Laegreid war froh, dass er seine Serie der zweiten Plätze unterbrechen konnte. „Es ist ein gutes Gefühl. Es war wie ein Fluch, ein guter Zweiter-Platz-Fluch. Doch ich wollte gewinnen und heute habe ich es geschafft.“
Christiansen schoss zwei Fehler und wurde Zweiter, 27 Sekunden zurück. J.T. Boe musste ebenfalls zweimal in die Strafrunde und kam mit einem Rückstand von 34,3 Sekunden auf Rang drei.
Fabien Claude aus Frankreich schaffte mit zwei Fehlern und Platz vier seine Saisonbestleistung. Er lag 51,7 Sekunden zurück. Filip Fjeld Andersen war der vierte Norweger und den besten Fünf. Mit einer Strafrunde und einem Abstand von 1:00,5 landete er auf Rang fünf. Sechster wurde der Schwede Sebastian Samuelsson mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 1:06,2.
Nachdem in den vergangenen Tagen schlechtes Wetter geherrscht hatte, tauchte heute Sonnenschein die Berggipfel in helles Licht und warf lange Schatten auf den Schießstand. Die Temperaturen lagen bei Null und es wehte leichter Wind. Die Strecken waren stellenweise vereist. JT behielt auf der ersten Runde seinen Vorsprung, traf die ersten vier Liegendscheiben und verfehlte die letzte. Laegreid nutzte diesen Fehler, räumte alle Scheiben ab und schob sich vier Sekunden vor seinen Teamkameraden. Timofey Lapshin, Christiansen, Michal Krcmar und Claude blieben alle fehlerfrei, lagen aber 47 Sekunden zurück.
Obwohl JT langsamer zu sein schien, als in den vorhergehenden Rennen, erklärte er, dass es nicht an seiner Form gelegen habe. „Das war nicht der Fall. Heute war es kein Kampf zwischen Athleten, sondern zwischen Skimarken. Die Strecken waren nicht gut genug präpariert. Es war schrecklich… (Man brauchte) eine positive Einstellung und durfte nicht so viel über die Strecke und das Skilaufen nachdenken. Ich wusste, ich würde Sekunden auf der Strecke verlieren. Daher konzentrierte ich mich auf den Schießstand, um eine gute Position zu halten… Ich hoffe, dass sie die Strecke morgen besser präparieren werden.“
Die Lücke zwischen den Teamkollegen blieb bis zum zweiten Liegendschießen gleich. Laegreid schoss schnell und sauber und baute seinen Vorsprung um wenige Sekunden aus. Auch der Träger des Gelb-Roten Trikots blieb fehlerfrei. Christiansen zog nach und lag 34 Sekunden zurück. Claude belegte Rang vier.
Laegreid lief sehr aggressiv in Richtung des ersten Stehendschießens. JT fiel zurück, während Christiansen aufholte. Dieses Mal setzte Laegreid einen Schuss daneben. JT ging es ebenso. Christiansen blieb fehlerfrei und setzte sich 1,8 Sekunden vor Laegreid. JT lag 18,9 Sekunden zurück.
Christiansen flog Laegreid davon und kam mit 20 Sekunden Vorsprung zum letzten und entscheidenden Schießen. Doch er zahlte einen Preis für seine schnelle Laufleistung und musste zweimal in die Strafrunde. Laegreid legte hingegen alle Scheiben um, reckte seine Siegerfaust in die Höhe und ging auf die Schlussrunde, die zu seiner Ehrenrunde wurde. „Ich sah, dass (Vetle) zwei Fehler hatte, als ich zum Schießstand kam. Ich musste fehlerfrei bleiben. Das habe ich geschafft und bin sehr froh darüber. Ich wusste, ich hatte eine große Chance auf den Sieg. Ich musste es einfach mit der Menge feiern und mit mehr Selbstvertrauen und Kraft für die letzte Runde geben.“
JT traf alles und ging als Zweiter auf die Schlussrunde. Christiansen lag auf Rang drei. Das Podium war komplett in norwegischer Hand.
Fotos: IBU/Christian Manzoni, Vianney Thibaut