Verschneiter Sprintsieg für Alexander Loginov in Oberhof

Der Russe Alexander Loginov leistete sich bei starkem Schneefall und Wind in Oberhof nur einen Fehler im Liegendanschlag und gewann den 10 km Sprint der Männer in 27:00,8. Für ihn war der Sieg auch der erste Podestplatz in der BMW IBU Weltcupsaison 2021/22. Emilien Jacquelin holte für Frankreich mit zwei Strafrunden und 6,5 Sekunden Rückstand den zweiten Platz. Dritter wurde der Norweger Sturla Holm Laegreid mit einem Fehler und 15,1 Sekunden Rückstand.

„Der richtige Zeitpunkt“

Für Loginov war es der vierte Sieg seiner Karriere, sein zweiter Sieg in Oberhof und eine deutliche Verbesserung gegenüber seinem besten Resultat der Saison bislang, Platz 10 im Sprint von Östersund. „Ich bin sehr zufrieden. Es war ein richtig gutes Rennen, vor allem weil die Bedingungen wirklich schwierig waren. Es ist für unsere gesamte Mannschaft Grund zum Feiern ... Ich bin sehr glücklich und das war jetzt auch wichtig für mich, weil die Ergebnisse vor dem Jahreswechsel nicht so gut aussahen. Es war der richtige Zeitpunkt.“

„Stark genug“

Er wusste, dass es ein harter Tag werden würde. „Ich wusste schon am Start, dass die Bedingungen bei dem Wind und Schneefall hart werden würden. Aber mit einem Fehler war das ein gutes Ergebnis, denke ich ... Ich musste stark genug sein, um so ein Rennen zu laufen. Es war Glück, dass ich nach Emilien gestartet bin und die nötigen Informationen hatte, um ihn zu schlagen.

Vierter wurde der Deutschland Johannes Kühn mit zwei Fehlern und 18,6 Sekunden Rückstand. Platz fünf ging an Roman Rees aus Deutschland mit einem Fehler und 20,2 Sekunden Rückstand. Den sechsten Platz sicherte sich mit fehlerfreiem Schießen und 23 Sekunden Rückstand Loginovs Mannschaftskamerad Anton Babikov.

Schwieriges Schießen: Schnee, Wind und Nebel

Nach Bilderbuchwetter am Vortag zeigte sich Oberhof für die heutigen Sprintrennen mal wieder von seiner berüchtigten Seite: dichter Schneefall, böiger Wind, Nebel und Temperaturen von -2 °C. Harte Bedingungen für das erste Rennen des Jahres 2022. Fehlerfreies Schießen war die Ausnahme, und nur sechs Männern gelang dieses Kunststück. Mit der Startnummer 12 gelang es Andersen immerhin im Liegen, alle Scheiben zu treffen, und so ging er früh vor Laegreid mit einem Fehler in Führung. Jacquelin, der zum ersten Mal in seiner Karriere im gelben Trikot an den Start ging, schoss schneller als die meisten Kontrahenten und ließ die zweite Scheibe stehen, ging aber trotzdem mit 0,6 Sekunden Vorsprung in Führung. Loginov, der acht Minuten hinter Jacquelin auf die Strecke ging, war einer der Wenigen, die ohne Fehler durchs Liegendschießen kamen.

Loginov holt auf

Laegreid war der erste, der im Stehendanschlag alle Scheiben traf. Kühn hatte im Liegen ebenfalls einmal verfehlt und sich 25 Sekunden Rückstand eingehandelt, konnte sich aber trotz eines zweiten Fehlers im Stehen auf Rang vier einreihen. Jacquelin verfehlte im Stehendanschlag erneut und musste noch einmal in die Strafrunde, ging aber trotzdem mit 1,8 Sekunden Vorsprung auf die Strecke. Loginov hatte gute Chancen, in Führung zu gehen und traf die ersten vier Scheiben mühelos, ließ aber die letzte stehen und ging mit 5,6 Sekunden Rückstand auf Jacquelin auf Rang drei auf die letzte Runde.

Entscheidung auf der letzten Runde

Die Podestplätze wurden auf der letzten Runden vergaben, wo das Wetter den Athleten die letzten Reserven abverlangte. Mit solidem Schießen und einer starken letzten Runde lag Laegreid früh in Führung. Kühn hatte sich bis zur Zwischenzeit bei 8,6 km auf Rang drei vorgekämpft und hatte Chancen aufs Podest, aber Jacquelin und Loginov waren noch unterwegs. Jacquelin holte alles aus sich heraus und verdrängte Laegreid von der Spitze, aber das Vergnügen war nur von kurzer Dauer. Bei 7,3 km hatte Loginov schon 2,7 Sekunden Vorsprung, und auch 1400 m vor dem Ziel waren es noch 2,1 Sekunden. Mit einem brutalen Zielsprint bei vollem Gegenwind holte sich Loginov schließlich den Sieg mit 6,5 Sekunden Vorsprung auf den französischen Rivalen.

Kein Druck im gelben Trikot

Obwohl er nur Zweiter wurde, behält Jacquelin das gelbe Trikot. „Ich habe mich einfach gefreut, dass ich wieder im gelben Trikot starten darf. Wind und Wetter waren kein Problem. Ich habe mich einfach so auf das Rennen gefreut. Dass ich in Gelb starte, hat mir keinen Druck gemacht. Ich weiß, dass beim Biathlon solche Bedingungen ein hartes Rennen bedeuten können. Ich habe mich einfach auf das konzentriert, was ich tun kann, mein Bestes gegeben und das wars, also bin ich mit meinem Rennen auch zufrieden.“

Ruhe und Weihnachtsessen für Laegreid

Für Laegreid war es heute erst der zweite Podestplatz dieser Saison. Er war im ersten Trimester nicht immer ganz fit gewesen und strahlte nun. „Es ist ein richtig gutes Gefühl. Die Weihnachtspause mit viel Ruhe und gutem Weihnachtsessen hat mir gutgetan. Ich brauchte nach dem Weltcup ein bisschen Erholung, weil ich sehr müde war. Ich war in Östersund krank gewesen und nicht wieder 100 % in Form gekommen. Die Weihnachtszeit habe ich genutzt, um mich auszuruhen, und nachdem ich dann noch hart trainiert habe, hat es jetzt gepasst.“ Fotos: IBU/Christian Manzoni

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