„Das Blatt kann sich immer noch wenden“
Christiansen war sich in der frühen Rennphase alles andere als sicher, dass er als Sieger über die Ziellinie gehen würde. Nach dem ersten Wechsel hätte ich nicht gedacht, dass ich als Führender übernehmen würde. Wie ich schon vor Nove Mesto gesagt habe, ist das vielleicht der Zauber des Biathlons: Das Blatt kann sich immer noch wenden.
„Beste Staffel aller Zeiten”
Er verriet, dass der Stadionsprecher das Team motiviert hatte. „Wir haben von dem amerikanischen Sportsgeist der Zuschauer und dem Ansager hier viel mitgenommen. Ich glaube, er hat zehnmal gesagt, dass wir die beste Staffel aller Zeiten sind. Das hat uns sehr motiviert, uns zurückzukämpfen. Ich bin sehr froh, die Staffelsaison mit einem Sieg beenden zu können.“
Mit diesem Sieg gewinnt Norwegen die Kristallkugel für die Weltcup-Staffelwertung in der siebten Saison in Folge.
Italien wurde mit acht Nachladern dank Lukas Hofers starker Schlussrunde zweiter mit 26,5 Sekunden Rückstand. Platz drei ging an Deutschland mit ebenfalls acht Nachladern und 27,3 Sekunden Rückstand.
Die Heimmannschaft aus den USA lieferte mit einer Strafrunde, neun Nachladern und 1:30 Rückstand auf Platz vier das beste Ergebnis der Saison ab. Fünfte wurde Schweden mit einer Strafrunde, neun Nachladern und 1:46,5 Rückstand. Österreich landete mit acht Nachladern und 3:12,1 Rückstand auf Platz sechs.
Nach mehreren Tagen Gewöhnung an die Zeitverschiebung und die 1800 m Höhe gingen 21 Staffeln bei weichem Schnee und strahlendem Sonnenschein an den Start. Lägreid, für Norwegen als Startläufer unterwegs, kam mühelos durchs Liegendschießen, schoss im Stehendanschlag dann aber gleich drei Strafrunden und gab Tarjei einen gehörigen Rückstand mit auf die Strecke.
Emilien Jacquelin, für die Franzosen als zweiter Läufer unterwegs, übernahm die Führung und kam schnell und fehlerfrei durchs Liegendschießen, was ihm zwölf Sekunden Vorsprung einbrachte. Tarjei rutschte vor auf 11. Jacquelin schoss im Stehendanschlag zwei Fahrkarten, sodass Italien die Führung übernahm. Tommaso Giacomel übergab mit 31 Sekunden Vorsprung auf die Ukraine an Didier Bionaz. Tarjei kämpfte sich mit einer fulminanten Leistung wieder vor auf Rang drei mit 36 Sekunden Rückstand. JT konnte die Lücke schließen und kam fehlerfrei durchs Stehendanschlag, sodass Norwegen beim letzten Wechsel zum ersten Mal in Führung lag, 36 Sekunden vor den USA und Deutschland und Italien auf Rang vier.
Christiansen schoss liegend besonnen und traf, Hofer brauchte sechs Schuss und kam als Zweiter mit 37 Sekunden Rückstand durch, dicht gefolgt von Nawrath. Sechs Schuss im Stehendanschlag reichten Christiansen zum Sieg. Hofer und Nawrath gingen zusammen auf die Strecke und der Italiener hängte den Deutschen auf den letzten 50 Metern zu Platz zwei ab.
Fotos: IBU/Christian Manzoni