Burtasova und Aspenes gewinnen die Einzel-Goldmedaillen bei IBU OECH

Der 24-jährige Norweger Sverre Dahlen Aspenes war nach seiner fehlerlosen Schießleistung voller Freude, als er den Wettkampf in 51:32,1 beendete und feststellte, dass er nun IBU-Europameister im Einzel der Männer über 20 km ist. Bei den Frauen ging die Goldmedaille im Einzel über 15 km an Evgeniia Burtasova, die sauber schoss und sich in 44:22,9 den Sieg holte

Der Wettkampf der Männer

Nachdem Aspenes den Sieg errungen hatte, holte sich der Russe Anton Babikov mit 11,6 Sekunden Rückstand die Silbermedaille, obwohl er alle 20 Scheiben getroffen hatte. Die Bronzemedaille ging an das deutsche Teammitglied Matthias Dorfer, der ebenfalls sauber schoss und 1:08,9 zurücklag. 

Erster Seniorensieg für Aspenes

Bei mehr als 40 Männern, die das erste Liegendschießen ohne Fehler absolvierten, war der Ausgang des Wettkampfs völlig unvorhersehbar. Während Håvard Gutubø Bogetveit die Führung übernahm, fand sich Babikov mit nur 2 Sekunden Rückstand auf Platz zwei wieder. Dorfer war mit 22,5 Sekunden Rückstand Achter, Aspenes lag mit 22,6 Sekunden Rückstand auf Platz zehn. 

Als beim ersten Stehendschießen die ersten Strafen geschossen wurden, änderte sich auch die Führung. Bogetveit kassierte zwei Strafminuten, die ihn aus den Top 20 warfen. Babikov hingegen blieb konzentriert und übernahm die Führung. Dorfer traf ebenfalls alle Scheiben und sprang direkt hinter Babikov, der 27,2 Sekunden Vorsprung hatte. Aspenes, der als 14. mit 47 Sekunden Rückstand auf Babikov in das zweite Schießen ging, räumte mit großer Geschwindigkeit und makelloser Präzision alle Scheiben ab und sprang direkt auf den dritten Platz, 34,4 Sekunden hinter Babikov. 

Das zweite Liegendschießen brachte keine Veränderungen bei den Top Drei. Babikov, Dorfer und Aspenes schossen fehlerfrei und belegten die Plätze eins, zwei und drei. Babikov hatte jedoch am Ende des dritten Schießens seinen Vorsprung auf Dorfer auf 44,5 Sekunden und auf Aspenes auf 45,7 Sekunden vergrößert. Petr Pashenko lag mit nur 2,8 Sekunden Rückstand auf den Norweger auf Platz vier. 

Pashenko war schneller auf den Skiern und hatte Aspenes und Dorfer bis zur Zwischenzeit nach 14,2 km überholt. Aspenes fand jedoch den zweiten Gang und zog kurz vor dem letzten Schießen an Pashenko vorbei. Babikov hielt noch immer die Führung. Leider brach der Russe völlig ein und kassierte vier sehr teure Strafminuten, die ihn aus dem Medaillenkampf warfen. Babikov zeigte jedoch wieder einmal, dass er beim Schießen weiß, was er tut. Nachdem er alle 20 Scheiben getroffen hatte, verließ er den Schießstand mit einem Vorsprung von 20,4 Sekunden vor Aspenes. Babikov, der die Startnummer 44 trug, beendete den Wettkampf früher und musste abwarten, was Aspenes tat. Als der Norweger bei der letzten Zwischenzeit 15 Sekunden wettgemacht hatte, war klar, dass er um Gold kämpfte. Die Spannung war greifbar, als Aspenes die Ziellinie mit 11 Sekunden Vorsprung vor Babikov überquerte und sich den Sieg sicherte. Babikov holte Silber, und Dorfer, der ebenfalls alle 20 Scheiben traf, wurde Dritter. 

„Ich freue mich wirklich sehr! Es übertrifft wirklich meine Erwartungen. Ich habe mich sehr auf diese Europameisterschaft gefreut. In letzter Zeit war ich am Schießstand sehr selbstbewusst und wusste, dass ich eine tolle Leistung bringen kann. Ich wollte vor allem gut schießen, und am Schießstand hatte ich wirklich das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben." 

Der am Schießstand fehlerfreie Oscar Lombardot aus Frankreich belegte mit 1:36,8 Rückstand den vierten Platz. Trotz dreier Strafen wurde der Deutsche Philipp Horn mit 2:02,3 Rückstand Fünfter. Taras Lesiuk aus der Ukraine kassierte eine Strafe und vervollständigte die Top Sechs mit 2:10 Rückstand. 

Babikov gewinnt in der IBU-Cup-Einzelwertung der Herren die Kristallkugel

Dank eines großartigen Wettkampfs konnte Anton Babikov das Blatt zu seinen Gunsten wenden. Der heutige zweite Platz sicherte ihm die Kristallkugel in der IBU-Cup-Einzelwertung der Herren. 

Babikov kommentierte seinen Sieg in der Einzelwertung: "Vor dem Rennen dachte ich nicht an die Kristallkugel im Einzel, auch nicht nach dem Zieleinlauf. Ich habe erst bei der Siegerehrung davon erfahren. Natürlich freue ich mich darüber, denn es bedeutet, dass meine ganze Arbeit am Schießstand Früchte getragen hat. Nicht in jedem Rennen, aber die Kristallkugel kann man sich anschauen und denken: ‚Du machst das gut am Schießstand‘. Ich bin glücklich und werde versuchen, alle meine Prozentsätze zu übertreffen, zu wachsen und in jedem Rennen ein noch besserer Schütze und Biathlet zu werden."

Der Einzelwettkampf der Frauen

Als Frühstarterin übernahm Alina Stremous aus Moldawien früh die Führung im Ziel und musste eine Weile warten, um sich ihrer Position sicher zu sein. Mit einer Strafe hatte sie kaum eine Chance gegen die am Schießstand fehlerfreie Burtasova und holte sich mit 12,1 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Die Russin Natalia Gerbulova traf alle 20 Scheiben und gewann mit 16,4 Sekunden Rückstand die Bronzemedaille.  

Burtasova fügt ihrer Sammlung einen weiteren Sieg hinzu

Stremous war die Erste beim Liegendschießen, musste jedoch einen Rückschlag hinnehmen, als sie wegen eines Schießfehlers eine Strafminute kassierte. Sie lag auf Platz 41, und es war schwer vorstellbar, dass sie sich davon erholen und um eine Medaille kämpfen würde. Wesentlich besser standen die Chancen für Burtasova, die alle fünf Scheiben traf und in dem Moment auf Platz drei lag. Gerbulova, ebenfalls fehlerfrei, war Fünfte.

Zu Beginn des ersten Stehendschießens hatte die Französin Caroline Colombo gute Chancen auf ein tolles Ergebnis, doch leider machten drei Strafminuten klar, dass sie nicht auf dem Podest zu sehen sein würde. Burtasova jedoch schoss erneut fehlerfrei und übernahm wieder die Führung. Stremous erholte sich von ihrer Strafe und rückte nach einer sauberen Leistung beim Stehendschießen auf Platz 12 vor. Gerbulova, ebenfalls fehlerfrei, lag 6,5 Sekunden hinter ihrer Teamkollegin auf Platz vier.

Obwohl Burtasova beim Stehendschießen erneut fehlerfrei blieb, musste sie mit ansehen, wie die Deutsche Janina Hettich nach ihrer dritten Nullrunde die Führung hielt. Burtasova war mit 5,4 Sekunden Rückstand Dritte, die Schweizerin Elisa Gasparin lag mit 5,2 Sekunden Rückstand auf Platz zwei und Gerbulova mit 16,1 Sekunden Rückstand auf Hettich auf Platz vier. Die Frage war, wer Nullen liefern konnte, denn das war nun die Voraussetzung für die Goldmedaille.

Die Dinge begannen sich beim letzten Stehendschießen zu ändern, als die Führende und Lokalmatadorin Janina Hettich zwei Strafen kassierte und damit den sauberen Schützinnen die Chance gab, die Führung zu übernehmen. Stremous hatte sich inzwischen von ihrem Fehler beim Liegendschießen erholt und fand sich nach einem Nuller beim letzten Stehendschießen auf dem dritten Platz wieder. Burtasova gelang ein perfektes 20/20, was ihr die Führung einbrachte. Burtasova blieb bis zum Schluss an der Spitze und holte Gold.

Burtasova kommentierte: "Ich bin sehr glücklich über meinen Sieg hier bei der Europameisterschaft. Vor allem, weil es eine sehr schwierige Strecke ist und ich am Schießstand 100 % geben konnte. Ich bin sehr glücklich." 

Nach dem letzten Stehendschießen lag Gerbulova mit 20,1 Sekunden Rückstand auf ihre Teamkollegin auf Platz zwei, Stremous auf Platz drei. Stremous, die schneller auf den Skiern war und eine schnellere letzte Runde lief, holte sich die Silbermedaille. Gerbulova gewann die Bronzemedaille. 

Die Russin Viktoria Slivko wurde mit einer Strafe und 21,7 Sekunden Rückstand Vierte. Die Schweizerin Elsa Gasparin schoss beim letzten Stehendschießen einmal daneben und wurde mit 31,1 Sekunden Rückstand Fünfte. Die deutsche Janina Hettich andete nach zwei Fehlern beim letzten Stehendschießen und mit 1:06,5 Rückstand auf Platz Sechs.

Kristallkugel im Einzel für Burtasova

Mit einer perfekten Leistung sicherte sich Evgeniia Burtasova auch die Kristallkugel in der IBU-Cup-Einzelwertung der Frauen.

"Natürlich freue ich mich sehr, die Kristallkugel im Einzel zu gewinnen, besonders nachdem meine Teamkollegin am Morgen die Kristallkugel gewonnen hat. Das ist eine große Auszeichnung für mich und mein Team."

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Fotos: Christian Manzoni / IBU

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