„Richtiger Ort, richtige Zeit“
Vittozzi war überglücklich über ihren Sieg und nannte ihn „wirklich fantastisch. Ich habe ein perfektes Rennen abgeliefert, vielleicht das beste aller Zeiten. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Es ist einfach unglaublich.“
„Alles lief perfekt“
Als sie hörte, dass sie die drittschnellste Laufzeit geschafft hatte, war Vittozzi sehr überrascht. „Oh, ja… unfassbar! Ich habe mich gut gefühlt. Alles lief perfekt. Ich bin sehr stolz auf mich. Ich habe alles richtig gehandhabt. Das ist fantastisch.“
„Jetzt bin ich ganz oben“
Der WM-Titel krönt Vittozzis Comeback, welche vor zwei Jahren große Probleme und wenig Selbstvertrauen hatte und eine Trefferquote von gerade einmal 74% (im Vergleich zu 92% in diesem Jahr) sowie keine Treppchenplätze in Einzelrennen erreichte. Damals hatte sie sich nicht vorstellen können, wieder einmal so einen Tag zu erleben. „Es liegt in der Vergangenheit und jetzt bin ich ganz oben. Was passiert ist, ist passiert. Und jetzt ist es völlig anders. Das ist unglaublich.“
Janina Hettich-Walz blieb am Schießstand ebenfalls fehlerfrei, landete aber 20,5 Sekunden hinter Vittozzi auf dem Silberrang. Der zweite Platz ist für sie Karrierebestleistung und der erste Treppchenplatz für die 27-jährige Deutsche. Die Französin Julia Simon schoss einen Fehler im letzten Stehendschießen und belegte 29,6 Sekunden hinter der Siegerin Rang drei. Es ist ihre vierte Medaille bei dieser WM. Nach dreimal Gold nun einmal Bronze.
Hettich-Walzs 19-jährige Mannschaftskollegin Selina Grotian schaffte persönliche Bestleistung mit fehlerfreien Schießeinheiten und Rang vier, 1:01,2 hinter der Siegerin. Grotians bestes Resultat im Weltcup war bisher Rang 21 im Sprint und in der Verfolgung von Östersund in dieser Saison gewesen. Ihre Mannschaftskameradin Vanessa Voigt traf ebenfalls alles und kam 1:06,2 hinter Vittozzi auf Rang fünf. Die Französin Lou Jeanmonnot schoss einen Fehler und wurde mit einem Rückstand von 1:10,6 Sechste.
Die Damen hatten perfekte Bedingungen für das wohl schwierigste Rennen: nur leichter Wind, blauer Himmel und angenehme +3°C. Vittozzi räumte beim ersten Liegendschießen alle Scheiben ab, nachdem sie ein kleines Problem mit ihrem Magazin hatte. Sie lag danach auf Platz 30. Nicht überraschend lagen Justine Braisaz-Bouchet und Simon auf den Plätzen eins und zwei nach dem Schießen.
Vittozzi schob sich nach einem perfekten ersten Stehendschießen auf Platz fünf nach vorn; Simon blieb in Führung. Die Italienerin und ihre französischen Rivalinnen leisteten sich auch im zweiten Liegendschießen keine Patzer. Vittozzi kletterte auf Rang vier, 25 Sekunden hinter der Führenden. Hettich-Walz traf ebenfalls und eroberte Rang zwei.
Simon hatte die Chance, den Sieg einzufahren, doch sie verfehlte beim letzten Stehendschießen eine Scheibe. Die 29-jährige Vittozzi schaffte 20/20, ging in Führung und sicherte sich die Goldmedaille. Hettich-Walz traf ebenfalls und holte Silber. Sie verdrängte damit Simon, die am Ende Bronze gewann. Fotos: IBU/ Vianney Thibaut, Nordic Focus