Grotian und Soerum holen Verfolgungssieg in Lenzerheide

Selina Grotian aus Deutschland und Vebjoern Soerum aus Norwegen siegten in den Verfolgungsrennen bei den IBU Offenen Europameisterschaften. Für beide ist es die zweite Einzelmedaille in Lenzerheide.

Grotian absolviert Verfolgung wie ein geborener Champion

Selina Grotian aus Deutschland ist erst 18 Jahre alt, doch sie setzte sich in der Verfolgung der Damen über 10 km bei den IBU Offenen Europameisterschaften in Lenzerheide gegen starke Konkurrentinnen durch. Tilda Johansson aus Schweden wurde Zweite; Gilonne Guigonnat aus Frankreich holte Bronze.

Die schnellen Schwedinnen Tilda Johansson und Stina Nilsson eröffneten den Wettkampf mit einer lupenreinen Leistung: Sie zogen gleich zu Beginn davon, teilten das Feld und spielten Katz und Maus mit der Konkurrenz. Bei beiden Liegendschießen ging ihr Plan auf. Sie gingen mit einem Vorsprung von 30 Sekunden auf die dritte Runde. Sie konnten sich damit knapp eineinhalb Strafrunden leisten. Johansson blieb auch im ersten Liegendanschlag fehlerfrei. Nilsson brauchte über eine Minute am Schießstand und musste am Ende zweimal in die Strafrunde. Ihre Chancen auf eine Medaille waren damit dahin.

Hinter den Schwedinnen verfolgte Grotian eine weise Rennstrategie und wartete auf ihre Chance. Als Johansson Probleme bekam, die Schüsse 18 und 19 daneben setzte und zweimal in die Strafrunde musste, beschleunigte Grotian ihre Schießgeschwindigkeit, räumte alle fünf Scheiben ab und sicherte sich Gold in 30:25,6.

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„Ich bin überglücklich. Ich hatte einige Probleme beim Stehendschießen in den vergangenen Tagen und ich war überrascht, dass ich heute die letzten fünf Scheiben alle getroffen habe. Ich weiß, ich kann starke Schlussrunden zeigen, aber ich habe trotzdem mit Johansson auf meinen Fersen alles aus mir herausgeholt.“, sagte Grotian, die wie Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier aus Garmisch-Partenkirchen stammt.

Johansson war die Einzige, die in Sprint und Verfolgung auf dem Podium stand. Sie lag 17,6 Sekunden hinter Grotian und holte Silber. Bronze ging an Guigonnat, die 19/20 getroffen hatte und 23,6 Sekunden hinter der Siegerin ins Ziel gekommen war. Vanessa Hinz aus Deutschland verfehlte zwei Scheiben und wurde mit einem Abstand von 41,3 Sekunden Vierte. Nilsson kam trotz vier Fehler auf Platz fünf mit einem Rückstand von 56,4 Sekunden. Rang sechs ging an Alina Stremous aus Moldawien. Sie traf 18/20 und kam ebenfalls 56,4 Sekunden hinter Grotian ins Ziel.

Johansson baute ihre Führung an der Spitze der IBU-Cup-Gesamtwertung aus.

Soerum bester Norweger

Soerum startete mit Nummer 2 ins Rennen und setzte gleich einen Liegendschuss daneben. Doch als sein Teamkollege und Sprintsieger Erlend Bjoentegaard beim zweiten Liegendschießen zwei Scheiben stehen ließ, ging Soerum in Führung und gab sie nie wieder her. Er siegte in 34:37,5. Bjoentegaard zeigte zwei starke Stehendschießen, räumte die zehn übrigen Scheiben ab und kam 28,1 Sekunden hinter Soerum auf Platz zwei. Endre Stroemsheim mit Startnummer 20 griff von hinten an und erkämpfte sich Bronze mit der schnellsten Wettkampfzeit des Tages. Er lag 1:03,7 hinter dem Sieger.

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„Ich würde meine heutige Leistung viel besser einschätzen als die gestrige. Mein Schießen war viel akkurater. Ich bin weit genug in Führung gegangen und konnte einen Großteil der Schlussrunde mit der norwegischen Flagge in der Hand unter dem Jubel der Fans feiern. Es geht kaum besser“, sagte Soerum.

Andrejs Rastorgujevs aus Lettland schoss 17/20 und wurde Vierter, 1:23,3 hinter Soerum. Philipp Nawrath aus Deutschland, der Drittplatzierte aus dem Sprint, kam trotz einer Trefferquote von gerade einmal 40% im Stehendschießen auf Rang fünf. Er lag 1:30,4 zurück. Paul Magazeev holte einen weiteren sechsten Platz für Moldawien. Er schoss 17/20 und landete 1:37,2 hinter dem Sieger aus Norwegen.

Norwegen hat bereits fünf Medaillen gesammelt, darunter drei goldene. Es ist die erfolgreichste Nation in Lenzerheide.

Stroemsheim baute seinen Vorsprung in der IBU-Cup-Gesamtwertung aus und scheint schon der sichere Sieger zu Saisonende zu sein.

Foto: IBU/C. Manzoni

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