Die Goldmedaille, die Dmytro Pidruchnyi bei den IBU Weltmeisterschaften in Östersund gewann, war nur der letzte Triumph in einer langen Reihe von ukrainischen Erfolgen. Obwohl die Ukraine eine lange Sportgeschichte vorweisen kann, wurde im Land noch nie ein Weltklasse-Event ausgetragen und auch die Trainingszentren sind mit den Anlagen in Mitteleuropa kaum vergleichbar. Doch dank der Biathlonleidenschaft der Ukrainer ist Biathlon der Sport Nummer eins im Land und mit der ukrainischen Nationalmannschaft ist bei Großveranstaltungen immer zu rechnen.
„Ich weiß, dass wir in der Ukraine nicht so gute Wettkampfbedingungen haben wie in Europa, aber in Zukunft wird sich das ändern“,
verspricht die olympischen Medaillengewinnerin Valj Semerenko. Sie hofft, dass sich die Sportanlagen in ihrem Heimatland bald soweit verbessert werden, dass auch große Biathlonveranstaltungen in der Ukraine ausgetragen werden können.
Andriy Deryzemlya, der erste männliche Biathlet aus der Ukraine, der je eine Medaille bei einer IBU Weltmeisterschaft gewann – nämlich in Antholz, wo auch die IBU WM 2020 ausgetragen wird – glaubt, dass die Hauptbestandteile des ukrainischen Erfolgsrezepts die Leidenschaft für den Sport und die gut ausgebildeten Trainer in allen Alters- und Leistungsklassen sind.
„Wir haben viele Athleten und gute Trainer, die sie trotz der schwierigen Trainingsbedingungen immer weiter fördern. Sie sind motiviert und konzentrieren sich darauf, große Ziele zu erreichen“, erklärt er.
Die tolle Atmosphäre im Team ist ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg. Lange Zeit waren die ukrainischen Damen die Erfolgsgaranten, doch nun ziehen ihre männlichen Kollegen mit ihnen gleich.
„Unsere Biathletinnen waren immer unsere Vorbilder und wir waren stolz auf ihre Ergebnisse“, sagt Pidruchnyi, „Sie haben uns motiviert, ähnliche Leistungen zu erreichen und unser Land stolz zu machen.“
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