Fünf brennende Fragen an die Träger des Gelben Trikots Endre und Lou

Endre Stroemsheim gewann die IBU-Cup-Gesamtwertung 2022/23, stieg letzte Saison in den Weltcup auf und belegte einen respektablen siebten Platz in der Weltcupgesamtwertung. Dank seines Siegs im Kurzen Einzel der Herren über 15km bei der Saisoneröffnung in Kontiolahti trägt er nun zum ersten Mal das Gelbe Trikot. Eine freudige Überraschung. Ähnlich erging es der IBU-Cup-Gesamtsiegerin der Saison 2020/21, Lou Jeanmonnot. Letztes Jahr siegte sie vier Mal, belegte in der Weltcupgesamtwertung aber nur Rang zwei. Gestern sicherte sich Jeanmonnot den Sieg im Kurzen Einzel der Damen über 12,5km und wird im Sprint am Sonntag in Gelb an den Start gehen.

Nachdem Stroemsheim und Jeanmonnot ihre Gelben Trikots überreicht bekommen hatten, sprachen sie mit uns über ihre großen Tage und ihre Weihnachtspläne.

Biathlonworld: Wie fühlt es sich an, das Gelbe Trikot im ersten Rennen der Saison zu erkämpfen?

Endre Stroemsheim: Es ist unglaublich. Ich war so wütend, weil ich letztes Jahr den letzten Schuss daneben gesetzt und das Gelbe Trikot dadurch verloren habe. Dieses Jahr dachte ich mir: ‚Das wird mir nicht noch einmal passieren!‘

Lou Jeanmonnot: Ich bin erleichtert. Es war ein schwieriger Sommer, anders als letztes Jahr. Daher wusste ich nicht, was ich zu Beginn des Winters erwarten konnte. Ich bin froh, dass alles gut gelaufen ist. Das war eine Erleichterung.

BW: Haben die Staffelrennen am Wochenende Ihnen Selbstvertrauen für die kommenden Einzelrennen der Saison verliehen?

ES: Ja, sehr. Das ist wichtig, vor allem als Norweger.

LJ: Natürlich. Es war gut, dem Stress der ersten Rennen ausgesetzt zu sein und zu sehen, dass ich in der Lage bin, mit den anderen Mädels mitzuhalten.

BW: Was waren Ihre Ziele für die ersten Einzelwettkämpfe dieser Saison?

ES: Gut in die Saison zu starten. Ich wäre heute mit einem Top-6-Platz zufrieden gewesen, aber der Sieg übertrifft natürlich alles.

LJ: 100% Trefferquote war mein Ziel, denn ich habe mich in dieser Woche im Training sehr gut gefühlt. Außerdem wollte ich beim Laufen eine konstante Geschwindigkeit halten.

BW: Haben Sie im diesjährigen Sommertraining etwas anders gemacht als in den vergangenen Jahren?

ES: Ja, ich habe viele kleine Veränderungen vorgenommen, vor allem beim Schießen. Weniger Schießeinlagen, aber dafür qualitativ hochwertiger.

LJ: Ich bin mehr Ski gelaufen, das war gut für meine Technik. Andererseits war es anstrengender und ich war öfter erschöpft. Es war also in vielen Bereichen anders.

BW: Wenn man mit einem Sieg oder sehr guten Rennen in die Saison startet, wie schwierig ist es dann, diesen Schwung weitere dreieinhalb Monate beizubehalten?

ES: Ich denke, es ist leichter, wenn man mit einem Sieg startet als mit einem schlechten Rennen.

LJ: Ich denke nicht über die kommenden dreieinhalb Monate nach. Ich denke nur an die Aufgabe, die unmittelbar bevorsteht, wie zum Beispiel das Tragen des Gelben Trikots. Ich bin stolz darauf und das verleiht mir Kraft. Ich habe das Gefühl, dass ich es mir verdient habe (lacht). Ich mache immer einen Schritt nach dem anderen. Mal sehen, was im Sprint passiert und im restlichen Trimester. Aber ich will mich noch nicht darauf konzentrieren, was im Februar sein könnte.

Biathlonworld Bonusfrage: In drei Wochen ist Weihnachten. Was macht Ihre Familie am Weihnachtsabend oder am ersten Feiertag?

ES: Wir kommen alle zusammen und essen norwegische Weihnachtsgerichte.

LJ: Es läuft immer gleich ab: Am 24. feiere ich mit meiner Familie, Cousins und Cousinen und anderen Verwandten. Am 25. sind es nur meine Eltern und meine Schwester. Wir wohnen zu Hause bei unseren Eltern, daher frühstücken wir alle zusammen und essen später noch mit meiner Großmutter. Es ist ruhiger… und wir öffnen die Geschenke!

Fotos: IBU/Romans Koksarovs, Nordic Focus/Leo Authamayou

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