Attacke beim letzten Stehendschießen Christiansen gab zu, dass der Sieg nicht einfach war. Er machte Druck, vor allem beim Stehendschießen, obwohl er in Führung lag. „Es ist nicht einfach, das erste Rennen Mann-gegen-Mann in dieser Saison zu bestreiten. Es war eine aufregende Staffel. Johannes hat super flüssig an mich übergeben. Auch die anderen waren toll. Beim letzten Stehendschießen habe ich beschlossen, vom ersten Schuss an zu attackieren. Vielleicht war ich etwas zu schnell. Der Rest war gut, obwohl ich Probleme hatte, den ersten Nachlader der Saison ins Ziel zu bringen. Alles in allem war es ein gutes Rennen für das norwegische Team. Nur vier Nachlader. Ich bin einfach glücklich!“
Deutschland kam mit sechs Nachladern auf Rang vier, 1:07,8 zurück. Platz fünf ging an die Ukraine mit einer Strafrunde, sechs Nachladern und einem Rückstand von 1:28,5. Weißrussland mit elf Nachladern und einem Abstand von 2:30,8 wurde Sechster.
27 Herrenstaffeln gingen in die erste Staffel der Saison. Der Himmel war bewölkt. Es wehte leichter Wind am Schießstand, was ein gutes Schießen noch wichtiger machte. Norwegen, Schweden und Frankreich führten die Meute zum ersten Liegendschießen. Bakken blieb fehlerfrei und übernahm die Führung. Deutschland und Russland lagen weniger als drei Sekunden zurück. Auch Erik Lesser traf alles und übergab kurz nach dem Norweger.
Bei der Übergabe lagen Norwegen, Deutschland und Frankreich innerhalb einer Sekunde. Es kam zu einem Kampf zwischen Tarjei und Jacquelin. Der Franzose startete einen Angriff und zog zum Liegendschießen hin davon. Russland, Tarjei und Rees schossen schnell und sauber und verließen in dieser Reihenfolge das Stadion. Jacquelin fiel zurück auf Rang acht nach drei Nachladern. Beim Stehenschießen lag Russland vorn, doch Tarjei räumte alle Scheiben ab und flog davon, während der Russe nachladen musste. Pidruchniy brachte die Ukraine auf Rang zwei. Tarjei blieb selbstbewusst nachdem Jacquelin davongezogen war. „Er würde beim Schießen verlieren. Das habe ich gedacht. Er ist so schnell. Ich bewundere seine Laufkraft. Er ist ein unglaublicher Läufer, aber das ist Biathlon und ich bin ruhig geblieben. Vielleicht sah es etwas einfacher aus, als es in diesem Moment wirklich war.“
Tarjei flog über die letzte Runde und brachte Norwegen in Führung. Sie gaben sie nun nicht mehr her. Die Skandinavier lagen beim Wechsel 4 Sekunden vor der Ukraine. Russland folgte 19,7 Sekunden dahinter. JT dominierte die erste Runde, blieb fehlerfrei und war weg, bevor die anderen ihren zweiten Schuss abgegeben hatten. Bogdan Tsymbal aus der Ukraine traf alles und verteidigte Rang zwei. Loginov aus Russland lag 18 Sekunden zurück. JT räumte auch seine Stehendziele ab, bevor seine Rivalen einen Schuss abfeuerten. Loginov blieb fehlerfrei und arbeitete sich auf Platz zwei vor. Desthieux brauchte einen Nachlader und brachte Frankreich auf Rang drei vor dem Wechsel.
JT übergab mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf Christiansen. Dahinter folgte Latypov. Fillon Maillet war Dritter, lag aber 50 Sekunden zurück. Der Norweger und der Russe brauchten nur einen Nachlader. Fillon Maillet schoss 5/5. Norwegen blieb in Führung, dahinter folgten Russland und Frankreich, 15,9 und 44,7 Sekunden zurück. Das Stehendschießen änderte nichts. Christiansen musste zweimal nachladen, während Russland drei Scheiben verfehlte und Fillon Maillet so eine Chance gab. Der zeigte fünf perfekte Schüsse und verließ als Zweiter das Stadion. Latypov musste in die Strafrunde, hielt aber Rang drei. Das Treppchen war bereitet. Kein anderes Team konnte die Drittplatzierten Russen noch einholen.
Fabien Claude war der französische Startläufer und hielt das Team im Rennen. „Es war ein tolles Rennen für die Mannschaft. Wir sind sehr froh, dass wir in der ersten Staffel auf dem Podest stehen. Es ist ein toller Start für das Team hier in Östersund. Es war gut. Ich bin das Rennen wie einen Massenstart angegangen. Es ist toll, gegen die anderen kämpfen zu können.“
Said Karimulla Khalili war Russlands Startläufer und feierte am Ende Rang drei. Wie Claude gab auch er zu, dass es ein harter Kampf war. „Es war nicht so einfach, denn wir haben beim zweiten Schießen viele Fehler gemacht und waren heute auf der Strecke nicht so schnell. Aber ich denke es ist ein gutes Ergebnis für das Team. Die Franzosen und Norweger sind sehr stark… Es ist der erste Treppchenplatz für unser Team in dieser Saison. Ich hoffe, wir werden in den nächsten Rennen noch besser.“
Photos: IBU/Christian Manzoni