Vorschau auf 2022

Elvira Öberg wird weiter (mindestens) zwei Rennen pro Trimester gewinnen, Lisa Theresa Hauser wird ihr erstes Olympia-Gold holen, Quentin Fillon Maillet und Emilien Jacquelin werden sich weiter um die Weltcup-Führung duellieren, Eduard Latypov wird seinen ersten Sprint gewinnen und die Schwedinnen werden die erfolgreichste Frauenmannschaft bei den Winterspielen in Peking 2022 sein.

Elvira Öberg wird weiter (mindestens) zwei Rennen pro Trimester gewinnen

Schon Wochen vor Saisonbeginn hörte man aus Schweden, Elvira Öberg sei wirklich unfassbar schnell geworden. Und tatsächlich: In Östersund schoss sie wie ein geölter Blitz aus dem Starthäuschen und nahm bis zum letzten Wochenende des ersten Trimesters in Annecy Le Grand Bornand auch nicht den Fuß vom Gas, wo sie sich in Verfolgung und Massenstart die ersten zwei Siege im BMW IBU Weltcup holte. Elvira ist im Schnitt eine Strafrunde schneller als das restliche Feld bei einer Trefferquote von 83 %. Übersetzt bedeutet das, dass wenn sie zweimal oder weniger daneben schießt, sie in Verfolgung und Massenstart schwer zu schlagen ist. Im Sprint ist sie damit praktisch unschlagbar, wenn sie nur einmal verfehlt oder gar zehnmal trifft (was ihr in dieser Saison noch nicht gelungen ist).

Erstes Olympia-Gold für Lisa Theresa Hauser

Sie verschoss im ersten Trimester nur 11 Mal, und sechs dieser Patzer passierten ihr auf heimischem Boden in Hochfilzen, wo der Stress Lisa Theresa Hauser einholte. Allerdings bedeutet das auch, dass Hauser in den restlichen sieben Einzelrennen 130-mal abdrückte und 125-mal traf, was eine Trefferquote von 96 % ergibt (und selbst mit dem Aussetzer Hochfilzen ist sie noch bei 92 %). Nach ihrem Sprintsieg zur Saisoneröffnung erklärte Hauser, ihre Trainer hätten die Saison so geplant, dass die Laufleistung in Peking perfekt ist. Kombiniert man ihre Treffsicherheit mit einem etwas schnelleren Lauftempo, ist es mehr als wahrscheinlich, dass Hauser in China in einer der drei Disziplinen mit vier Schießen Gold gewinnen wird.

Quentin und Emilien werden sich weiter duellieren

Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet waren im ersten Trimester der sechste und siebte Mann im gelben Trikot. Beide konnten in Frankreich grandiose Siege vor begeistertem Publikum feiern. Sie waren auch die einzigen zwei Athleten, die schon vor Saisonstart die klare Ansage machten, dass sie die große Kristallkugel gewinnen wollen. Große Pläne, die natürlich nicht leicht in die Tat umzusetzen sind. Aber bislang passt die Leistung bei beiden zu dieser Ansage. Es ist eine Ausnahmeleistung, die Saison im gelben Trikot zu beenden, und da einige andere starke Nationen (allen voran Norwegen) eine Weltcup-Woche auslassen wollen, um sich besser auf Peking 2022 vorbereiten zu können, ist die Konkurrenz vielleicht gar nicht so groß – bis auf einen gewissen Schweden namens Sebastian Samuelsson.

Eduard Latypov wird sein erstes Weltcup-Rennen gewinnen

Eduard Latypov war nach dem Massenstart von Annecy Le Grand Bornand Fünfter im der Weltcupwertung und lag nur 35 Punkte hinter dem Führenden Emilien Jacquelin. In Frankreich wurde Latypov in Sprint und Verfolgung Zweiter. In den ersten neun Wochen der Saison 2021/2022 gewann er im Schnitt 37 Punkte pro Wettkampf, also vier weniger als Jacquelin. Dank seiner guten Laufleistung – der Russe macht gegenüber dem Durchschnitt im Feld pro Kilometer 30 Meter gut – und einer Trefferquote von 87 % hat er die Voraussetzungen um in Sprint oder Verfolgung seinen ersten Weltcupsieg zu erringen, wenn er einen guten Tag erwischt.

Schweden wird bei den Frauen die meisten olympischen Medaillen gewinnen

Von 18 möglichen Podestplätzen im 1. Trimester belegten Hanna und Elvira Öberg sieben, eine Erfolgsquote von 40 %. In Peking 2022 gibt es acht mögliche Podestplätze, und wenn sie ihre Erfolgsquote von 40 % halten, sollten sie in China mindestens drei Einzelmedaillen gewinnen. Hanna und Elvira waren auch die schnellsten Läuferinnen im 1. Trimester. Damit dürfte es sehr schwer werden, die schwedische Staffel zu schlagen. Zumindest eine Medaille sollte den Schwedinnen sicher sein. Die Mannschaft in gelb und blau führte auch die Nationenwertung der Frauen im Weltcup an und lag mit 2.800 Punkten fast 300 Punkte vor Frankreich auf Rang zwei. 

Foto: IBU; C. Manzoni, V. Thibaut

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