit insgesamt zwei Fehlern und 18,2 Sekunden Rückstand. Aleksander Fjeld Andersen komplettierte die Top sechs mit einem Fehler aus dem Stehendschießen und 26 Sekunden Rückstand. 

7,5 km Sprint der Frauen 

Mit nur 2,4 Sekunden Rückstand auf Kuklina und einem Fehler im Stehendschießen kam die gestrige Siegerin Ragnhild Femsteinevik aus Norwegen heute als Zweite ins Ziel. Die Russin Victoria Slivko, die mit Startnummer 1 ins Rennen gegangen war, sicherte sich mit 12,3 Sekunden Rückstand Platz drei. 

Kuklina mit dominantem Sieg

Kuklina, die in der Mitte des Feldes gestartet war, dominierte das Rennen vom Start weg. Nach fehlerfreiem Liegendschießen lag sie auf Rang eins mit 10,7 Sekunden Vorsprung vor der Französin Camille Bened. Da die meisten stärkeren Athletinnen schon liegend geschossen hatten, konnte sich Kuklina ihrer Führung recht sicher sein. Aber auch Natalia Gerbulova, die mit Startnummer 108 ins Rennen gestartet war, meldete noch Ansprüche auf den Sieg an. Nach fehlerfreiem Liegendschießen lag sie mit 10,3 Sekunden Rückstand auf Rang zwei hinter Kuklina und war damit eine ernstzunehmende Rivalin. Bened lag auf Rang drei, Slivko auf 11 und Femsteinevik nach ihrer Strafrunde abgeschlagen auf 23. 

Femsteinevik machte mit rasantem Tempo bis zum Stehendschießen 16 Plätze wieder gut und lag nach dem zweiten Schießen mit nun fünf Treffern auf Rang eins. Kuklina wusste, dass Femsteinevik im Liegen einmal gepatzt hatte, und da die Russin auf der Strecke langsamer ist, war ihr klar, dass sie treffen musste, um die Norwegerin zu schlagen. Das Kunststück gelang: Kuklina ging mit insgesamt zehn Treffern und einem scheinbar dicken Polster von 23,8 Sekunden aus dem Schießstand. Auf der letzten Runde büßte Kuklina allerdings gehörig Zeit ein, und so war der Ausgang des Rennens erst im Ziel wirklich klar. Die Russin rettete einen dünnen Vorsprung von 2,4 Sekunden gerade so ins Ziel und gewann das Rennen vor Femsteinevik. 

Larisa Kuklina zu ihrem Sieg: „Ich freue mich sehr, weil meine Form in dieser Saison nicht so gut ist, sich aber jetzt von Tag zu Tag zu bessern scheint. Ich habe in diesem Jahr Probleme mit dem Schießen gehabt, aber heute hat es endlich für ein gutes Ergebnis gereicht und ich bin sehr froh.“ 

Slivko holt weiteren Podestplatz für russische Mannschaft

Trotz zehn Treffern und einem Rückstand von nur zwei Sekunden auf Femsteinevik nach dem zweiten Schießen war Slivko nicht schnell genug, um mit der Norwegerin mitzuhalten. Während Femsteinevik auf der letzten Runde Zeit gutmachte, war Slivko nicht mehr ganz so frisch, und so reicht es für die Russin nur für Platz drei mit 12,3 Sekunden Rückstand auf die Mannschaftskameradin. 

Die beiden nächsten Plätze gingen an Frankreich mit Sophie Chauveau ohne Fehler und mit 17,6 Sekunden Rückstand auf Platz vier und Camille Bened mit einem Fehler aus dem Stehendschießen und 36,9 Sekunden Rückstand auf Platz fünf. Die Norwegerin Jenny Enodd wurde mit ebenfalls einem Fehler und 38 Sekunden Rückstand Sechste. 

Header iconIBU Cup 4 Brezno-Osrblie Sprint 2

Fotos: Igor Stancik/IBU

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