Anastasiya Merkushyna aus der Ukraine gewann den 7,5 km Sprint der Frauen bei den IBU OEM heute in Lenzerheide mit 10 Schuss und 10 Treffern. Zweite wurde Tilda Johansson aus Schweden, Dritte Vanessa Hinz aus Deutschland.
Acht Jahre, nachdem sie zuletzt den Sprinttitel bei den IBU Offenen Europameisterschaften in Otepää 2015 geholt hatte, erwischte Merkushyna heute einen ihrer besten Tage seit Langem und konnte den Triumph wiederholen. Sie ging nach dem Stehendanschlag als Führende wieder auf die Strecke, mit nur wenigen Sekunden Vorsprung auf die bis dahin führenden Hinz und Johansson, und lief dann schnell genug, um sich den Sieg in 23:14,5 zu sichern. Johansson lieferte die drittschnellste Laufzeit ab und landete nur 0,5 Sekunden hinter ihr, Hinz 1,8 Sekunden.
„Die Strecken hier sind hart, und ich habe mich darauf gefreut, sie vor den IBU Weltmeisterschaften in zwei Jahren hier testen zu können. Es ist toll, diese Goldmedaille zu gewinnen, die ukrainische Nationalhymne zu hören und meinem Land hoffentlich etwas Freude machen zu können,“ sagte die sehr aufgewühlte Merkushyna.
Merkushynas Goldmedaille ist die dritte Medaille für die Ukraine in Lenzerheide.
Stina Nilsson aus Schweden verfehlte einmal im liegenden Anschlag und wurde mit 7,9 Sekunden Rückstand Vierte. Selina Grotian aus Deutschland verfehlte zweimal im Stehendanschlag und kam mit der schnellsten Laufzeit ins Ziel, was ihr einen fünften Platz 18,1 Sekunden hinter Merkushyna einbrachte. Gilonne Guigonnat aus Frankreich komplettierte die Siegerehrung mit einem Fehler und 20,2 Sekunden Rückstand auf die Siegerin aus der Ukraine auf Platz sechs.
Auch die morgige Verfolgung dürfte dramatisch werden, da die Siegerin und Jeanne Richard aus Frankreich auf Platz 14 weniger als eine Minute trennt.
Nach dem heutigen Sprint ist Johansson die neue Führende in der IBU Cup Gesamtwertung.
Der Norweger Erlend Bjöntegaard, Gesamtsieger des Vorjahres im IBU Cup, traf alle 10 Scheiben und lief ein perfektes Rennen, was ihm in der Saison 2022/2023 bislang noch nicht gelungen war. Bjöntegaard hat bereits dreimal im BMW IBU Weltcup auf dem Podest gestanden und hatte die Saison mit der norwegischen Weltcupmannschaft in Finnland begonnen.
„Auf einer Skala von 0 bis 10 würde ich sagen, dass meine Zufriedenheit mit dem heutigen Rennen etwa bei 11 liegt. Ich bin das ganze Rennen über konzentriert geblieben und habe am Schießstand gut gearbeitet,“ so Bjöntegaard, der den Sprinttitel aus der vergangenen Saison im deutschen Arber verteidigte.
Bjöntegaards Mannschaftskamerad Vebjörn Sörum gewann mit zwei Fehlern im Stehendanschlag und der schnellsten Laufzeit des Tages bei 11,5 Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Die zweitschnellste Laufzeit lieferte Philipp Nawrath aus Deutschland, aber mit einem Schießfehler in jedem Anschlag reichte es nicht zur Goldmedaille. Mit 43 Sekunden Rückstand holte er am Ende Bronze.
Andrejs Rastorgujevs aus Lettland verfehlte einmal und verpasste eine Bronzemedaille auf Platz vier um eine Sekunde. Daniel Schmuck kam mit einem perfekten Schießergebnis als zweitbester Deutscher auf Platz fünf ins Ziel, 44,9 Sekunden hinter dem Sieger. Ambroise Meunier aus Frankreich, ebenfalls mit 10 Treffern, schaffte es 51,1 Sekunden hinter Bjöntegaard auf Platz sechs noch in die Siegerehrung.
Nawraths Bronzemedaille ist die vierte Medaille für Deutschland.
Endre Strömsheim aus Norwegen, der Sieger im Einzel, bleibt Führender in der IBU Cup Gesamtwertung.
Foto: IBU/C. Manzoni