Ein Tag im Leben von ... Giuseppe Montello

Obwohl er in vergangenen Saisons oft mit Krankheiten und anderen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, hat der Italiener Giuseppe „Beppe“ Montello einen festen Platz in der Nationalmannschaft und schaffte es in der letzten Saison im Sprint von Nove Mesto na Morave zum ersten Mal im BMW IBU Weltcup in die Top 30. Für unsere Reihe „Ein Tag im Leben von ...“ machte der 26-Jährige aus Forni Avoltri mit uns und seiner guten Freundin und Trainingspartnerin Lisa Vittozzi im wahrsten Sinne des Wortes eine Tour durch seine heimischen Berge.

Heute stand eine meiner liebsten Trainingseinheiten auf dem Programm: Vier Stunden Mountainbiken mit Lisa.

Wenn ich zuhause bin, stehe ich meistens gegen 06:45 Uhr auf. Ich bin einer von den Menschen, die morgens etwas Zeit brauchen, um in die Gänge zu kommen, also gönne ich mir etwa eineinhalb Stunden Zeit zwischen Aufstehen und Trainingsbeginn. Vor langen Konditionseinheiten gibt es für mich zum Frühstück Haferbrei und frische und getrocknete Früchte, und heute war es genauso.

Heute stand eine meiner liebsten Trainingseinheiten auf dem Programm: Vier Stunden Mountainbiken mit Lisa. Ich bin mit dem Auto hoch nach Sappada gefahren, wo wir uns getroffen haben, und dann ging es hoch nach Val Visdende und bis auf den Monte Zovo. Für mich war es das erste Mal, und der Ausblick war einfach atemberaubend: So ein grandioser Blick auf die Dolomiten! Vom Gipfel sind wir runter zum Rifugio De Doo gefahren, wo wir etwas gegessen haben.

Wie so oft, wenn die Tour länger als drei Stunden dauert, lassen wir uns keine Gelegenheit für eine Pause entgehen: Es gibt jede Menge Hütten in unserer Gegend, und eine Pause mit Kaffee und Kuchen ist gut für Körper und Geist!

Von dort aus sind wir auf dem Costa Trail weiter bis nach San Pietro gefahren, und dann zum Schluss wieder hoch nach Sappada. Es war eine herrliche Tour, und ich würde sie allen Fans empfehlen, die in unsere Gegend kommen.

Sobald ich zuhause war, habe ich geduscht und mir Mittagessen gemacht. Ich glaube, ich dusche nie so schnell wie vor dem Mittagessen, weil ich einfach so hungrig bin und unbedingt ganz schnell essen muss. Heute gab es ein gesundes und einfaches Essen: Reis, Hähnchenbrust und Gemüse.

Sobald ich satt und zufrieden bin, lege ich mich aufs Sofa und entspanne mich: Ich verbringe ein bisschen Zeit auf Instagram, und dann fallen mir die Augen zu. Ich stehe ja früh auf und trainiere lang, und ich habe immer das Gefühl, mein Körper braucht die 30 Minuten Mittagsschlaf. Ich komme nach dem Training wirklich gerne zurück in meine Wohnung, weil ich mir viel Mühe gegeben habe, damit sie sich wie „meine“ Wohnung anfühlt. Ich bin zusammen mit einem Innenausstatter, Alberto Vidale von NeferStudio, gerade damit fertig geworden und sehr stolz darauf. Mit ihrem minimalistischen Stil ist sie der perfekte Ort, um sich zu entspannen.

Als ich wieder aufgewacht war, habe ich Kaffee gemacht, eine 4-Personen-Caffetierra, um genau zu sein, und dann bin ich an meinen heimischen Schießstand gefahren, um mit meinem Vater Schießen zu üben und ein bisschen zu laufen. Ich habe riesiges Glück, dass das nächste Biathlon-Zentrum nur ein paar Autominuten entfernt ist: Das ist eine perfekte Grundlage für mein tägliches Training, und dass mein Vater bis vor ein paar Jahren die Nationalmannschaft trainiert hat, heißt für mich, dass ich mit einem hochkarätigen Trainer arbeiten kann, auch wenn ich nicht mit dem A-Kader im Trainingslager bin. Dass er mein Vater ist, hilft auch, weil er mich besser kennt als irgendjemand sonst und seine Vorschläge meist am wertvollsten sind.

Wir haben zwar kein Eisbad oben in Forni Avoltri, aber wenn es so heiß wird wie jetzt, stelle ich mich immer mit den Beinen in den Brunnen in der Nähe meiner Wohnung. In dem kalten Quellwasser fühlen sich meine müden Muskeln sofort besser an.

Ein weiter Vorteil vom Training zuhause ist, dass meine Wohnung nur 100 m entfernt vom Hotel meiner Mutter liegt: Das nutze ich schon oft aus und gönne mir dort ein leckeres Abendessen. Giovanni, der Koch, denkt sich für mich immer etwas Besonderes aus... aber ich koche selber auch ganz gut. Wenn mir danach ist oder ich Freunde zu Gast habe, koche ich.

Meine Stärke und mein Lieblingsgericht ist Pasta, wie vermutlich bei jedem Italiener. Ich variiere gern die Soße, aber meine Lieblingssoße ist Thunfisch-Zucchini. Ich esse auch gern Fleisch, vor allem vom Grill. Ich weiß, das klingt nicht besonders ausgefallen, aber wenn man das richtig zubereitet, ist es für mich einfach das Beste.

Heute habe ich den Abend auf der Couch verbracht, also nichts Spektakuläres gemacht, aber im Sommer gehe ich gern mit Freunden weg und trinke auch gerne ab und zu mal ein Bier.

Photos and Words by Giuseppe Montello

Teile die News!

Header iconAbonniere unseren Newsletter