Der Rumäne George Coltea kam mit einem Rückstand von 53,2 Sekunden und zwei Schießfehlern auf Rang vier. Mit Josef Kabrda (1:02,2 Minuten hinter dem Sieger) kam ein weiterer Tscheche auf den fünften Platz. Vincent Bonacci (USA) landete mit zwei Fehlern und 1:03,7 Minuten Rückstand auf dem sechsten Rang.
Nach zwei herrlichen Sommertagen zeigte sich Ruhpolding bei den Sprintrennen am Samstag bewölkt und herbstlich kühl.
Zunächst sah es so aus, als könnte Fabian Kaskel den Gastgebern einen Sieg schenken. Nachdem er im liegenden Anschlag eine Scheibe verfehlte, setzte er sich durch ein fehlerloses und schnelles Stehendschießen zunächst an die Spitze des Tableaus. Nach seinem Zieleinlauf drehten allerdings die beiden Tschechen auf und machten den Kampf um die Goldmedaille unter sich aus. Durch ein starkes Liegendschießen übernahm mit Jonas Marecek der Junioren-Weltmeister 2022 im Einzel die Führung. Wenige Minuten nach ihm stellte auch Mikyska alle Scheiben auf Weiß; die beiden Landsmänner lagen nur 5,1 Sekunden auseinander.
Stehend brachte Marecek seine Patronen sehr schnell und sicher ins Ziel und lag 34 Sekunden vor Kaskel. Mikyska hätte im Stehendanschlag in Führung bleiben können, war bei seinen fünf Treffern jedoch 6,6 Sekunden langsamer als sein Teamkollege. In der Schlussrunde verlor er an Tempo und konnte die Lücke nach vorn nicht mehr schließen. Somit standen zwei Tschechen ganz oben auf dem Podium, gefolgt von einem DSV-Athleten.
Grotian und Silbermedaillengewinnerin Kastl, die im Ziel 6,5 Sekunden hinter ihrer Teamkollegin lag, blieben im Schießen fehlerfrei. Bronzemedaillengewinnerin Puff leistete sich einen Fehlschuss und hatte am Ende 45,6 Sekunden Rückstand auf die Spitze.
Die 18-Jährige Grotian lag nach dem Stehendanschlag 9,6 Sekunden hinter der bis dato führenden Kastl, konnte ihrer Teamkollegin durch eine schnelle Schlussrunde Gold allerdings noch entreißen. „Die Schlussrunde war sehr hart, vor allem der letzte Anstieg. Der wollte gar nicht mehr aufhören. Ich bin froh, dass es nun vorbei ist.“
Erfolg für Kastl
Silbermedaillengewinnerin Kastl räumte ein, dass sie gegen ihre Teamkollegin nichts ausrichten konnte. Gleichzeitig zeigte sie sich über ihre zweite Medaille in dieser Woche glücklich: „Das ist schon verrückt und mehr als ich erwarten konnte. Ich wollte ein paar gute Rennen abliefern. Aber ich hätte nie gedacht, dass ich ein zweites Mal auf dem Podium stehen würde. Mir war klar, dass Selina in der Schlussrunde superschnell laufen kann. Ich habe zwar alles gegeben, doch sie war einfach besser. Glückwunsch an sie!“
Valentina Dimitrova (Bulgarien) landete nach einem Schießfehler 56 Sekunden hinter der Siegerin auf Rang vier. Auf dem fünften Platz überquerte die Ukrainerin Oleksandra Merkushyna (ebenfalls ein Schießfehler) 57 Sekunden hinter Platz eins die Ziellinie. Die Tschechin Tereza Vobornikova wurde nach zwei Fehlern mit 1:00,8 Minuten Rückstand Sechste.
Fotos: IBU / Christian Manzoni