„Das habe ich nicht erwartet“
Zahkna erlebte den besten Moment seines Lebens, als er vor den Augen seiner heimischen Fans Gold gewann. „Es ist unglaublich. Das habe ich nicht erwartet! Sie können sich vorstellen, wie überrascht ich von den ersten drei fehlerfreien Schießeinlagen war, aber sie haben mir auch viel Selbstvertrauen gegeben. Ich muss dem Wind in Otepää danken, nachdem ich drei Fehler geschossen habe. Denn er hat noch stärker angefangen zu wehen (und seine Rivalen haben ebenfalls Scheiben verfehlt). Ich hatte Glück. Es war ein perfekter Tag.“
„Wie ein Heimsieg“
Bendikas Sieg war eine ebenso große Überraschung wie Zahknas Triumph. „Es war ein hartes Rennen bei diesen Bedingungen… Es ist viele Jahre her, dass ich so gut in Form war. In Estland zu gewinnen – was ja nicht allzu weit von meinem Land entfernt ist – fühlt sich wie ein Heimsieg an. Die Esten feuern uns genauso an wie wir sie. Es ist wirklich wie Zuhause.“
Hinter Zahkna, der die erste Goldmedaille für Estland holte, sicherte sich der IBU Juniorenweltmeister im Einzel von 2022, Jonas Marecek aus Tschechien, Silber mit drei Fehlern und einem Rückstand von 7,9 Sekunden. Der Lette Andrejs Rastorgujevs schoss fünf Fehler, schob sich nach dem letzten Stehendschießen von Rang fünf noch nach vorn und gewann Bronze mit einem Abstand von 19,7 Sekunden.
Am letzten Tag der IBU SBWM herrschten Sonnenschein, warme Temperaturen und Wind. Fünf Herren, darunter der Goldmedaillengewinner, blieben beim ersten Liegendschießen fehlerfrei und lagen innerhalb von acht Sekunden. Das zweite Liegendschießen verlief ähnlich. Der Este belegte Rang drei und hatte mit seinen zwei Vordermännern 19 Sekunden Vorsprung auf den Rest des Feldes. Zahkna und Emilien Claude setzten sich vor dem ersten Stehendschießen ab.
Zahkna schaffte 15/15 und kam mit einem großen Vorsprung zum letzten Stehendschießen. Leider musste er dreimal in die Strafrunde. Doch auch seine Rivalen schossen daneben, sodass Zahkna mit einem Abstand von sechs Sekunden auf die letzte Runde ging und sich sowohl seinen ersten Einzelpodiumsplatz als auch seinen ersten Sieg sicherte.
Bendikas erste Goldmedaille beendete das letzte Rennen der diesjährigen IBU SBWM. Suvi Mikinnen gewann ihre zweite Silbermedaille bei dieser Meisterschaft mit zwei Strafrunden und einem Rückstand von 24,3 Sekunden. Dahinter folgte die Tschechin Tereza Vobornikova auf dem Bronzeplatz mit einem Abstand von 30,3 Sekunden und nur einem Fehler.
Mikinnen führte das Feld nach einem fehlerfreien ersten Liegendschießen an. Lucie Charvatova war ihr auf den Fersen und übernahm bald die Führung. Nach zwei Fehlern übernahm die fehlerfrei gebliebene Vobornikova wieder Platz eins, zusammen mit Lotte Lie.
Mikinnen arbeitete sich nach einem sauberen ersten Stehendschießen nach vorn und schob sich vor Vobornika, die eine Scheibe verfehlte. Im entscheidenden letzten Stehendschießen verfehlte die Finnin eine Scheibe und gab so der fehlerfrei schießenden Bendika eine Chance. Vobornika ging als Zweite auf die Schlussrunde. Die Lettin sicherte sich Gold vor Mikinnen und Vobornika.
Der Sprintweltmeister Vitalii Mandzyn aus der Ukraine sicherte sich heute noch Gold in der Juniorenverfolgung der IBU SBWM in 26:44,8 mit vier Fehlern. Die Norweger Sivert Gerhardsen und Kasper Kalkenberg gewannen Silber und Bronze, ebenfalls mit vier Fehlern und Rückständen von 18,8 und 22,5 Sekunden.
Die Bulgarinnen Valentina Dimitrova und Lora Hristova sicherten sich Gold und Silber in der Juniorenverfolgung der Damen bei dieser IBU SBWM mit je vier Fehlern. Dimitrova gewann in 23:27,5. Ihre Teamkollegin folgte 23,9 Sekunden später. Die Tschechin Ilona Plecha Kova. Gewann Bronze mit drei Fehlern und einem Rückstand von 37,4 Sekunden.
Fotos: IBU/Christian Manzoni