Shevchenko und Bogetveit dominieren Sprints im IBU Cup

Beim IBU Cup in Obertilliach standen heute die Sprintrennen auf dem Plan. Im 7,5 km Sprint der Frauen war es die Russin Anastasia Shevchenko, die sich am Ende durchsetzte. Mit zehn Treffern und einer Zeit von 21:39,3 sicherte sie sich den zweiten Sieg der Saison. Im 10 km Sprint der Männer ging der Sieg an Team Norwegen mit Haavard Gutuboe Bogetveit, der trotz einer Strafrunde aus dem Stehendschießen in 23:37 gewinnen konnte. 

Sprint der Frauen

Nachdem sich Anastasia Shevchenko den Platz ganz oben auf dem Treppchen gesichert hatte, mussten sich noch zwei Begleiterinnen für die Siegerehrung finden. Die Französin Paula Botet, die auch ohne Fehler durchgekommen war, unterlag der Russin am Ende nach einem harten Kampf mit 0,3 Sekunden Rückstand, wurde aber Zweite. Auch Karoline Offigstad Knotten aus Norwegen traf alle Scheiben und wurde mit 6,1 Sekunden Rückstand Dritte. 

Zweiter Saisonsieg für Shevchenko

Shevchenko gehörte als derzeit Führende im IBU Cup zu den klaren Favoritinnen des Tages. Nach einer nicht ganz so dynamischen ersten Runde fand sich die Russin trotz fehlerfreien Liegendschießens zunächst auf Platz neun wieder, 13,9 Sekunden hinter der dort führenden Deutschen Franziska Hildebrand. 

Shevchenko holte auf und lag bei 3,6 km schon wieder auf Rang sechs. Bis zum Stehendschießen hatte sie sich bis auf Rang vier vorgekämpft. Auch Hildebrand lag noch in Führung und durfte auf den Sieg hoffen. Shevchenko lag 12,4 Sekunden zurück, Goreeva mit 11,3 Sekunden Rückstand auf Rang zwei und Evgeniya Burtasova mit 11,8 Sekunden Rückstand auf Rang drei. Hildebrand musste jetzt nur noch treffen, um sich den Sieg zu sichern. Ein Fehler im Stehendanschlag warf die Deutsche dann aber zurück auf einen 7. Rang nach dem Stehendschießen. Burtasova konnte ihre 5 Scheiben am schnellsten treffen und ging in Führung. Auch Shevchenko traf und lag 3,5 Sekunden hinter ihr auf Rang drei, Knotten auf zwei. Aber Burtasova und Knotten mussten auf der letzten Runde Federn lassen, und so ging die Tür auf für Shevchenko, die sich an den beiden vorbeischieben konnte, um sich den zweiten Saisonsieg zu sichern. 

Shevchenko zu ihrem Rennen: „Ich habe heute ein gutes Rennen gemacht und bin sehr glücklich. Nach dem zweiten Schießen habe ich gehört, dass ich gut liege und habe auf der letzten Runde mein Bestes gegeben und am Ende gewonnen. Jetzt ist mein Ziel, in den Weltcup zu wechseln und auch dort gute Ergebnisse einzufahren. 

Persönliche Bestleistung Botet 

Botet lag nach der ersten Null auf Rang acht und konnte bis zum zweiten Schießen zwei Plätze gutmachen. Sie kam auf Rang sechs in den Schießstand und wusste, dass sie für ein gutes Resultat eine Null brauchte. Das Glück war heute auf ihrer Seite, sie traf fünfmal und wusste, dass sie nun Chancen auf einen Podestplatz hatte. Die besten vier Frauen lagen innerhalb von 5 Sekunden, alles war noch möglich und es war klar, dass sich das Rennen auf der letzten Runde entscheiden würde. Aber Burtasova und Knotten hatten keine Körner mehr in Reserve, während Botet noch mal aufdrehte. Mit der zweitbesten Laufzeit der letzten Runde konnte sie die größten Rivalinnen überholen. Fast hätte sie Shevchenko noch den Sieg weggeschnappt, aber so reichte es immerhin noch für Platz zwei mit nur 0,3 Sekunden Rückstand auf die Russin. Dieser zweite Platz heute war eine neue persönliche Bestleistung für die junge französische Athletin. 

Platz vier mit 8,2 Sekunden Rückstand ging an Evgeniya Burtasova aus Russland, ebenfalls ohne Fehler. Auch die Französin Camille Bened bewies starke Nerven und traf alle zehn Scheiben, was ihr mit 17,3 Sekunden Rückstand Platz fünf einbrachte. Mit einem Fehler landete die Deutsche Franziska Hildebrand auf Platz sechs mit 17,7 Sekunden Rückstand. 

Sprint der Männer

Bei den Männern wurden viele Fehler geschossen, und am Ende war es Haavard Gutuboe, der trotz einer Strafrunde oben auf dem Tableau stand. Sein Mannschaftskamerad handelte sich im Stehendanschlag gleich zwei Strafrunden ein, kämpfte sich aber trotzdem wieder vor auf Platz zwei mit 17,2 Sekunden Rückstand. Maxim Tsvetkov aus Russland wurde mit einem Fehler im Stehendanschlag Dritter mit nur 0,1 Sekunden Rückstand auf Bjoentegaard. 

Erster Sieg der Saison

Die Norweger lieferten heute die besten Laufzeiten ab, und so war bald klar, dass der Sieg an die Wikingernation gehen würde – nur an wen? Nach dem Liegenschießen lagen gleich vier Norweger in den Top 6, und es stand zu befürchten, dass das Podest komplett norwegisch besetzt sein würde. Aber die Russen hatten auch noch ein As im Ärmel, und mit der schnellsten Schießzeit im Liegendanschlag schob sich Maxim Tsvetkov auf den ersten Rang nach dem ersten Schießen, 0,4 Sekunden vor Johannes Dale und 5,7 Sekunden vor H. G. Bogetveit. Endre Stroemsheim lag auf Rang vier, Erlend Bjoentegaard auf fünf und Matvey Eliseev auf sechs. Alles sechs waren offensichtlich ohne Strafrunde ausgekommen. 

Im stehenden Anschlag wurde das Ganze schon interessanter, als die ersten Favoriten die Scheiben stehenließen und in die Strafrunde abbiegen mussten. Dale, der als Führender zum Stehendschießen kam, war dem Druck nicht gewachsen und leistete sich gleich drei Fehler. Bjoentegaard verfehlte zweimal, Tsvetkov einmal. Damit öffnete sich die Tür für den Russen Anton Babikov, den Franzosen Emilien Claude und den Österreicher Harald Lemmerer, die allesamt ganz ohne Fehler durch den Sprint kamen. Aber obwohl sie trafen und der spätere Sieger Bogetveit einmal in die Runde musste, konnten auch die guten Schützen gegen den blitzschnellen Norweger nichts ausrichten. Bogetveit führte, Bogetveit und Claude lagen mit 0,9 Sekunden Rückstand zusammen auf Rang zwei und das Rennen war noch nicht entschieden. Mit einer der besten Laufzeiten des Tages hielt sich Bogetveit die komplette Konkurrenz vom Leib und sicherte sich seinen ersten Saisonsieg. 

Bogetveit war erleichtert über den Sieg: „Als ich die eine Scheibe im Stehendanschlag hab stehenlassen, dachte ich, dass es heute nicht für den Sieg reicht, aber ich war sehr gespannt darauf, auf der Strecke vom Trainer zu hören, wo ich liege. Er hat gesagt, dass ich mit einer Sekunde Vorsprung vorn liege, und da musste ich dann alles geben und so schnell wie möglich ins Ziel kommen. Weil es der erste Sieg der Saison ist, war ein Stück weit eine Erleichterung, endlich ganz oben zu stehen. Ich fühle mich die ganze Saison schon stark und bin körperlich gut in Form, aber mit dem Schießen habe ich ein bisschen gehadert.“ 

Die Karten neu gemischt

Bjoentegaard, der nach dem zweiten Schießen noch auf Rang acht gelegen hatte, schob sich zum Schluss noch kurz vorm Ziel am Club der perfekten Schützen vorbei. Auch Tsvetkov, der nach dem Stehendanschlag noch auf Rang vier gelegen hatte, konnte Claude und Lemmerer auf der letzten Runde noch abhängen und sich den dritten Platz auf dem Podest sichern.

Mit 18,4 Sekunden Rückstand und ohne Fehler wurde der Franzose Emilien Claude Vierter. Platz fünf ging an den Österreicher Harald Lemmerer, der auch alle Scheiben traf, aber mit 20,9 Sekunden Rückstand ins Ziel kam. Mit einer Strafrunde und 28,3 Sekunden war es der Norweger Sverre Dahlen Aspenes, der Platz sechs belegte.

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Fotos: Jasmin Walter/IBU 

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