Unerwarteter Erfolg im Sprint
Hauser zeigte sich von ihrem ersten Sprintsieg überrascht: „Es ist ein tolles Gefühl, ein Sprintrennen zu gewinnen. Zweimal die Null zu schießen, war natürlich fantastisch. Auch läuferisch lief es richtig gut für mich. Letztes Wochenende bin ich gut in die Saison gestartet, aber einen Sprintsieg hätte ich nicht erwartet. Ich freue mich sehr, es ist großartig.“
Hauser übernimmt auch das Gelbe Trikot
Als sie von ihrer Führung im Gesamtweltcup erfuhr, war Hauser sprachlos und zu Tränen gerührt: „Wirklich? Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder nervös werden soll. Das ist unglaublich. Jetzt bin ich echt sprachlos.“ Als sie nach dem Interview weitergehen wollte, drehte sie sich noch einmal um und fragte: „Wirklich? Das haut mich echt um.“
Solas Teamkollegin Dzinara Alimbekava blieb am Schießstand fehlerfrei und kam mit 20,6 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Franziska Preuss (Deutschland) und Anais Chevalier-Bouchet (Frankreich) leisteten sich je einen Schießfehler und kamen mit 24,2 bzw. 27,5 Sekunden Rückstand auf die Ränge fünf und sechs.
Zum zweiten Sprintwettbewerb der Saison kleidete sich Östersund in bestem Winterwetter. Zum Wettkampf zeigte das Thermometer erfrischende -12 °C und bei leichtem Schneefall ließ eine zarte Brise die Windfähnchen nur leicht flattern. Fünf der ersten sieben Starterinnen schossen im Liegendanschlag eine Null, Alimbekava ging dabei zunächst in Führung. Elvira Oeberg, die als Erste auf die Strecke ging und vom Start weg ein enormes Tempo an den Tag legte, leistete sich einen Fehler. Hanna Sola setzte sich dann 10 Sekunden vor ihrer Teamkollegin Alimbekava an die Spitze. Hauser brachte sich nach fehlerfreiem Liegendschießen in Lauerstellung und lag 9,9 Sekunden hinter Sola. Chevalier-Bouchet warf ihren Hut ebenfalls in den Ring und setzte sich nach einer Null im Liegendanschlag 3 Sekunden vor Hauser. Ihre Schwester Chloe blieb ebenfalls fehlerfrei und schob sich nach dem ersten Schießen auf Rang zwei.
Alimbekava räumte genauso wie Linn Persson auch stehend alle fünf Scheiben ab und blieb dabei 12 Sekunden vor der Schwedin. Elvira Oeberg verfehlte abermals eine Scheibe, lag aber nur 14,4 Sekunden hinter Alimbekava. Sola leistete sich beim zweiten Schießen eine Strafrunde und ging 3 Sekunden hinter ihrer führenden Landsfrau zurück auf die Strecke. Doch dann kam Hauser, die sich nach einer Schnellfeuereinlage mit 15 Sekunden an die Spitze setzte. Chevalier-Bouchet schoss einmal daneben und fiel 20 Sekunden zurück, während ihre Schwester fehlerfrei blieb und als Dritte auf die letzte Runde ging, diese Position aber nicht halten konnte.
Elvira Oeberg flog förmlich über die letzten 2,5 Kilometer und hatte ihren Rückstand bis zur 6,7-km-Marke aufgeholt. Am Ende holte sie 8,1 Sekunden Vorsprung gegenüber Alimbekava heraus. Auch Sola konnte auf der letzten Runde nicht mithalten und lag im Ziel 1,9 Sekunden hinter Schwedens Ausnahmetalent. Allein Hauser konnte ihr Tempo auf der letzten Runde aufrechterhalten, sodass sie letztlich mit 12,5 Sekunden vor der Schwedin auf Rang eins die Ziellinie überquerte. Oeberg freute sich dennoch über Platz zwei – das beste Ergebnis ihrer Karriere. Schnelle Ski besiegeln Podium
Elvira Oeberg sagte, dass ihre Laufleistung den Podestplatz sicherte: „Vom letzten Wochenende wusste ich, dass meine Laufleistung hervorragend war, dass ich auf mein Gefühl vertrauen kann und mir keine Gedanken darüber machen muss, was die anderen tun. Es war schön, als Erste auf die Strecke zu gehen. So konnte ich zu 100 % mein eigenes Rennen laufen und musste mir keine Gedanken um die Konkurrenz machen. Nach zwei Fehlern in einem Sprint bei derart guten Bedingungen wie heute hätte ich vielleicht auf die Top 6 gehofft, nicht aber mit einem Podiumsplatz gerechnet. Ich habe alles gegeben und gespürt, dass meine letzte Runde richtig super war.“
Familie und Freunde an der Strecke
Die 22-Jährige freute sich besonders, in ihrer Heimat vor Freunden und Familie auf Rang zwei zu laufen: „Es ist so schön. Meine Familie und meine Freunde sind hier. Es ist der erste Wettkampf seit langer Zeit, bei dem wieder Zuschauer dabei sein können. Es war cool, sie dabei zu haben und ihnen einen Podestplatz zu schenken.“
Die Drittplatzierte Hanna Sola war happy über den vierten Podestplatz ihrer Karriere: „Ich bin mit meinem Rennen heute sehr zufrieden. Am Schießstand lief es zwar nicht perfekt, aber insgesamt bin ich ziemlich glücklich. Mir hat am Gewehr heute etwas die Sicherheit gefehlt. Insgesamt freut es mich, dass ich nur einen Fehler geschossen habe.“