Von 23 zu Gold
Stvrteckys Sieg kam unerwartet, nachdem er im Supersprint gestern mit acht Fehlern nur Platz 23 erreicht und letztes Jahr einen schwierigen Winter hatte. „Nach einer nicht so guten Saison ist es ein Schritt nach vorn und zeigt, dass wir gute Arbeit geleistet haben. Ich habe Energie für die Schlussrunde gespart und das hat gut funktioniert. Es fühlt sich toll an, die Goldmedaille zu tragen.“
Erste Seniorenmedaille
Die IBU Juniorensprint- und -verfolgungsweltmeisterin von 2022, Vobornika, schaffte einen weiteren Karrieresprung. „Es ist schön, meine erste Seniorenmedaille zu gewinnen. Das fühlt sich super an und ich hoffe, es ist nicht die letzte Medaille.“ In Hinblick auf Lies geringen Rückstand sagte sie: „Ich bin glücklich, denn das Glück war heute auf meiner Seite.“
Wie Vobornika blieb auch die Belgierin Lotte Lie fehlerfrei, flog über die Schlussrunde und sicherte sich Silber, nur 0,1 Sekunde hinter Vobornikova. Die Slowakin Paulina Botovska-Fialkova schoss einen Fehler und holte Bronze mit einem Rückstand von 13,5 Sekunden.
Batovska-Fialkova ging wie gestern als Führende in den Sprint, nachdem sie beim ersten Liegendschießen alle Scheiben abgeräumt hatte. Hinter ihr zogen Vobornikova und Lie nach. Vobornikova war drei Sekunden schneller. Die Slowakin schoss stehend schnell, verfehlte aber eine Scheibe. Vobornikova blieb stehend fehlerfrei, ebenso wie Lie. Vobornikova kontrollierte die Schlussrunde und sicherte sich den Sieg. Lie griff ihre Zeit an, verpasste die Goldmedaille aber knapp und schob Batovska-Fialkova auf Rang drei.
Hinter Stvrtecky holten der Franzose Emilien Claude und der Belgier Thierry Langer mit derselben Schießleistung wie der Tscheche Silber und Bronze mit Rückständen von 12,4 und 16,2 Sekunden.
Die Gold- und Silbermedaillen im Herrenfeld wurden früh an einem sonnigen Nachmittag bei leichtem Wind am Schießstand und guten Schießbedingungen erkämpft. Stvrtecky und Claude mit Nummer drei blieben fehlerfrei beim ersten Liegendschießen und gingen in Führung, bis der Lette Andrej Rastorgujevs angeflogen kam, alle Scheiben abräumte und sich vor das Duo setzte.
Im Stehendschießen wurden die Medaillen entschieden. Die Starter eins und drei schossen je einen Fehler, während ihr Rivale aus Lettland zweimal daneben schoss und aus den vorderen Plätzen herausfiel. Langer ließ ebenfalls eine Scheibe stehen und ging als Vierter auf die Schlussrunde. Dank einer starken Laufleistung sprang er noch auf Platz drei und damit aufs Podest.
Der Juniorensprint verdeutlichte, wie wichtig exzellentes Schießen war. Der Ukrainer Vitalii Mandzyn hatte sich letztes Jahr in Brezno Silber im Sprint gesichert. Dieses Jahr blieb er fehlerfrei und holte Gold in 18:28,9. Die Norweger Haavard Tosterud und Sivert Gerhardsen schossen zwei bzw. einen Fehler und holten Silber und Bronze mit Rückständen von 41,3 und 51,1 Sekunden. Gerhardsen ist der derzeitige Weltmeister im IBU Juniormassenstart 60.
Das ukrainische Team jagte noch weitere Medaillen im Juniorensprint der Damen. Gold ging zwar an die Bulgarin Valentina Dimitrova mit zwei Fehlern in 1:03,9. Die Ukrainerin Viktoriia Khvostenko blieb fehlerfrei und sicherte sich nur 0,6 Sekunden hinter der Bulgarin Silber. Bronze ging an ihre Teamkollegin Olena Horodna mit zwei Fehlern und einem Rückstand von 18,5 Sekunden.
Fotos: IBU/Christian Manzoni