Schlussläufer Emilien Jacquelin führt französisches Team zu Staffelsieg in Oberhof

Emilien Jacquelin führte Frankreich als Schlussläufer bei der Staffel der Herren über 4 x 7,5 km in Oberhof zum Sieg, nachdem er beim Liegendschießen die Kontrolle übernommen hatte. Er und seine Teamkollegen Simon Desthieux, Quentin Fillon Maillet und Fabien Claude brauchten sechs Nachlader und liefen in 1:20:05,6 zum Sieg. Norwegen wurde Zweiter, mit einer Strafe und vier Nachladern, nachdem Johannes Thingnes Boe den Rückstand in einer mitreißenden Schlussrunde von 55 Sekunden und Platz vier auf 4,1 Sekunden reduziert hatte und die Ziellinie nach den Franzosen überquerte. Italien führte lange, wurde dann aber mit fünf Nachladern und 1:06,6 Rückstand Dritter.

Header iconOberhof Men's (Week 2) 4 X 7.5 km Relay

Schlussläufer bei zwei Siegen

Jacquelin hat nach zwei schlechten Auftritten zu Beginn der Saison sein Selbstvertrauen zurückgewonnen und Frankreich zweimal in Folge als Schlussläufer zum Sieg geführt. Der heutige Sieg folgte unmittelbar auf den ersten Platz beim Single-Mixed am Sonntag mit Julia Simon: „Es war ein toller Sieg. Ich war heute Schlussläufer, mein Team hat mir vertraut. Ich wurde ermutigt, mehr Selbstvertrauen zu haben. Letztes Jahr (2020) waren wir in der Staffel nicht gut. Ich war wirklich schlecht, daher tut der Sieg hier in Oberhof gut. Die Strecke war gut, auf dem Schießstand war es windig, aber wir wissen, dass es beim Welt Cup nicht leicht ist. Alle war super. Die Jungs, das ganze Team, die Ski waren gut. Danke euch allen. Ich bin müde, aber es fühlt sich gut an!“

Russland wurde mit neun Nachladern und 1:55,3 Rückstand Vierter. Deutschland landete mit drei Strafen, elf Nachladern und 2.06,4 Rückstand Fünfter, die Ukraine mit nur zwei Nachladern und 2:31,8 Rückstand Sechster.

Leichter Schneefall; Deutschland führt in erster Runde

Leichter Schneefall grüßte an einem windstillen Nachmittag 24 Teams, die bei der Staffel der Herren antraten. Der erste Läufer der Norweger, Vetle Sjaastad Christiansen, führte das Hauptfeld zum ersten Liegendanschlag, räumte seine fünf Ziele ab und lief als Zweiter hinter Belarus weiter. In den nächsten 10 Sekunden folgten neun Teams. Der Italiener Thomas Bormolini musste einmal nachladen, verließ den Schießstand jedoch vor Erik Lesser, der alle fünf Ziele abräumte, nachdem er im Liegendanschlag zweimal hatte nachladen müssen. In der ersten Runde war nur Mikita Labastau aus Belarus fehlerfrei. Beim ersten Wechsel schlug Lesser Benedikt Doll nur .7 Sekunden vor Lukas Hofer aus dem italienischen Team ab, gefolgt von Fillon Maillet, dem Schweizer Jeremy Finello und Johannes Dale, der mit 6 Sekunden Rückstand für Team Norwegen übernahm.

Fünferfeld

Bei der nächsten Zwischenzeit der zweiten Runde lief eine Gruppe geführt von Doll in Position, mit 25 Sekunden Vorsprung vor dem restlichen Feld. Hofer war schnell und fehlerfrei, Fillon Maillet und Finello ebenso, und in dieser Reihenfolge liefen sie weiter. Dale ließ extrem nach, schoss langsam im Liegen, brauchte alle drei Nachlader und bekam trotzdem eine Strafe, sodass er 1:19 zurückfiel. Hofer hatte bis zum Stadion einen Vorsprung von 12 Sekunden rausgeholt, schloss seine fünf Ziele im Stehendanschlag und war weg. Fillon Maillet tat es ihm gleich, lag aber trotzdem 12 Sekunden zurück, Doll 19 Sekunden. So ging es zum zweiten Wechsel. Als Hofer den 20-jährigen Tommaso Giacomel abschlug, hatte er 17,7 Sekunden Vorsprung vor Arnd Peiffer und Claude. Dale hatte sich durch das Hauptfeld gekämpft und schlug Tarjei als Vierter ab, jedoch mit 1:19 Rückstand und einer großen Lücke zum Podest.

Giacomel schießt erfahrene Rivalen ins Abseits

Der junge Italiener musste zweimal nachladen, während seine Rivalen je einen Nachlader brauchten, der Abstand schrumpfte auf nicht einmal 4 Sekunden. Als sie den Schießstand erreichten, waren die besten drei Teams zusammen. Nachwuchstalent Giacomel schoss seine erfahreneren Rivalen im Stehendanschlag ins Abseits, räumte seine fünf Ziele in schneller Folge ab und übernahm die Führung mit 10 Sekunden Vorsprung vor Claude und 12 vor Peiffer. Tarjei traf erneut alle fünf Ziele, lag aber weiterhin 55 Sekunden zurück. Claude schloss schnell die Lücke, sodass es kurz eine Dreiergruppe war, bis Giacomel nicht mehr mithalten konnte. Peiffer schlug Philipp Horn mit 6,4 Sekunden Vorsprung vor Emilien Jacquelin ab, während Dominik Windisch mit 23,9 Sekunden Rückstand übernahm. Johannes übernahm für Norwegen, noch immer auf Platz vier, mit einer Lücke von 55 Sekunden zu den führenden Deutschen.

Jacquelin zieht nach vorn

Beim Liegendschießen implodierte Horn und verfehlte seine ersten fünf Schüsse und kassierte fünf Strafrunden. Jacquelin brauchte sechs Schüsse und übernahm die Führung. Windisch räumte mit fünf Schüssen ab und lief mit 21,7 Sekunden Rückstand weiter. Johannes traf nach einer starken ersten Runde ebenfalls mit fünf Schüssen und reduzierte die Lücke auf 35 Sekunden. Der norwegische Star lief extrem aggressiv und schloss zu Windisch auf. Jacquelin schoss fünfmal, verfehlte einmal, lud nach, räumte das Ziel ab und war weg. Johannes schoss so, wie er lief, traf 5-5, lag jedoch weiterhin 23 Sekunden zurück. Windisch lief nach zwei Nachladern sicher auf Platz drei weiter, mit 44,7 Sekunden Rückstand.

Jacquelin hielt in der letzten Runde durch, behielt die Führung und holte den Sieg, obwohl Johannes schnell unterwegs war und bis auf 4,2 Sekunden zu seinem französischen Rivalen aufschloss, als dieser sich entspannte um auf den letzten 20 Metern zu feiern. Windisch brachte Italien auf Platz drei.

Alles ist möglich

Johannes Dale war nach seiner enttäuschenden Strafrunde, die, wie er sagte, „nicht erlaubt sein sollte“, nicht überrascht, wie Tarjei und schließlich sein Bruder das Team in der Schlussrunde auf Platz zwei brachten: „Ich dachte sofort, dass es schwierig würde, aber bei der Staffel kann alles passieren… Tarjei und Johannes sind extrem stark, sie sind in der Staffel ziemlich selbstbewusst. Ich wusste, dass alles möglich ist, und so war es.“

Wichtiges Staffelpodest

Hofer sagte, dass es sehr wichtig sei, aufs Podest zu kommen, vor allem, da die italienischen Herren das letzte Mal in Oestersund vor über 14 Monaten bei der Staffel auf dem Podest standen: „Es zeigt, dass wir im Sommer gut trainiert haben… Es bedeutet viel, ein Team aufs Podest zu bringen, es zeigt, wie stark ein Team sein kann. Wir alle waren wirklich gut, wir können uns nur freuen.“

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