Klagen am Schießstand: „Es hat zu lange gedauert“
Oeberg sagte, dass ihre Probleme am Schießstand mit mehreren Nachladern und einer Strafrunde der langsamen Geschwindigkeit geschuldet waren. „Ich denke, es (das Schießen) hat zu lange gedauert. Ich bin sehr kontrolliert gelaufen, weil ich viel Vorsprung hatte. Es war kein normaler Wettkampf am Schießstand. Ich habe anders geatmet. Es hat einfach zu lange gedauert.“
„Unglaubliche Ausgangsposition“; Geburtstagsgrüße an Papa!
Über das schwedische Team sagte sie: „Die anderen Mädels haben mir eine unglaubliche Ausgangsposition verschafft. Nur dank ihnen haben wir dieses Rennen gewonnen… Ich möchte außerdem Geburtstagsgrüße an meinen und Elviras Papa schicken!“
Deutschland kam mit einer Strafrunde und zehn Nachladern nach einer starken Startrunde von Franziska Preuss auf Rang vier, 1:06,5 hinter den Siegern. Platz fünf ging an die Ukraine mit 13 Nachladern und einem Abstand von 1:33. Sechste wurden die Österreicherinnen bei ihrer Heimstaffel mit nur sieben Nachladern. Sie lagen am Ende 1:53,7 zurück.
Es fiel immer noch leicht Schnee, als die 24 Damenstaffeln an den Start gingen. 14 Teams blieben beim ersten Liegendschießen fehlerfrei. Lisa Vittozzi führte sie an, doch alle Athletinnen der Gruppe lagen innerhalb von 14 Sekunden. Vittozzi war schnell und schoss auch stehend perfekt und behauptete die Führung. Persson folgte 4 Sekunden dahinter. Auf Platz drei lag die Schweizerin Irene Cadurisch.
Persson überholte die Italienerin schnell, doch die bleiben lagen bis zum Wechsel nur wenige Sekunden auseinander. Persson übergab an Magnusson. Danach folgte Samuella Comola. Polen wechselte als drittes. Frankreich war auf Rang fünf, 37 Sekunden hinter den Führenden. Magnusson blieb, wie Persson vor ihr, liegend fehlerfrei. Comola musste einmal nachladen und fiel 13 Sekunden zurück. Polen hielt Platz drei und Anais Chevalier-Bouchet brachte Frankreich auf Rang vier. Die Führende brauchte zwei Nachlader beim Stehendschießen. So ging Chevalier-Bouchet mit nur einem Patzer in Führung. Lisa Theresa Hauser brachte Österreich auf Platz zwei. Auf ihren Fersen folgte die Schwedin, die 10 Sekunden zurücklag.
Beim zweiten Wechsel lag Chevalier-Bouchet 7,7 Sekunden in Führung, als sie an ihre Schwester Chloe übergab. Elvira übernahm den Staffelstab für Schweden. Julia Schwaiger lag für Österreich auf Rang drei, gefolgt von überraschend starken Estinnen und Schweizerinnen. Vor dem Liegendschießen holte sich Elvira bereits die Führung. Sie brauchte zwei Nachlader und baute ihren Vorsprung auf 16 Sekunden vor der fehlerfrei gebliebenen Schwaiger aus. Die lag wiederum 12 Sekunden vor Chevalier. Elvira baute dank ihrer läuferischen Stärke ihre Führung weiter aus und kam 32 Sekunden vor der Zweitplatzierten zum Stehendschießen. Sie brauchte nur einen Nachlader und ging 53 Sekunden vor den Verfolgerinnen wieder auf die Runde. Schwaiger musste ebenfalls nur einmal nachladen und behauptete Platz zwei, während Chevalier zwei Nachlader brauchte und als Dritte zum letzten Wechsel lief.
Elviras Selbstbewusstsein
Elvira sagte über ihre Laufstärke, die den Wettkampf dominiert hatte: „Ich weiß, dass ich super gut gelaufen bin. Die 6-km-Runde passt gut zu mir. Ich wollte einfach rausgehen, mein Bestes geben und mich auf mein Rennen konzentrieren. Von Anfang so schnell wie möglich laufen… Ich bin sehr selbstbewusst, wenn es ums Laufen und meine Form geht. Ich muss mir nicht um jemand anderes Sorgen machen.“
Chloe: „Schwer, Elvira zu folgen“
Chloe Chevalier lieferte sich einen Kampf mit Elvira. Sie weiß, wie stark ihre Rivalin ist. „Wir wissen alle, dass Elvira sehr stark ist. Heute war ich nicht in Bestform, also war es schwer für mich, ihr zu folgen. Ich habe mein Bestes gegeben. Am Schießstand habe ich eine gute Leistung gebracht… Ich bin zufrieden mit dem Podestplatz. Es ist toll fürs Team, auch wenn ich etwas enttäuscht mit meinem Rennen bin.“
Elvira übergab an Hanna mit einem mehr als komfortablen Vorsprung von 1:30,9 vor der österreichischen Schlussläuferin Christina Rieder. Russland und Frankreich folgten drei bzw. sechs Sekunden weiter dahinter. Hanna brauchte liegend nur einen Nachlader. Braisaz-Bouchet und Reztsova schossen parallel. Die Russin war schneller und räumte alle Scheiben sofort ab. Nach drei Nachladern lag Frankreich noch immer auf Rang drei. Rieder war dahinter. Hanna hatte beim letzten Schießen keinen Druck von hinten, brauchte aber trotzdem alle drei Nachlader und musste sogar in die Strafrunde. Sie hielt aber Rang eins. Reztsova lag nach zwei Nachladern auf Platz zwei, 36 Sekunden hinter der Schwedin. Braisaz-Bouchet verließ das Stadion als Dritte, aber Franziska Preuß lag nach einer starken Runde und einer einzelnen Nachladepatrone nur vier Sekunden hinter ihr. In der letzten Runde änderte sich nichts. Schweden sicherte sich den Sieg, gefolgt von Russland, Frankreich und Deutschland. Hanna wurde kurz vor dem Ziel langsamer und verbeugte sich, als sie über die Ziellinie fuhr.
Die dritte Läuferin des russischen Teams, Uliana Nigmatullina, gab zu, dass ihr die schwierigen Strecken in Hochfilzen einige Probleme bereitet hatten. „Das Problem ist mein Stehendschießen (drei Nachlader). Der Anstieg und die Abfahrt vor dem Schießstand sind ziemlich schwierig und ich kann damit nicht gut umgehen. Das war mein Hauptproblem.“
Photos: IBU/Evgeny Tumashov, Christian Manzoni