„Der Sieg war nie sicher“
Der Sieger gab zu, dass das fehlerfreie letzte Schießen Glück gewesen war. „Ich habe in meiner Karriere genug Scheiben verfehlt, aber in diesen Situationen gelingt es mir meist, zu treffen. Ich hatte Glück, dass die anderen in die Strafrunde mussten. Der Sieg war nie sicher. Ich bin das Rennen heute schnell angegangen, habe eine gute Schlussrunde abgeliefert ... glücklich.“
„Perfektes Ende“
Nach einem langsamen Start in die Saison kommt JT mit drei Siegen in den letzten 10 Tagen langsam in Schwung und läuft zum Jahresende 2023 wieder im gelben Trikot. „Das ist ein perfektes Ende (für 2023). Mir ist es diese Woche schwer gefallen, meine Energie gut einzuteilen und gleichzeitig nicht zu viel an die Feiertage zuhause zu denken. Aber jetzt sind plötzlich alle Rennen vorbei und ich bin in Gedanken nur noch bei meinen Kindern und meiner Frau. Ich freue mich auf zuhause!“
Für Dale-Skjevdal, der mit einem Fehler und 14,6 Sekunden Rückstand Zweiter wurde, war es auch der zweite Podestplatz der Saison. Tarjei, der ebenfalls einmal verschoss, hatte in der letzten Runde keine Körner mehr übrig und kam mit 21,8 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel.
Für Schweden drängte sich Martin Ponsiluoma trotz dreier Fehler in die ansonsten komplett norwegisch besetzte Siegerehrung und wurde mit 43,5 Sekunden Rückstand zum dritten Mal in dieser Saison Vierter. Vetle Sjaastad Christiansen und Vebjörn Sörum wurden mit je drei Fehlern und 49,8 respektive 51,1 Sekunden Rückstand Fünfter und Sechster. Damit gingen fünf der Top-6-Plätze an Norwegen.
Die Bedingungen für den ersten Massenstart der Männer in dieser Saison waren bei windstillen, fast schon frühlingshaft sonnigen +4 °C herrlich. JT kam als Führender zum ersten Liegendschießen, verfehlte einmal und öffnete das Türchen für Emilien Jacquelin, der schnell und fehlerfrei 8 Sekunden vor Tarjei und Dale-Skjevdal wieder auf die Runde ging. Der derzeit Führende im Gesamtweltcup ging mit 24 Sekunden Rückstand auf Rang 14 wieder auf die Strecke. Jacquelin mähte in rasantem Tempo die nächsten fünf Scheiben nieder und baute seinen Vorsprung auf Tarjei, Dale-Skjevdal und JT auf 14 Sekunden aus, nach dem dieser mit einer starken zweiten Runde wieder Anschluss an die Spitze gefunden hatte.
Die sechs Mann starke Verfolgergruppe kam angeführt von JT zum ersten Stehendschießen. Tarjei, Dale-Skjevdal und Sörum kamen ohne Fehler durch, während Jacquelin bei schnellem Tempo den ersten Fehler des Tages schoss und als Vierter mit 17,3 Sekunden Rückstand gefolgt von JT wieder auf die Strecke ging, nachdem der ein zweites Mal verschossen hatte.
JT drückte aufs Tempo und hatte sich bis zum letzten Stehendschießen wieder nach vorn gekämpft. Unter großem Druck traf der Mann in Gelb alle Scheiben und ging mit 18 Sekunden Vorsprung auf seinen Bruder und Dale-Skjevdal wieder auf die Strecke, die beide Fehler geschossen hatten.
Der gestrige Verfolgungssieger lief die letzte Runde konkurrenzlos zum Siegieg. Dale-Skjevdal überholte Tarjei auf der Hälfte der letzten Runde und sicherte sich Platz zwei auf einem komplett norwegischen Podium.
Fotos: IBU/Christian Manzoni