Rees: "Nicht so erschöpft wie erwartet"
Rees zeigte sich nach seinem Sieg überrascht und nicht sehr erschöpft: "Es fühlt sich unglaublich an. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das wirklich wahr ist. Ich selbst bin wirklich überrascht, und ich glaube, alle anderen auch, denn für mich war es kein besonderes Rennen. Es ist typisch für Östersund, dass es beim letzten Stehendanschlag schwierig wird, stabil zu schießen. Ich wollte sauber schießen, und als ich dann den Schießstand verließ, war ich zwar nicht enttäuscht, aber ich dachte: 'Schade, wieder ein Fehler beim letzten Schießen.'"
"Es ist wirklich schwer hier. Heute haben viele danebengeschossen, das war mein Glück. Dann wusste ich, dass ich die letzte Runde so fahren würde wie die anderen zuvor; ich fühlte mich stabil auf meinen Skiern... Es ist immer noch unglaublich, denn ich bin nicht so erschöpft, wie ich es nach einem Sieg erwartet hätte!"
Der Titelverteidiger im Gesamtweltcup, Johannes Thingnes Bö, wurde mit zwei Strafen und 25 Sekunden Rückstand Dritter und gab damit das Gelbe Trikot für den Sprint am kommenden Samstag an Rees ab.
Andrejs Rastorgujevs aus Lettland wurde mit einer Strafe und 29,1 Sekunden Rückstand auf den Sieger Vierter und lag damit 0,2 Sekunden vor dem fünftplatzierten Sebastian Stalder, der ebenfalls eine Strafe kassierte. Der Norweger Endre Strömsheim wurde mit einer Strafe und 30,3 Sekunden Rückstand Sechster.
Rees siegte bei guten Bedingungen mit leichtem Wind und moderaten -6C. Trotzdem gelang es nur dem Zehntplatzierten Felix Leitner, sauber zu schießen. Rees kam ohne Fehler durch die ersten drei Schießeinlagen und übernahm nach dem zweiten Liegendschießen die Führung. Von da an führte er, gefolgt von Strelow. Rees baute seinen Vorsprung aus, hatte bei Kilometer 18,8 einen Vorsprung von 13,8 Sekunden und holte sich seinen ersten Sieg und sein erste Gelbes Trikot und bescherte Deutschland die Podestplätze 1 und 2.
Strelow fiel nach seiner ersten Strafe beim Stehendschießen um 1:20 auf Platz 17 zurück. Von dort aus kletterte er durch fehlerfreie Schießeinlagen auf den neunten und dann den zweiten Platz, konnte jedoch seinem Teamkollegen nicht das Wasser reichen, da er in der letzten Runde keine Zeit mehr gutmachen konnte.
Wie Strelow holte auch JT seinen durch Schießfehler bedingten Rückstand bei der zweiten und dritten Schießeinlage auf. Der Norweger zeigte vor allem in der letzten Runde sein gewohntes Tempo und sicherte sich den letzten Platz auf dem Podest.
Fotos: IBU/Per Danielsson, Nordic Focus