Der Beginn einer neuen Saison ist immer vielversprechend. Jeder sprüht nur so vor Energie und hegt große Träume. Beim erster Junior Cup in Lenzerheide hatten Alex Cisar (19) aus Slowenien, Sebastian Stalder (21) aus der Schweiz, Said Karimulla Khalili (20) aus Russland, Gilonne Guigonnat (20) aus Frankreich, Hanna Kebinger aus Deutschland und Ukaleq Astri Slettemark aus Grönland das gleiche Ziel: eine Medaille bei der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft zu gewinnen. Zu Saisonende ist es nun an der Zeit, einen Blick zurück zu werfen und herauszufinden, wer seine Träume wahrmachen konnte.
Medaillen bei der IBU JJWM
Mit zwei Einzelmedaillen bei der JJWM, einer bei der JOEM und dem Gewinn der Junior-Cup-Gesamtwertung ist Hanna vollauf zufrieden mit ihrem Saisonverlauf: „Das ist mehr, als ich mir je ausgemalt habe. Und angesichts des Fortschritts, den ich seit der vergangenen Saison gemacht habe, könnte ich nicht glücklicher sein.“
Nach dem Gewinn zweier Einzelmedaillen bei der JJWM hat auch Alex alle seine zu Saisonbeginn gesetzten Ziele erreicht. „Hätte mir jemand vor der Weltmeisterschaft gesagt, dass ich zwei, drei Medaillen holen werde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Ich wusste, dass ich um Edelmetall mitkämpfen könnte, aber ich hätte nie gedacht, dass es für Gold in Sprint und Verfolgung reichen würde.“
Auch Jugendweltmeisterin Ukaleq Astri hielt Gold für unerreichbar. „Heimlich habe ich gehofft, dass ich Gold gewinnen werde, aber ich wusste, dass das unheimlich schwer wird. Ich bin zu glücklich, dass ich mir meinen Traum erfüllen konnte.“
Für Gilonne, Sebastian und Said Karimulla reichte es leider nicht für Edelmetall, doch auch sie sind zufrieden mit ihrer Saison. Sebastian wurde Zweiter in der Gesamtwertung des IBU Junior Cups und meinte: „Ich habe nicht alle meine Ziele erreicht, aber ich stand im Junior Cup dreimal auf dem Treppchen und habe die Wertung im Einzel gewonnen. Außerdem konnte ich mich in der Gesamtwertung gut platzieren. Ich denke, die Saison lief gut.“
Gilonne wurde leider krank und konnte bei der IBU JJWM nicht an den Start gehen. Sie hatte somit keine Chance, sich ihren Traum von Edelmetall zu erfüllen. Trotzdem war sie von ihrer Saison nicht allzu sehr enttäuscht. „Ich hatte einen guten Saisonstart und bin auch mit dem Saisonende zufrieden“, sagte sie nach ihrer Silbermedaille im Sprint der IBU JOEM.
Auch Said Karimulla war zufrieden mit seinem Saisonverlauf und der Silbermedaille bei der IBU JJWM. Er sagte, für ihn sei ein Sieg in der IBU Junior-Cup-Gesamtwertung nicht das Wichtigste gewesen. „Ich habe Punkte eingebüßt, weil ich beim IBU Cup in Otepää gestartet bin. Aber das ist mir nicht so wichtig. Ich denke, es war insgesamt keine schlechte Saison.“
Der steinige Weg nach oben Von den Junioren zu den Senioren
Die meisten der sechs Athleten , mit denen wir über den Junior Cup sprachen, durften in dieser Saison zum ersten Mal bei den Senioren starten. Für Hanna schlug der große Moment bei den IBU Offenen Europameisterschaften in Minsk. „Der Einzel war mein erstes Rennen über 15km. Ich hatte keine Ahnung, wie sich das anfühlen würde.“ Für sie ist es wichtig, dass junge Athleten solche Erfahrungen machen dürfen. „Dann sieht man, auf welchem Niveau man ist und welche Schritte man in den nächsten Jahren unternehmen muss.“ Said Karimulla stimmte Hanna zu: „Die Seniorenrennen sind härter, aber jetzt weiß ich, wie hoch das Niveau dort ist und dass ich härter trainieren muss, um es zu erreichen.“
Der Test auf Seniorenniveau zeigte auch, dass manche Athleten noch nicht bereit sind – darunter auch Sebastian, der sein Weltcupdebüt gab. „Der Weltcup ist extrem. Sie sind rasend schnell unterwegs und die Strecken sind viel schwieriger als im Junior Cup. Ich habe gemerkt, dass ich noch nicht bereit für den Weltcup bin, aber ich hoffe, dass sich das in den kommenden zwei Jahren ändert und ich auch dort um vordere Plätze mitkämpfen kann.“
Der nächste Schritt
Alex schaffte beim IBU Cup in Duszniki Zdrój die Norm für den Weltcup, entschied sich aber gegen einen Start in der Königsklasse. „Es ist mir wichtig, dass ich mich nach und nach weiterentwickle, von Saison zu Saison, bis ich mein Topniveau erreiche. Ich möchte mich in der kommenden Saison auf den Junior Cup konzentrieren. Wenn es gut läuft, würde ich auch gern einmal einen Weltcupstart ausprobieren.“
Viele Athleten gaben zu, dass sie nicht wissen, was die Zukunft für sie bereithält. Sebastian würde den IBU Cup bevorzugen. „Ich denke, ich werde nächstes Jahr bei den Jugend- und Juniorenweltmeisterschaften starten. Aber ich bin nicht sicher, ob ich im Junior Cup oder im IBU Cup laufen werde.“
Said Karimulla hegt denselben Wunsch. „Ich bin noch nicht sicher, aber ich möchte im IBU Cup starten. Ich bin jetzt seit drei Jahren im Junior Cup und ich denke, es ist an der Zeit, einen Schritt nach oben zu machen. In der nächsten Saison möchte ich im IBU Cup ganz vorn landen. Ich denke, ich habe das Zeig dazu.“
Auch Gilonne, die noch keine Erfahrung bei den Senioren sammeln konnte, hofft einen Schritt in die nächste Liga. Sie freut sich auf die Zukunft. „Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr im IBU Cup antreten darf. Ich habe Angst, dass es zu hart wird, aber ich freue mich auch auf diese Erfahrung.“
Ukaleq Astri wird auch in der kommenden Saison auf den IBU Junior Cup konzentrieren. „Ein Podiumsplatz in einem Junior-Cup-Rennen ist mein Ziel für das nächste Jahr. Aber vielleicht werde ich auch mehrere Rennen auf Seniorenniveau bestreiten.“
Hanna ist in einer anderen Lage, da sie gerade ihr letztes Juniorenjahr beendet hat und nun in den IBU Cup aufsteigt. „Als erstes muss ich in den Testrennen im Sommer gute Leistungen zeigen. Es tut nichts zur Sache, wie gut man im vergangenen Winter war. Es kommt nur darauf an, die gut man in den Tests abschneidet.“ Sie möchte im IBU Cup starten. „Das ist mein Ziel für die kommende Saison.“
Titelliste IBU Junior Cup 2018/19
Gesamtwertung: Hanna Kebinger, Tim GrotianVerfolgungswertung: Hanna Kebinger, Said Karimulla KhaliliSprintwertung: Hanna Kebinger, Tim GrotianEinzelwertung: Franziska Pfnuer, Sebastian StalderStaffelwertung: DeutschlandNationenwertung (Damen & Herren): Deutschland