SPRINT-VERFOLGUNG: NEUES, DYNAMISCHES FORMAT IM PARA BIATHLON

Nach einem Ruhetag ging es für die Para-Biathlet*innen im Weltcup in Martell am heutigen Samstag mit dem zweiteiligen Format der Sprint-Verfolgung weiter. Die neue Disziplin war ein Testballon vor den Wettkämpfen im März in Prince George, wo sie in das Programm der Weltmeisterschaft aufgenommen wird. Es war ein emotionaler Tag, wurde die neue Disziplin doch von allen Anwesende im Stadion gut angenommen.

Der Tag begann morgens mit dem Sprint, dessen Ergebnisse die Startliste für den Verfolger am Nachmittag bestimmten. In allen Kategorien qualifizierten sich Athlet*innen, deren Leistungen maximal 30 % schlechter als die Siegleistung waren, für die Teilnahme am zweiten Rennen. Beide Teile werden über eine Distanz von 4 km gelaufen, allerdings gibt es im Sprint 20 Strafsekunden pro Schießfehler, während im Verfolger Strafrunden für Fehler zu absolvieren sind. Interessanterweise treten Männer und Frauen einer Kategorie im Verfolger gleichzeitig an.

Von den Biathlet*innen der sitzenden Kategorie kam Kendall Gretsch am besten mit dem neuen Wettkampfformat zurecht. Die 31-Jährige aus den USA, die mit drei Goldmedaillen bei der letztjährigen WM in Östersund Furore gemacht hatte, ging mit Startnummer zwei in den Verfolger. In der letzten Runde konnte sie allerdings auf die Anja Wicker aus Deutschland aufholen, die nach dem Sprint in Führung gelegen hatte.

„Das Format macht richtig Spaß. Die Bedingungen am Nachmittag waren ganz anders als am Morgen. Es war wärmer und windiger. Man weiß nie, wie sich das dann auswirkt, aber es war immer noch toll und aufregend. Ich bin mit meiner Leistung überaus zufrieden“, so Gretsch, die das Trikot der Weltcup-Führenden von Oksana Masters eroberte. Die zweite Amerikanerin wurde Dritte.

Bei den Männern sicherte sich Taras Rad aus der Ukraine den ersten Platz mit 40 Sekunden Vorsprung im Ziel, obwohl er mit Startnummer vier ins Rennen gegangen war. Sein herausragendes Schießen spielte eine entscheidende Rolle bei seiner Aufholjagd. Vasyl Kravchuk, ebenfalls aus der Ukraine, musste dreimal in die Strafrunde und wurde Zweiter, während Aaron Pike aus den USA nach einer Strafrunde Dritter wurde.

In der stehenden Kategorie erkämpfte Lyudmyla Liashenko sich eine Revanche gegen Oleksandra Kononova für deren Sieg im Sprint am Mittwoch. Das Podest war komplett von Ukrainerinnen besetzt; den dritten Platz belegte Bohdana Konashuk. Im Rennen der Männer war das Podest bunter besetzt. Mark Arendz aus Kanada verteidigte die Führung aus dem Sprint trotz zweier Strafrunden. Benjamin Daviet aus Frankreich lieferte am Schießstand perfekt ab und kam mit 22 Sekunden Rückstand auf den Sieger ins Ziel. Nazar Shevchyk aus der Ukraine sicherte sich Platz drei.

In der Kategorie der Sehbehinderten erlebte das Publikum erneut die Dominanz der deutschen Frauen und ukrainischen Männer, die das Podest jeweils komplett für sich beanspruchten. Linn Kazmaier und Oleksandr Kazik siegten jeweils mit beeindruckendem Vorsprung von über einer Minute und bauten ihren Vorsprung als Führende im Gesamtweltcup weiter aus.

Header iconPARA BIATHLON WORLD CUP MARTELL DAY 2

Am Sonntag stehen die Rennen über 10 km auf dem Programm, die letzten Rennen vor den Weltmeisterschaften in Prince George vom 4. bis zum 10. März.

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