„So viele Erinnerungen“
Der erfahrene Norweger freute sich riesig über seinen heutigen Sieg. „Ich habe so viele Erinnerungen an diesen Ort. Mein erster Sieg, da merkt man, wie alt man ist, vor dreizehn Jahren. Mir hat dieser Ort immer gut gelegen. Ich weiß nicht warum. Mir gefällt es hier, und heute war auch ein guter Tag, aber man weiß eben nie. Als mein Bruder so stark aus dem Liegendschießen kam, dachte ich, der Sieg sei dahin. Aber ich bin trotzdem ein perfektes Rennen gelaufen und bin einfach überglücklich.“
Sturla angefeuert
Lägreids letzte Runde beobachtete der Sieger mit gemischten Gefühlen. „Ein Teil von mir hat ihn angefeuert, weil er so einen schwierigen Saisonstart gehabt hatte. Ich habe mich so gefreut, dass er wieder da ist. Natürlich wollte ich vor ihm liegen. Für mich war das die perfekte Kombination: Ich habe gewonnen und er hat seinen Körper wieder zum Laufen bekommen, und ich denke, damit sind wir heute beide ziemlich zufrieden.“
Samuelsson im gelben Trikot
Die Schweden Sebastian Samuelsson und Martin Ponsiluoma wurden mit je einem Fehler Dritter und Vierter mit 10 respektive 18,4 Sekunden Rückstand. Beide hatten zwischendurch in Führung gelegen. Mit dem dritten Platz konnte sich Samuelsson das gelbe Trikot für den morgigen Verfolger sichern.
Johannes Dale-Skjevdal und Vetle Sjaastad Christiansen landen auf den Plätzen fünf und sechs, womit Norwegen vier der sechs Plätze in der Siegerehrung belegte.
Schnelle Strecken und -4 °C bei leichtem Wind boten die perfekte Kulisse für diesen zweiten Sprint der Saison. Mit schnellem, fehlerfreiem Liegendschießen schoben sich JT Bö und Christiansen an die Spitze der Tabelle. Auch Tarjei kam mit weißer Weste durch das Liegendschießen, lag aber 12,8 Sekunden zurück, Lägreid mit ebenfalls fünf Treffern war nur 0,6 Sekunden schneller.
JT verschenke die Chance auf einen Podestplatz mit gleich drei Fehlern im Stehendanschlag; Samuelsson meldete mit einem perfekten Stehendschießen Ansprüche an. Der ältere Bö-Bruder lieferte noch ein zweites Bilderbuch-Schießen ab und schob sich damit auf Rang 1 vor. Lägreid warf mit fünf Treffern seinen Hut in den Ring und lag nun 4,5 Sekunden vor dem Mannschaftskameraden.
Samuelsson lief eine gute letzte Runde, aber auch Tarjei war nicht zu bremsen und stob wie wild durch den Schnee, während Lägreid hinter den beiden langsam an Boden verlor und bei 8,6 km nur noch weniger als eine Sekunde vorn lag. Tarjei stand mit gedrückten Daumen im Zielbereich, als Lägreid mit 4,9 Sekunden Rückstand ins Ziel einlief und Tarjeis erster Sieg seit Januar 2021 perfekt war.
Fotos: IBU/Jasmin Walter