Nach den Norwegischen Meisterschaften in Geilo hat Tarjei Bö nun gegenüber VG endlich seine Pläne bekanntgegeben und hängt das Gewehr vorerst nicht an den Nagel. Nach einer der besten Saisons seiner Karriere hat der 35-Jährige über Ostern Zeit gehabt, über seine Zukunft nachzudenken, und sich für eine weitere Saison im Biathlon-Zirkus entschieden.
„Es ist eine sehr gute Saison gewesen, in sportlicher Hinsicht, und es macht mir auch noch viel Spaß,“ sagte er: „Es ist schön zu sehen, dass ich auch mit 35 immer noch besser werde. Das hat mich sehr motiviert.“
Der zweite Platz in der Gesamtwertung nach dem packenden Zweikampf mit seinem Bruder über die ganze Saison hinweg hat natürlich auch eine Rolle gespielt, ebenso das Wissen, einer der besten Athleten der Welt zu sein: Die Sprint-Kugel, ein Sieg in Hochfilzen und drei Silbermedaillen bei den BMW IBU Weltmeisterschaften in Nove Mesto na Morave.
Aber all das ist nicht vom Himmel gefallen. Dieser Saison gingen viele gute Platzierungen in den Ranglisten voraus, und er glaubt, dass eine neue Work-Life-Balance ihm geholfen hat.
„Ich bin erst so gut im Biathlon, seitdem ich Gita (seine Verlobte) kennengelernt habe, sie spielt da also eine große Rolle. Sie ist die heimliche Trainerin hinter diesem Erfolg!“, so Tarjei.
Zu einem großen Teil hing diese Entscheidung auch von der Situation zuhause ab, denn Biathlon fordert seinen Tribut, vor allem von Eltern.
„Es ist die Reiserei, und was die Reiserei bedeutet, wenn man Vater geworden ist und schon seit vielen Jahren unterwegs ist. Man ist viel weg. Gita muss zuhause viel übernehmen, und ich muss respektieren, dass das manchmal hart ist. Und ich habe natürlich eben einen kleinen Sohn...“
Tarjei ist bei Fans und Kollegen gleichermaßen beliebt, und so werden sich viele freuen, wenn er im kommenden November zu Beginn des BMW IBU Weltcup in Kontiolahti wieder am Start steht.