"Es fühlt sich sehr cool an - mit dem Team ist es natürlich fantastisch, aber ich wollte unbedingt eine Medaille in einem Einzelwettkampf, daher ist das wirklich schön, und das Beste am Tag ist, dass meine Zimmerkollegin Julia (Kink) auch sehr gut war!" (Julia Tannheimer)
Tannheimer gab in Shchuchinsk auf jeder einzelnen der 2-km-Runden das Tempo vor und war am Ende allein bei der Skizeit 30 Sekunden schneller als alle anderen und machte damit zwei Fehlschüsse am Schießstand wett. Die Schwedin Elsa Tanglander erzielte die zweitschnellste Zeit, doch zwei Fehler beim Stehendschießen ließen ihre Goldchancen schwinden.
Jugendeinzelweltmeisterin Julia Kink erholte sich von einem Fehlschuss im Liegendschießen und holte hinter ihrer Teamkollegin die Silbermedaille – für Kink ist es bereits die vierte Medaille in vier Wettkämpfen.
Ein echter Kampf entbrannte um den dritten Platz, bei dem sich Astrid Plosch mit einer sauberen Leistung am Schießstand die Bronzemedaille sicherte. Der 15-Sekunden-Vorsprung der Italienerin auf Tanglander nach dem Stehendschießen schmolz beim Überqueren der Ziellinie auf nur noch 0,5 Sekunden.
Der im Mittelfeld gestartete Norweger Kasper Kalkenberg hatte seine Hoffnungen auf einen Podestplatz schon fast begraben, nachdem er im Liegendschießen zweimal danebengeschossen hatte. Im Stehendanschlag konnte sich der Norweger jedoch wieder fangen, schoss nur einmal daneben und konnte sich in der letzten Runde auf sein überragendes Skitempo verlassen. Kalkenberg machte allein auf den letzten 700 Metern 10 Sekunden auf den Silbermedaillengewinner Legovic gut.
"Als ich zum ersten Schießen kam, habe ich zwei Scheiben verfehlt, deshalb dachte ich nicht, dass heute ein Top-Rennen möglich sein würde." (Kasper Kalkenberg)
Für Legovic ist die Silbermedaille im Sprint seine zweite Medaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften. Er leistete sich trotz der windigen Bedingungen nur zwei Schießfehler und lag über die drei 2,5-km-Runden in der Skizeit konstant auf Platz 3 oder 4.
Im Kampf um Bronze konnte Gerhardsen Rusten um 0,4 Sekunden knapp hinter sich lassen. Der deutsche Albert Engelmann konnte mit Goldmedaillengewinner Kalkenberg in puncto Genauigkeit (7/10) und Skigeschwindigkeit (+2,8 Sekunden) mithalten, brauchte beim Stehendschießen jedoch 18 Sekunden länger, was ihn in einem Wettkampf mit geringen Abständen eine mögliche Medaille kostete. In der Verfolgung am Sonntag starten die besten 18 Männer innerhalb einer Minute.
Fotos: Yevenko/IBU